Facebook baut zweites Rechenzentrum in Schweden

Die erste Anlage in Luleå war noch nicht einmal vor einem Jahr in Betrieb gegangen. Die zweite setzt nun ganz auf Konzepte des Open Compute Project. Facebook nennt bei der modularen Bauweise ausdrücklich Ikea als Vorbild.

Facebook hat ein zweites Rechenzentrum in Schweden angekündigt – weniger als ein Jahr nach Eröffnung der ersten Einrichtung dieser Art im nordschwedischen Luleå. Auch das zweite wird in einem Areal entstehen, das sich „The Node Pole“ nennt – ein Wortspiel aus „Nordpol“ und „Knotenpunkt“.

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The Node Pole stellt Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energien bereit. Der neu ernannte CEO des Projekts Erik Lundstöm sagt: „Die letzten Entwicklungen wie auch jetzt wieder Facebooks Ankündigung bestätigen unsere Überzeugung, dass unsere Gegend ideal für solche Einrichtungen ist.“ Dank einer technischen Universität sind in Luleå auch Fachkräfte zu finden. Als weitere Vorteile gelten die arktischen Temperaturen, die wenig Kühlung erfordern, niedrige Grundstückspreise und politische Stabilität. Mit NCC hat inzwischen sogar ein schwedischer Baukonzern eine Abteilung für Rechenzentren eingerichtet, die in Luleå sitzt.

Facebook nennt als Vorbild für den Bau seiner zweite Einrichtung am Polarkreis ein schwedisches Möbelhaus: „Wie Ikea das Design und den Bau von Möbeln revolutioniert hat, hoffen wir, dass Luleå 2 ein Modell für die nächste Generation Rechenzentren sein wird“, heißt es. Erstmals nutzt Facebook nämlich das Konzept des Rapid Deployment Data Centre (RDDC), das auf dem Open Compute Summit im Januar vorgestellt worden war. Das heißt, das vorgefertigte Module vor Ort nur noch zusammengefügt werden.

Lulea 1 (Bild: Facebook)

Auch alle Racks, Server, Storage-Systeme und die Stromnetze werden den Spezifikationen des Open Compute Project (OCP) entsprechen. Luleå 2 entsteht direkt neben Facebooks erstem Rechenzentrum vor Ort, das eine Power Usage Effectiveness (PUE) von etwa 1,05 vorweisen kann. Das heißt, dass pro für Rechenleistung aufgebrachter Energiemenge noch einmal 5 Prozent davon für Hilfssysteme wie Kühlung nötig sind. Den Bau von Luleå 1 hatte Facebook 2011 angekündigt. Seine Internet-Kapazität hat sich seither verdoppelt.

Facebook kommentierte: „Die Ankündigung von Luleå 2 sollte als zusätzliche Anerkennung der Kompetenzen, Talente und Visionen der Menschen in Luleå und Schweden gesehen werden.“ Die Region sei in der Rechenzentrumsbranche führend. Übrigens hat Google gerade den Strom aus vier Windfarmen im Gebiet The Node Pole für sein Rechenzentrum im finnischen Hamina gebucht. Ein Rechenzentrum mit 10 Megawatt Verbrauch baut dort zudem KnC, das damit Bitcoin-Mining durchführen möchte.

[mit Material von Max Smolaks, TechWeekEurope.co.uk]

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