Bericht: Yahoo forscht wieder zu Such-Algorithmen

Laut Recode laufen zwei Forschungsprojekte mit hoher Priorität. In einem geht es um algorithmische Suche, im anderen um Suchwerbung. Zu den beteiligten Managern gehört Mobile-Chef Adam Cahan - eine reine Websuche ist also wohl nicht geplant. Yahoos Suchabkommen mit Microsoft läuft theoretisch noch bis 2019.

Yahoo kehrt angeblich wieder zu seinen Wurzeln zurück: Laut Recode laufen dort gleich zwei Forschungsprojekte zu neuen Such-Algorithmen, die Fast break und Curveball heißen. Beide haben demnach hohe Priorität und werden von prominenten Managern geleitet.

Yahoo

Die Zeitvorgabe beträgt nach Informationen von Recode jeweils nur drei bis vier Monate. Beteiligt sind etwa Such-Chef Laurie Mann, Mobile-Leiter Adam Cahan und der Senior Vice President für Plattformen, Jay Rossiter. Dass Cahan mitarbeitet, lässt darauf schließen, dass es Yahoo nicht einfach um eine neue Websuche geht, die dann an die Stelle von Microsofts Bing treten könnte, sondern um ein Angebot für Mobilgeräte. Diese stehen ohnehin im Fokus von Marissa Mayers Strategie.

Details zu den Projekten sind nicht bekannt, lediglich die allgemeine Ausrichtung: Das eine beschäftigt sich mit algorithmischer Suche, das andere mit Suchwerbung. Yahoo wollte den Bericht nicht kommentieren.

Yahoo hat sich 2009 zu zehnjähriger Nutzung von Microsofts Such-Engine verpflichtet, während es selbst die Kontrolle über die Oberfläche behält und Werbung verkauft. Abhängig von Umsätzen und Leistungsdaten gibt es aber mehrere Ausstiegsoptionen für Yahoo. Der Vertrag mit Microsoft sorgt derzeit für 31 Prozent der Umsätze von Yahoo, CEO Marissa Mayer hat sich aber schon von diesem von ihrer Vorgängerin Carol Bartz unterzeichneten Vertrag distanziert.

Denkbar wäre etwa ein Wechsel zu Googles Such-Engine im kommenden Jahr – schließlich kommt Mayer von Google. Eine eigene Websuche auf Augenhöhe mit den beiden Marktführern ließe sich dagegen wohl kaum innerhalb weniger Monate entwickeln. Vielleicht verschafft sich Yahoo aber auch in Neuverhandlungen mit Microsoft zusätzliche Freiräume, um auch im Backend eigene Vorstellungen zu realisieren.

[mit Material von Richard Nieva, News.com]

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