Testlauf zeigt: Twitter könnte „Retweet“ durch „Share“ ersetzen

Auf Deutsch heißt die Weiterleitungsfunktion derzeit "Retweeten". Facebook verwendet den Begriff "Teilen". Entrüstete Nutzer bemerkten das Experiment in der iOS-App. Bald darauf machte Twitter die Umbenennung rückgängig.

Twitter hat in seiner englischsprachigen Version vorübergehend die Option „Retweet“ durch „Share“ ersetzt – und zwar innerhalb der offiziellen iOS-App. Damit griff es das Vokabular seines Konkurrenten Facebook auf, wie sich einige Nutzer in der Folge beschwerten.

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Mit „Retweet“ leiten Twitter-Nutzer einen Beitrag anderer, der ihnen gefällt, an die eigenen Follower weiter. Vorher können sie auf Wunsch einen Kommentar ergänzen. Auf Deutsch nennt sich diese Funktion aktuell „Retweeten“. Facebook dagegen verwendet „Teilen“ – auch wenn dabei nichts aufgeteilt wird, wie der Duden erwarten lässt.

Unter anderem ist die Veränderung einem Mitarbeiter von CNBC aufgefallen. Mehrere Anwender fertigten Screenshots an, um ihre Entdeckung zu belegen. Einige gaben sich entrüstet. Kurze Zeit später allerdings hatte Twitter die Änderung wieder zurückgenommen.

Als wahrscheinlich gilt, dass es sich um eines der vielen Experimente handelt, die Twitter nach eigenen Aussagen regelmäßig durchführt. Vergangenen September schrieb der für die Programmierung zuständige Twitter-Vizepräsident Alex Roetter in einem Blogbeitrag: „Es vergeht selten ein Tag, ohne dass wir mindestens ein Experiment durchführen.“

Einen Kommentar zum Wechsel zu „Share“ wollte Twitter nicht abgeben. Es hat aber schon früher klargemacht, dass es seine Eigenheiten beibehalten und sich nicht zu eng an Facbeook anlehnen will. Eine Einführung von dessen Terminologie ist daher unwahrscheinlich.

Allerdings hatte Twitter im Februar schon einmal ein komplettes neues Layout im Facebook-Stil ausprobiert. Einige Beobachter glaubten, dieses Design könnte für neue Nutzer zum Standard werden, um ihnen bei einem Wechsel von Facebook zu Twitter die Orientierung zu erleichtern. Damit könne Twitter möglicherweise sein nachlassendes Nutzerwachstum wieder beschleunigen, hieß es.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

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Themenseiten: Facebook, Soziale Netze, Twitter, iOS

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2 Kommentare zu Testlauf zeigt: Twitter könnte „Retweet“ durch „Share“ ersetzen

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  • Am 29. März 2014 um 8:46 von G. Arentzen

    So kritisch sehe ich eine Umbenennung nicht. Will man von einem Mitbewerber User ins eigene Boot holen, sollte man ihnen dies auch durch eine ähnliche Terminologie schmackhaft machen.
    Sicherlich sind Alleinstellungsmerkmale wichtig. Dem steht aber gegenüber, dass sich der User rasch heimisch fühlen soll. Eine zu große Umstellung wird als Hürde empfunden.
    Das hat auch nichts mit unseren modernen Zeiten zu tun, das war früher nicht anders. Es hat seinen Grund, warum wir zum Beispiel Änderungen beim Layout des von uns bevorzugten Supermarktes nicht mögen oder selten zu fremden Läden gehen, eben weil wir dort erst suchen müssen, was wir bei unserem Stamm-Supermarkt im Schlaf finden.

  • Am 28. März 2014 um 14:18 von Hafenluemmel

    Das Netz – die große Bildungsoffensive. Jedem Kind ein Klapprechner, auch bei eingeschränktem Nahrungsangebot. In den westlichen Industriestaaten dagegen ersäuft die Masse in der Informationsflut und der Effekt ist eher gegenteilig. Mehr als 140 Zeichen passen nicht mehr in den Zwischenspeicher. Selbst kürzeste Erläuterungen werden als zu sperrig empfunden. Daher kann man gar nicht umhin, alles identisch zu betiteln. Irgendwann finden die Leute ohne Handy-Navi morgens den Weg nicht mehr vom Schlafzimmer ins Bad.

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