Tim Cook: Apple TV ist mehr als ein Hobby

Über eine Milliarde Dollar erzielte Apple 2013 mit der Settop-Box und über sie verkauften Medieninhalten. Auf der jährlichen Aktionärsversammlung spielte der Apple-CEO vage auf neue Produkte an. Kategorisch wies er die Forderung einer Gruppe von Klimawandel-Leugnern zurück, zugunsten der Rendite auf umweltverträgliche Maßnahmen zu verzichten.

Apple-CEO Tim Cook hat auf der jährlichen Aktionärsversammlung deutlich gemacht, dass Apple TV inzwischen weit mehr als ein Hobby ist. „Dieses Hobby spülte im letzten Jahr über eine Milliarde Dollar herein“, sagte er. „Das macht es etwas schwierig, es weiterhin als Hobby zu bezeichnen.“

Apple-CEO Tim Cook (Bild: James Martin / CNET.com)Apple-CEO Tim Cook (Bild: James Martin / CNET.com)

Zuvor hatten Apple-Granden wie Marketingchef Phil Schiller die Settop-Box zurückhaltend als Hobby bezeichnet, da sie im Vergleich zu anderen Produkten weit weniger zu den Einnahmen beitrug. Von Umsatzbringern wie iPhone und iPad ist Apple TV allerdings auch heute noch weit entfernt. Laut Cook wurde die Schwelle von einer Milliarde Dollar im Fiskaljahr 2013 überschritten. Mit eingerechnet sind dabei neben den Hardwareverkäufen auch die Einnahmen, die Apple durch digitale Medieninhalte wie Filme und TV-Serien erzielen konnte.

Regelmäßig kommen Spekulationen auf, Apple könnte schon bald mehr als nur eine Apple-TV-Settop-Box, sondern vielleicht auch eigene Fernsehgeräte vorstellen. Mit solchen Erwartungen spielte Tim Cook auch während der Aktionärsversammlung. „Ich möchte heute gerne ein paar neue Produkte vorstellen“, sagte er und ließ Investoren wie Journalisten gespannt aufhorchen. „Das war nur ein Spaß, den ich mir erlaubt habe“, nahm er dann alles wieder zurück.

Die Versammlung nahm alle von Apple eingebrachten Vorschläge an, während die Anträge einzelner Investoren durch die Bank keine Zustimmung fanden. Ein Showdown mit dem aggressiven Investor Carl Icahn entfiel ohnehin, da dieser seinen Antrag auf Ausweitung von Apples Aktienrückkaufprogramm schon vorher zurücknahm. Nicht einmal drei Prozent der Stimmen bekam der Antrag einer ideologisch motivierten Gruppe, die den Klimawandel leugnet und deshalb Apples Programme für Nachhaltigkeit angriff. Die sich als konservative Denkfabrik bezeichnende NCPPR (National Center for Public Policy Research) verlangte von Apple, die Kosten seiner Programme für Umweltverträglichkeit exakt zu beziffern.

Apple hatte im letzten Jahr mitgeteilt, das seine Rechenzentren bereits zu 75 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Der Apple-Chef versicherte den Aktionären, dass das Ziel von 100 Prozent grüner Energie auch gut für Apples Ergebnis unter dem Strich sei. Ein NCPPR-Vertreter bezweifelte das und verlangte von ihm die sofortige verbindliche Zusicherung, stets nur Dinge zu tun, die gewinnbringend sind.

Ein sichtlich irritierter Tim Cook wies die Weltsicht dahinter kategorisch zurück und sagte, bei solchen Fragen gehe es nicht erster Linie um die Rendite. „Wenn wir daran arbeiten, unsere Geräte auch für Blinde zugänglich zu machen, dann denke ich nicht an die verdammte Rendite“, erklärte er wütend. Das gelte ebenso für Umweltfragen, die Sicherheit der Arbeiter und andere Bereiche, in denen Apple vorangehe. Cook sah den Fragesteller direkt an und sagte: „Wenn Sie von mir wollen, dass ich alles nur für die Rendite mache, dann sollten Sie sich von dieser Aktie trennen.“

[mit Material von Richard Nieva, News.com]

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11 Kommentare zu Tim Cook: Apple TV ist mehr als ein Hobby

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  • Am 3. März 2014 um 18:10 von Judas Ischias

    Du Ischias ohne Judas,
    ging es hier um Exxon oder eine deiner anderen genannten Firmen? Nein!!! Es ging um Apple. Euch „Namenlosen“ kann man es aber auch gar nicht recht machen! Führt man den Appel an, heißt es, es geht doch um Dingsbums, aber nicht um Apple. Macht man es wie es von euch „Namenlosen“ sonst immer gewünscht wird, ist auch ein Grund zum meckern gefunden.
    Wo habe ich denn über Cook oder Apple gemeckert? Ich habe ein paar Dinge aufgezählt, die nun mal Fakt sind, mehr nicht. Oder hast DU Zugang zu den tollen, neuen unglaublichen Produkten vom Apfel? Ich bin ganz sicher, hast Du nicht. Den Rest erzählt der Aktienkurs!!!
    Und noch etwas zu deinen Anmerkungen über die anderen Firmen. Selbst bei den Ölmultis gibt es welche, die sind sehr engagiert in grüner Umwelttechnik! Man muss aber auch nicht jeden Furz an die Öffentlichkeit bringen.

    • Am 3. März 2014 um 22:29 von @Ischias

      Das ist ja lächerlich.

  • Am 3. März 2014 um 16:36 von Judas Ischias

    Ich bin so ehrlich, ich würde dies bei keiner Firma nur wegen des „besseren“ Images tun. Für mich ist erstmal das Produkt wichtig. Erst dann, wenn gute Alternativen bestehen, würde ich nicht, den „Lohnpreller“, „Überstunden-
    schinder oder ähnliches Gesocks, in meine Auswahl einbeziehen.
    Da es wohl leider in der heutigen Zeit diese guten Alternativen, egal für welches Produkt, so gut wie gar nicht gibt, bleiben die Gründe für den Kauf eben der reine Nutzen. Also wird die grössere Menge Unentschlossener, nicht wegen des besseren Images zu einem Apple-Gerät greifen.
    Und alles möchte der Anleger sehen, nur keine Kursverluste wegen weniger Gewinn und die Gewinnwarnung, die man deswegen den Aktionären auf’s Auge drücken muss, da interessiert Nachhaltigkeit oder ein besseres Image nicht die berühmte Bohne.
    Es würde sicherlich reichen, wenn eine grössere Menge Unentschlossener kaufen würde, aber dies wird bestimmt nicht passieren, weil die Menschheit ziemlich geldgierig und schlecht ist, es zählt nur der Profit.
    Das ist so wie im Bundestag, bei der Diätenerhöhung, alle Parteien nehmen diese gerne mit. Die Partei X, welche dagegen gestimmt hat, gibt die zusätzliche Kohle auch nicht einem Altenheim, oder verzichtet gänzlich die ganzen Jahre im Bundestag auf das Geld. Wenn wie seinerzeit im Saarland, der Ministerpräsident Müller sein Weihnachtsgeld einmal nicht nimmt, ist ’ne gute PR, aber mehr auch nicht! Die anderen Jahre steckt man sich die Kohle eben wieder ein.

  • Am 3. März 2014 um 13:38 von Judas Ischias

    @Square Zero,
    bis auf auf ganz wenige Ökobanken, die sogar relativ erfolgreich sind, wüsste ich so auf Anhieb keine einzige Firma, die wegen einem guten Image erfolgreich wäre. Durch gutes Image allein fährt man keine Gewinne ein, sondern die Produkte müssen stimmen. Und dieser Aspekt ist bei Apple zur Zeit eben nicht gegeben, ich meine jetzt nicht was war oder ist, sondern was gibt es in der
    Zukunft? Da sind in den letzten Monaten ja keine wirklich klaren Ansagen gekommen! Da denke ich, den Applern fehlt es an den entsprechenden
    Aaahhhh-Produkten. Denn so wie sonst mal etwas „aus Versehen“ an die Öffentlichkeit kam und die Leute neugierig wurden auf jede Info, das findet ja gar nicht mehr statt.
    Man kann auch mit ganz schlechtem Image Milliarden scheffeln, siehe Exon, Shell und BP und die Menschen sind ja soooo vergesslich. Wie war das mit der Bohrinsel die vor ein paar Jahren in der Nordsee versenkt werden sollte? Erst als die Leute den Sprit an anderen Tankstellen kauften, wurde auf dieses hässliche Vorhaben verzichtet. Dies ist die einzige Aktion die mir bewusst wegen schlechtem Image hängen geblieben ist. Fällt mir gerade noch Benetton ein. Die hatten auch ein total schlechtes Image, wegen der teils wirklich bescheuerten und ekelhaften Werbung, aber die Firma existiert immer noch erfolgreich.

    • Am 3. März 2014 um 14:52 von Square Zero

      Es würde sicher reichen, wenn (global gesehen) ein größere Menge Unentschlossener aufgrund des „besseren“ Images und der Nachhaltigkeit wieder oder erstmalig zu einem Apple-Gerät greift, um die Minusposition auszugleichen. Es entsteht ja auch durch die Einrichtung zur Nutzung alternativer Energien kein realer Verlust, nur weniger Gewinn.

    • Am 3. März 2014 um 16:35 von @Ischias

      Warum meckerst Du dann über Apple und Cook, und nicht über Exxon, Shell, Microsoft und Google, die ja nun in dieser Hinsicht gar nichts sagen, tun oder zu tun gedenken und nur schweigen?

      Cook hat doch eine klare Aussage getroffen: wo hat das Ballmer getan? Oder Page? Oder ein anderer CEO?

      Du meckerst an der falschen Stelle.

  • Am 3. März 2014 um 13:06 von Judas Ischias

    Eine sofortige verbindliche Zusicherung, stets nur Dinge zu tun, die gewinnbringend sind, treiben noch lange keinen Aktienkurs nach oben! Aktienkurse steigen wegen guter Aussichten, sprich Kursphantasie auf die Zukunft, die ist aber bei Apple nicht gegeben, da keine Produktknaller in der Pipeline sind! Immer nur schwammige Andeutungen zu machen, bringt auf Dauer keine Kurssteigerungen. Ein Blick auf den Aktienkurs sagt alles. Wenn ich jetzt Anhänger der Chartisten wäre, würde ich heftig darauf schließen, dass der Kurs weiter fällt. Ich persönlich lache mich zwar meistens kaputt, wenn solche „Experten“, wie Hoppenstedt und Kollegen, bei N24 ihr „Wissen“ preisgeben, aber die Tendenz geht schon abwärts! Und das trotz der zigmilliardenschweren Aktienrückkäufe!!! Die muss man mal rausrechnen, wo dann der Kurs stände?
    Und wenn ich als verantwortungsvoller Firmenboss, Verantwortung, die ich erstmal besonders meinen Mitarbeitern gegenüber habe, nicht auf Rendite achte, bin ich fehl am Platz! Denn ohne Rendite kann ich meine laufenden Kosten nicht mehr begleichen! Deshalb passt meine Bemerkung mit der ordentlichen Kohle, die vorher gemacht wurde, um jetzt mal nicht auf Rendite achten zu müssen, schon! Das müsste eigentlich jedem Menschen einleuchten, wenn ich als Firma gar keine Rendite erwirtschafte, ist egal wie hoch meine derzeitigen Rücklagen sind, eines Tages die Pleite angesagt.
    Ich habe in der Nachricht überhaupt nichts Schlechtes gesehen, die beiden ersten Sätze passen doch absolut! Der Rest ist eben sarkastisch gemeint.

  • Am 3. März 2014 um 10:42 von Peter

    Er könnte wie alle anderen profitablen Aktien-Firmen einfach zustimmen, um die Aktien weiter nach oben zu treiben!

    Manche müssen, auch in wirklich JEDER guten Nachricht was schlechtes sehen… Soooooo furchtbar ist unsere Welt nun auch wieder nicht!

  • Am 3. März 2014 um 9:29 von Judas Ischias

    Was soll Cook denn sonst erzählen? Etwa das Gegenteil, damit er als geldgieriger Firmenboss dasteht? Wenn man vorher den Kunden ordentlich die Knete aus der Tasche gezogen hat, kann man sich ja mal ein teures Hobby leisten und den Gutmenschen spielen.

    • Am 3. März 2014 um 12:27 von Square Zero

      Nein, Judas, dieses Mal nicht!
      Ich denke, die Aussage von Tim Cook ist sogar sehr weitsichtig.
      Wenn er dem Drängen nachgegeben hätte, wären kurzfristige Einnahmen generiert worden, aber nicht wirklich dauerhafte. Und das Image ist im Keller. (Ich weiß, einige hier sehen das sowieso so! Einzelschicksal!)
      Mit dem Verweis auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz, schreibt Apple kurzfristig Verluste, aber mittel- bis langfristig könnten durch das bessere Image Einnahmen verzeichnet werden, die deutlich über den kurzfristigen Einnahmen liegen.

  • Am 3. März 2014 um 6:06 von Peter

    “Wenn Sie von mir wollen, dass ich alles nur für die Rendite mache, dann sollten Sie sich von dieser Aktie trennen.”

    So langsam fängt Cook an mir immer sympathischer zu werden :)

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