Microsoft-Vizepräsident tritt wegen Unternehmensausrichtung zurück

Blair Westlake war für Beziehungen zur Unterhaltungsindustrie verantwortlich - wozu sämtliche Lizenzverträge zählen. Er sieht seine Fähigkeiten und Erfahrungen jetzt aber weniger gefragt. Damit meint er offenbar die unter einem neuen CEO drohende Ausrichtung auf das Firmengeschäft.

Ein langjähriger Vizepäsident von Microsoft ist mit Verweis auf die Unternehmensausrichtung zurückgetreten. Blair Westlake erklärte gegenüber Variety, seine eigenen Stärken passten offenbar nicht mehr zu den Zielen des Unternehmens. Welche das sind, sagte er aber nicht.

Blair Westlake (Bild: via Twitter)Blair Westlake (Bild: via Twitter)

Wörtlich wird Westlake zitiert, er sei zurückgetreten, weil „mir klargeworden ist, dass das Unternehmen sich in eine Richtung entwickelt, die weder zu meinen Erfahrungen noch zu meinen Begabungen passt.“ Er war zehn Jahre lang für Microsoft tätig gewesen und dabei mit den Beziehungen zur Unterhaltungsindustrie befasst. Konkret fielen darunter laut seinem LinkedIn-Profil „Business Development, Strategien und alle Lizenzverträge für Microsoft-Dienste und -Geräte einschließlich Xbox Video, Xbox Music, Windows-PCs/Tablets, Surface und Windows Phones“.

Microsoft hat den Abgang von Westlake gegenüber der Seattle Times bestätigt. Ein Nachfolger ist noch nicht bekannt. Westlake selbst hat auch noch keinen neuen Arbeitgeber genannt.

Im Rahmen der Umstrukturierung „One Microsoft“ hatte CEO Steve Ballmer im letzten Jahr die Devise ausgegeben, Microsoft sei nicht mehr nur ein Softwarekonzern, sondern ein „Unternehmen für Geräte und Dienste“. Unter den meisten seiner potenziellen Nachfolger scheint sich die Intention abzuzeichnen, dass der Fokus des Konzerns den Unternehmensprodukten gelten sollte. So hatte der zwischenzeitlich als Nokia-CEO tätige Microsoft-Manager Stephen Elop indirekt wissen lassen, als neuer Microsoft-CEO würde er das Xbox-Geschäft verkaufen. Dagegen würde Elop gerne Office von Windows lösen und die Software auf eine Anzahl Plattformen portieren lassen, um mehr Umsatz zu generieren.

Microsofts Aufsichtsrat will die CEO-Suche „Anfang 2014“ abschließen – also in den nächsten Tagen und Wochen. Zuletzt wurde Ericsson-CEO Hans Vestberg als einer der wenigen verbleibenden Kandidaten genannt – neben drei internen Bewerbern: Elop, Ex-Skype-CEO Tony Bates und Enterprise-Chef Satya Nadella.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

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