HTC wird angeblich im Rahmen einer geschlossenen Präsentation auf dem nächste Woche beginnenden Mobile World Congress in Barcelona seine erste Smartwatch vorführen. Wie Bloomberg unter Berufung auf einen Insider berichtet, ist es das erste von drei Wearable-Geräten, an dem der taiwanische Hersteller arbeitet.
Das in Barcelona gezeigte Modell soll auf Qualcomms Smartwatch Toq basieren. Es verwendet der „mit HTCs Plänen vertrauten Quelle“ von Bloomberg zufolge beispielsweise das gleiche Mirasol-Display. Bluetooth-Konnektivität und ein Musikplayer seien ebenfalls an Bord.
Ähnlich wie monochrome E-Ink-Screens verbraucht ein Mirasol-Bildschirm nur beim Wechsel der angezeigten Inhalte Strom und kann daher dauerhaft eingeschaltet bleiben. Allerdings hängt die Lesbarkeit anders als bei OLED- oder LC-Displays vom Umgebungslicht ab. Das erschwert eine Verwendung im Dunkeln, verbessert aber die Lesbarkeit bei direktem Lichteinfall.
Bei den beiden anderen Wearable Devices, die sich noch bei HTC in der Entwicklung befinden, handelt es sich der Bloomberg-Quelle zufolge um eine weitere Smartwatch, die Googles vorausschauende Suche Now integriert, und ein elektronisches Armband, das als Musikplayer dienen soll. Der Informant konnte allerdings nicht bestätigen, ob HTC diese Geräte ebenfalls auf dem MWC präsentieren wird.
Schon länger kursierende Gerüchte, laut denen der angeschlagene Handyhersteller einen Einstieg in den noch recht jungen Markt für Wearable Tech plant, hatte HTCs Verwaltungsratsvorsitzende Cher Wang Anfang Februar bestätigt. Zugleich kündigte sie ein erstes Gerät dieser Kategorie für das laufende Jahr an.
Im Gespräch mit der Financial Times hatte HTC-CEO Peter Chou schon im Oktober den Markt für Wearable Tech als ein „für uns entscheidendes Segment“ bezeichnet. Zugleich äußerte er aber Zweifel, dass es der richtige Zeitpunkt für einen Einstieg in den Bereich sei. Laut einem weiteren Bloomberg-Bericht arbeitet HTC auch an einer Android-basierten Smartwatch mit Kamera.
Im aufstrebenden Wearables-Markt tummeln sich heute schon Hersteller wie Samsung, Sony oder Qualcomm. Intel kündigte seinen Einstieg Anfang des Jahres an. Auch Apple, Google, Microsoft, Nokia und ZTE sollen Smartwatches planen. Zu den bekanntesten bereits erhältlichen Vertretern in dem noch jungen Markt zählen außer Samsungs Galaxy Gear die über Kickstarter finanzierte Pebble und Sonys Smartwatch 2. Sie kosten zwischen 150 und 350 Dollar. In der Regel lassen sich die Uhren kabellos mit einem Smartphone verbinden und informieren den Nutzer über eingehende Anrufe, SMS und E-Mails.
HTC leidet schon seit Jahren unter dem harten Wettbewerb im Smartphone-Markt, der von Apple und Samsung dominiert wird. Im dritten Quartal 2013 meldete es den ersten Verlust seit seinem Börsengang im Jahr 2002. In der Folge gab CEO Peter Chou einige seiner Aufgaben an Chairwoman Cher Wang ab, um sich stärker auf Innovationen sowie Produktentwicklung zu konzentrieren und verlorene Marktanteile zurückzugewinnen.
Für das vierte Quartal hatte HTC einen Nettogewinn von 310 Millionen Taiwan-Dollar (rund 10 Millionen US-Dollar) gemeldet. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 1,01 Milliarden Taiwan-Dollar (34 Millionen US-Dollar) gewesen. Nur durch massive Sparmaßnahmen und den Verkauf seines restlichen 25-Prozent-Anteils am Kopfhörerhersteller Beats Electronics für 265 Millionen Dollar konnte das Unternehmen einen zweiten Quartalsverlust in Folge vermeiden. Für das laufende Geschäftsjahr versprach CFO Chailin Chang jedoch, dass die Geschäfte nach einem schwachen ersten Quartal besser laufen werden. Dazu soll unter anderem das kommende Flaggschiff-Smartphone HTC One 2 beitragen, das erst nach dem MWC am 25. März in New York und London vorgestellt wird.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
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