Netcraft hat Zahlen zum Hosting von Windows-Systemen in Cloud-Systemen vorgelegt. Demnach liefern sich Microsoft Windows Azure und Amazon AWS seit Jahren ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Derzeit führt aber Microsoft mit „23.400 mit dem Web verbundenen Windows-Computern im Vergleich zu 22.600 bei Amazon.“ Der Anteil beider betrage nur „je knapp über 1 Prozent.“
Basis der Statistik sind Netcrafts regelmäßige Scans. Es erfasst aber nicht, ob auf den Systemen letztlich Microsoft-Programme wie Office 365, Xbox Live, Skype und OneDrive laufen – oder doch eher Kundenprogramme. Netcraft zählt aber einige prominente Microsoft-Kunden auf: die Olympischen Winterspiele von Sotschi, Aston Martin, Benq und McDonalds Happy Studio.
Netcraft spekuliert nun, dass „der Windows Azure Web Sites Service – der seit Juni 2013 allgemein verfügbar ist – der Hauptfaktor für das starke Wachstum von Azure sein könnte. Diese Platform as a Service ermöglicht es, existierende Anwendungen in ASP, ASP.NET, PHP, Node.js oder Python auf einer automatisch skalierenden Plattform einzusetzen, ohne einzelne Computersysteme verwalten zu müssen. Microsoft bietet außerdem vorkonfigurierte Softwarepakete an, darunter WordPress, die sich direkt für Websites verwenden lassen.“
Zu vermuten ist aber auch, dass Amazon beim Linux-Hosting mit riesigem Abstand führt, denn dieser Bereich macht bei Windows Azure nur 10 Prozent aus, während er zu Amazons Stammangeboten zählt. Zahlen nennt Amazon jedoch nicht. Auf Azure ist jedenfalls Ubuntu die beliebteste Linux-Distribution, gefolgt von CentOS. Mehr als die Hälfte aller Azure-Systeme nutzt dagegen Windows Server 2008, etwa ein Drittel Windows Server 2012.
Obwohl Microsoft international besser aufgestellt ist als AWS, wird es bisher vor allem in den Staaten genutzt, was sich als Wachstumschance erweisen könnte. „52 Prozent aller mit dem Web verbundenen Azure-Systeme sind in den Vereinigten Staaten, 36 Prozent in Europa und nur 12 Prozent in Asien-Pazifik“, heißt es bei Netcraft. Um dies zu ändern, liefert sich Microsoft weiter Preiskämpfe mit AWS. Die letzte Preissenkung vom Januar war auch explizit darauf ausgerichtet, AWS bei Storage in vielen Regionen weltweit zu unterbieten.
[mit Material von Jack Schofield, ZDNet.com]
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