Bestätigt: Alibaba plant Börsengang in den USA

Damit erteilt es der Börse Hongkong eine Absage. Diese wollte die geplante Führungsstruktur nicht akzeptieren. Alibaba wird voraussichtlich mindestens 15 Milliarden Dollar erlösen und damit Facebooks Rekord von 16 Milliarden zumindest nahekommen.

Der Betreiber der chinesischen E-Commerce-Plattform Alibaba – die Alibaba Group – hat am Wochenende Pläne für einen Börsengang in den USA bestätigt. „Das würde uns stärker zu einem weltweit agierenden Unternehmen machen und die Transparenz des Unternehmens erhöhen“, heißt es auf der Website. Auf eine bestimmte US-Börse hat sich der chinesische Konzern noch nicht festgelegt.

Alibaba geht nicht in Hongkong, sndern in den USA an die Börse

Es wird erwartet, dass Alibaba mehr als 15 Milliarden Dollar erlösen kann, was sich zu einem Unternehmenswert von 130 Milliarden Dollar hochrechnen ließe. Damit würde das chinesische Unternehmen auch Facebooks Rekord-Börsenstart nahekommen: Das Soziale Netzwerk hatte 2012 mit seinem IPO 16 Milliarden Dollar generiert.

Alibaba kommt auf seinem Heimatmarkt auf einen Anteil am E-Commerce von fast 80 Prozent. Es war 1999 von einem früheren Englischlehrer, Jack Ma, gegründet worden. Händler können auf seiner Plattform direkt an Endverbraucher verkaufen. Anders als etwa Amazon verkauft Alibaba selbst keine Waren, sondern nur die Einträge ins Sortiment sowie Anzeigen.

Die Erklärung von Alibaba richtet sich offenbar auch gegen die Börse Hongkong, die ebenfalls für einen Börsenstart von Alibaba in Frage gekommen war. Sie wollte jedoch die von Alibaba anvisierte Führungsstruktur nicht akzeptieren, die nach US-Recht möglich ist.

„Wir möchten allen in Hongkong danken, die die Alibaba Group unterstützt haben“, heißt es in der Erklärung. „Wir respektieren die Perspektiven und Richtlinien in Hongkong und werden weiter verfolgen, wie sich Hongkong entwickelt, sowie es bei Innovationen unterstützen.“ Ein duales Listing in den USA und China sei weiterhin denkbar.

Der Börsengang dürfte auch Yahoo zugute kommen, das nach dem Verkauf der Hälfte seiner Anteile immer noch 24 Prozent des chinesischen Konzerns hält. Diese weitsichtige Investition hatte Gründer Jerry Yang getätigt. Durch sie wurde die von Zukäufen flankierte laufende Neuausrichtung durch CEO Marissa Mayer überhaupt erst möglich.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

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Themenseiten: Alibaba, Börse, China, E-Commerce

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