Veranstalter und Aussteller haben am letzten Tag der CeBIT 2014 eine positive Bilanz gezogen. „Der Neustart der CeBIT ist voll gelungen. Das Business-Konzept greift“, sagte Oliver Frese, Vorstand der Deutschen Messe AG, auf der heutigen Abschlussveranstaltung in Hannover. „Die Aussteller und auch wir als Veranstalter haben unsere Ziele erreicht.“
Nach Angaben der Deutschen Messe wurden auf der diesjährigen CeBIT IT-Investitionen im Wert von rund 25 Milliarden Dollar angeschoben, was einem Plus von 25 Prozent entspreche und einen neuen Rekord darstelle. Dabei habe sich die Fokussierung auf Fachbesucher und das internationale B2B-Geschäft bezahlt gemacht. „Unsere eindeutige Positionierung zeigt bei der Besucherstruktur deutliche Wirkung: 92 Prozent der Besucher sind IT-Professionals. Jeder Dritte kommt aus dem Top-Management seines Unternehmens. Mehr als ein Viertel der CeBIT-Gäste reist aus dem Ausland nach Hannover.“
Mit insgesamt 210.000 Besuchern kamen aber nochmals 75.000 weniger als im Vorjahr. In ihren besten Zeiten zog die weltgrößte Technologiemesse rund eine halbe Million Besucher an. Frese zeigte sich dennoch zufrieden: „Wir haben unser Ziel für die Gesamtbesucherzahl zu 90 Prozent erreicht.“ Jeder der aus rund 100 Ländern kommenden Fachbesucher habe im Schnitt 26 Stände besucht.
Nach einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom war auch die große Mehrheit der Aussteller mit dem Messeverlauf und der Neuausrichtung zufrieden. „Der CeBIT-Relaunch unter dem Motto ‚Mehr Klasse statt Masse‘ ist rundum gelungen“, sagte Bitkom-Präsident Dieter Kempf. „Die CeBIT war und ist unsere wichtigste Plattform mit großer internationaler Strahlkraft. Sie hat mit den aktuellen Themen Big Data, Datensicherheit, Cloud Computing und Start-ups die richtigen Schwerpunkte zur richtigen Zeit gesetzt.“ Laut Deutsche Messe AG waren in diesem Jahr über 300 Jungunternehmen vertreten.
Kempf lobte auch das ausgebaute Konferenzprogramm mit Branchengrößen wie Apple-Mitgründer Steve Wozniak und Wikipedia-Gründer Jimmy Wales. Rund 3000 Gäste besuchten den Kongress CeBIT Global Conferences, der erstmals kostenpflichtig war.
„Es hat sich einmal mehr gezeigt: Gute Entscheider ziehen gute Entscheider an“, sagte Frese in Hinblick auf die so genannten C-Level-Programme für die Chefetage. „Mehr als 2000 CIOs und andere Top-Entscheider waren auf der CeBIT 2014. Damit haben wir unseren Marktanteil in diesem schmalen Besuchersegment mehr als verdreifacht.“
Auch Simon MacDonald, Botschafter des diesjährigen CeBIT-Partnerlands Großbritannien in Deutschland, zog ein positives Fazit: „Die CeBIT 2014 war nicht nur ein Riesenvergnügen für alle britischen Teilnehmer, sondern auch ein Riesenerfolg für unsere beiden Länder. Die 130 britischen Unternehmen bei der CeBIT, von denen einige dieses Jahr zum ersten Mal hier ausgestellt haben, waren insgesamt zufrieden mit dem Messeergebnis.“
Nach Ansicht der Veranstalter wurde die optimale Struktur für die weitere Entwicklung der CeBIT gefunden. „Wir werden an der Business-Fokussierung für die nächsten Jahre festhalten und gemeinsam mit unseren Ausstellern und Partnern die Details weiter in Richtung Wachstum justieren“, betonte Frese. Die CeBIT 2015 wird vom 16. bis 20. März erneut auf dem Messegelände in Hannover stattfinden.
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1 Kommentar zu CeBIT: Veranstalter feiern „gelungenen Neustart“ dank Business-Fokus
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92% Business Besucher? Kann ich mir kaum vorstellen. Die begrünten Innenplätze waren übersät mit frustrierten Schülern, Studenten und anderen Interessierten. Die drängten sich da regelrecht auf den weitläufigen Wiesen in der Sonne. Zu sehen gab es für all diese Leute kaum etwas. „Fachbesucher“ ist auch eine schwammige Bezeichnung. Tatsächlich war die Cebit eine reine Business Veranstaltung für Manager und Unternehmensleiter. Für Fachleute a la IT-Handwerker war die Messe nichts. Wer nicht gerade Manager ist und nach Solutions sucht, kann diese Messe abschreiben. Auch die zahlreichen Vorträge waren selten informativ. Es ging dabei mehr um oberflächliche Informationen ohne fachlichen Tiefgang. Eben das richtige Format für Leute, die nach Lösungen suchen aber sich weniger für die technischen Aspekte interessieren.