Anwender, die ihr iPhone oder iPad mit der gestern vorgestellten iOS-Version 7.1 aktualisieren, können keinen Jailbreak mehr mit evasi0n durchführen. Grund dafür ist das Schließen zahlreicher Schwachstellen, die evasi0n für das Entsperren der iOS-Geräte genutzt hat. Allein 12 der von Apple gestopften Sicherheitslöcher gehen auf das Konto des hinter evasi0n stehenden Entwicklerteams evad3rs.
Da Apple bereits die Signierung früherer iOS-Versionen gestoppt hat, ist bei den meisten Geräten auch kein Downgrade mehr möglich. Der Jailbreak mit einer älteren Version entfällt somit.
Mit einem Jailbreak wird der alternative App-Store Cydia auf den iOS-Devices installiert. Die Nutzer erhalten dadurch Zugriff auf Programme, die Apple in seinem App Store nicht anbietet. Neben Must-Have-Tools wie SBSettings sind vor allem Programme für den Schutz der Privatsphäre beliebt. Mit Protect my Privacy (PMP) und Privacy lässt sich die Datensammelleidenschaft, die fast jede offizielle App aus dem App Store an den Tag legt, stark einschränken. Die beiden Tools bieten deutlich mehr Datenschutzoptionen als die von Apple in iOS 7 integrierten Privatsphärefunktionen.
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Tim Berners-Lee, Begründer des World Wide Web, hat vor einem Jahr vor Mobilgeräten ohne Root-Zugriff gewarnt. „Das Recht auf Root-Zugriff auf Ihr System“ – also volle Administrationsrechte auch auf einem Smartphone – sei zu einer entscheidenden Frage geworden. Es bedeute das Recht, „Dinge zu speichern, die in Ihrem Sinne funktionieren“. Ein Gerät, das dem Anwender dieses Recht nicht einräume und nur über proprietäre Apps verfüge, diene fremden Herren.
Apple hingegen aktualisierte zur Veröffentlichung von evasi0n seine Warnung vor Jailbreaks. Sie könnten verschiedenste Probleme auf den gehackten iOS-Geräten verursachen, darunter Instabilität, Sicherheitsprobleme, Gesprächsabbrüche, unzuverlässige Datenverbindungen und verschlechterte Akkulaufzeiten. Der iPhone-Hersteller vertritt außerdem die Ansicht, dass ein Jailbreak seine Lizenzbedingungen verletzt und gegen den US Digital Millennium Copyright Act verstößt. Er behält sich vor, „Kundendienstleistungen für Geräte zu verweigern, auf denen ungenehmigte Software installiert ist“.
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Das US Copyright Office hat indes 2010 entschieden, dass ein Entsperren des iPhone für die Installation beliebiger Software („Jailbreak“) legal ist. Die Entscheidung fiel im Rahmen eines alle drei Jahre üblichen Revisionsprozesses des Digital Millennium Copyright Act auf Antrag der Electronic Frontier Foundation (EFF). Zudem ist es Nutzern erlaubt, einen sogenannten Unlock zur Aufhebung der Providersperre (SIM-Lock) durchzuführen. Gleichzeitig befand die Behörde auch das Umgehen des Kopierschutzes von DVDs unter bestimmten Bedingungen für rechtmäßig.
Eine ähnliche Auffassung vertritt auch der Europäische Gerichtshof. Im Januar erklärt er das Umgehen von Schutzmechanismen für die Installation von Programmen für legal. Verboten bleibt das Aushebeln des Kopierschutzes von urheberrechtlich geschützten Inhalten.
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