Google hat die angekündigten Maßnahmen abgeschlossen, um die Daten seiner Nutzer vor unautorisierten Zugriffen zu schützen. Das kündigte Executive Chairman Eric Schmidt am ersten Tag der Konferenz South by Southwest Interactive an, die derzeit im texanischen Austin stattfindet. Die Lösung gegen Eingriffe der Regierung sei, „mehr Daten zu verschlüsseln“.
„Wir sind uns sehr sicher, dass die Daten innerhalb von Google vor neugierigen Blicken, inklusive der der US-Regierung, geschützt sind“, sagte Schmidt. Er stellte aber auch klar, dass der Internetkonzern weiterhin den Bestimmungen des Patriot Act und der Geheimgerichte unterliege.
Schmidt sagte zudem, es gebe keinen Unterschied zwischen Abhöraktionen der US-Regierung wie Zugriffen des Auslandsgeheimdienst National Security Agency auf Nutzerdaten ohne Googles Wissen und ähnlichen Vorgehensweisen anderer Regierungen. Er formulierte: „Wir wurden 2010 durch Chinesen angegriffen. Wir wurden 2013 durch die NSA angegriffen.“
Trotzdem sieht Schmidt die Whistleblower, die die Aktivitäten der Geheimdienste aufgedeckt haben, nicht unbedingt als Helden an. Es habe ihn ernsthaft schockiert, dass Julian Assange die Mitschrift eines Gesprächs mit ihm öffentlich gemacht habe, sagte er.
Er glaube an ein „freies und offenes Internet für alle, nicht nur für Amerikaner“, formulierte Schmidt während der Podiumsdiskussion. Den Motiven der Whistleblower stehe er jedoch skeptisch gegenüber.
Der Moderator der Veranstaltung, Stephen Levy von Wired, zitierte einen nicht näher genannten Google-Manager, der ihm gesagt habe, die US-Regierung sei der größte Feind der Privatsphäre – eine Aussage, die Schmidt nicht infrage stellte. Kommende Verbesserungen von Verschlüsselungstechnologien würden das Internet jedoch selbst in Ländern wie dem Iran, die versuchten, ihr eigenes Web zu schaffen, offen und sicher machen, sagte der Google-Chairman.
Schmidt ging auch auf den tiefen Graben ein, der sich im Großraum San Francisco – Googles Unternehmenssitz – auftut zwischen Menschen, die für Technikfirmen arbeiten, und denen in anderen Branchen. Er sagte, dieses Problem beunruhige ihn. Die Lösung sei, Technik bereitwillig anzunehmen. „Es gibt keine Möglichkeit, Technik aufzuhalten. Wir können die Spannungen durch mehr Bildung, Offenheit, Unternehmertum und Kapitalismus überwinden“, erklärte Schmidt.
[mit Material von Seth Rosenblatt, News.com]
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3 Kommentare zu Eric Schmidt: Nicht einmal die US-Regierung kann Google-Nutzer abhören
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Yup, die brauchen nix abzuhören, sie sagen nur: gib mir – und Google gibt. ;-)
Dass es laut dem CEO ausschließlich um den Schutz der Daten amerikanischer Bürger geht, und die übrigen ihm egal sind, ist schon ein starkes Stück.
In der Situation, geben zu müssen, nicht zu wollen, stecken in den USA doch bestimmt alle Unternehmen. Da braucht man sich doch nicht an Google aufzuhängen!
Und es gibt sicherlich Leute, die diesen Schwachsinn glauben werden. Als ein amerikanisches Unternehmen ist Google verpflichtet persönliche Daten herauszugeben wenn es der Vater Staat wünscht. Bauernfänger…