Alan-Turing-Labor für Big-Data-Forschung erhält 50 Millionen Euro

Es soll "sicherstellen, dass Großbritannien bei der Nutzung von Big Data und Algorithmenforschung erneut die Führung übernimmt." Das wünscht sich Schatzkanzler George Osborne. Die britische Regierung fordert außerdem Graphen und Zelltherapie mit 89 Millionen Euro.

Die britische Regierung hat ein Budget von 42 Millionen Pfund (50 Millionen Euro) für die Schaffung eines Forschungsinstituts zum Thema Big Data bereitgestellt. Das kündigte Schatzkanzler George Osborne gestern mit der Haushaltsplanung an. Es wird den Namen des Kryptoanalytikers Alan Turing tragen.

Alan Turing (Bild: Wikipedia)Alan Turing (Bild: Wikipedia)

Osborne sagte, der 1952 wegen Homosexualität verurteilte Turing habe „mehr als fast jeder andere geleistet, um den Krieg zu gewinnen, und wurde wegen seiner Sexualität von dem Land schikaniert, das zu retten er geholfen hatte.“ Der Mathematiker und Informatiker beging 1954 Selbstmord. 2009 würdigte die britische Regierung erstmals seine Verdienste, 2013 wurde eine königliche Begnadigung ausgesprochen.

„In seinem Namen werden wir jetzt das Alan Turing Institute gründen, um sicherzustellen, dass Großbritannien bei der Nutzung von Big Data und Algorithmenforschung erneut die Führung übernimmt“, erklärte der Politiker. „Ich bin entschieden dafür, dass unser Land den Rest der Welt übertrifft, im Wettbewerb aussticht und sich als schlauer erweist.“

Das staatliche Institut werde der Privatwirtschaft dienen, heißt es auch – und zwar bei Optimierung von Herstellungsprozessen, gezieltem Marketing und effizienterer Gestaltung von Dienstleistungen. Die Investition ist zunächst auf vier Jahre ausgelegt.

Parallel kündigte das Finanzministerium eine Investition von 74 Millionen Pfund (89 Millionen Euro) in ein Innovationszentrum zu Graphen und ein zweites für Zelltherapie an, die zum britischen Forschungsnetz Catapult gehören. Ziel ist die „Herstellung von [Gewebe für] Zelltherapien im großen Stil für fortgeschrittene klinische Tests“. Das Graphen-Institut soll dagegen kleinen und mittleren Unternehmen die Möglichkeit geben, „mit Ausstattung nach Stand der Technik Graphen-Produkte zu entwickeln“.

ZDNet.com weist ergänzend darauf hin, dass es schon einmal ein Turing Institute gegeben hat. Es handelte sich um ein Forschungslabor zu Künstlicher Intelligenz an der Universität Glasgow, das von 1983 bis 1994 existierte.

[mit Material von Toby Wolpe, ZDNet.com]

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Themenseiten: Big Data, Forschung, Großbritannien, Politik

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