Amazon hat für den 2. April zu einer Presseveranstaltung nach New York eingeladen, auf der es Journalisten „ein Update zu unserem Videogeschäft“ geben will. Durch die Veranstaltung soll nicht CEO Jeff Bezos, sondern der für die Kindle-Sparte zuständige Vice President Peter Larsen führen. Wahrscheinlich wird er ein schon länger erwartetes Streaming-Gerät vorstellen.
Jüngsten Gerüchten zufolge handelt es sich dabei nicht wie zunächst vermutet um eine Settop-Box im Stil von Apple TV, sondern um einen Streaming-Stick nach Vorbild von Googles Chromecast. Dieser lässt sich via HDMI mit einem Fernseher verbinden und erlaubt dann die Übertragung von Medien- sowie Browserinhalten von einem Smartphone oder Tablet.
Nach Informationen von TechCrunch wird der Amazon-Stick aber nicht nur Inhalte von Android-Geräten wie den Kindle-Fire-Tablets streamen können, sondern auch komplette PC-Spiele. Damit würde die Lösung direkt mit Konsolen wie Microsofts Xbox One und Sonys Playstation 4 konkurrieren. Das würde für Amazon Sinn ergeben, da es Spiele für PC und Mac direkt als Download anbieten könnte.
Der Game-Streaming-Service soll dem von OnLive gleichen. Eventuell integriert Amazon ihn in sein bestehendes Angebot GameCircle, das bisher Titel für die Kindle-Fire-Tablets umfasst. Der TechCrunch-Quelle zufolge werden die Spiele mit 30 Bildern pro Sekunde übertragen.
Für die Unterstützung von Videospielen spricht auch ein kürzlich aufgetauchter Amazon-Controller. Er ähnelt von der Tastenanordnung her Microsofts Xbox-Gamepad. Wie bei diesem sind die beiden Analogsticks versetzt positioniert und werden durch ein digitales Steuerkreuz ergänzt. Außerdem gibt es je vier Haupt- und Schultertasten. Mittig sitzen drei Funktionstasten für Zurück, Home und Menü. An der Vorderseite des Geräts finden sich darüber hinaus drei Multimediatasten zum Vor- beziehungsweise Zurückspulen sowie für Play und Pause. Als Verbindungstechnik nutzt der Controller Bluetooth.
Das Wall Street Journal hatte schon vor knapp zwei Wochen berichtet, dass Amazons Streaming-Stick im April auf den Markt kommen werde. Er soll in den USA neben Amazons eigenem Angebot auch Videodienste wie Netflix und Hulu Plus unterstützen. Möglicherweise erhalten Amazon-Prime-Mitglieder ihn zu vergünstigten Konditionen.
Möglicherweise wird Amazon kommende Woche auch Pläne für einen werbefinanzierten TV-Streaming- und Musikvideodienst nach Vorbild von Hulu vorstellen, wie das Wall Street Journal nahelegt. Er könnte demnach das abobasierte On-Demand-Angebot Instant Video ergänzen. Gegenüber News.com erklärte Amazon-Sprecherin Sally Fouts allerdings: „Wir haben ein Videoanzeigengeschäft, das aktuelle Programme wie First Episode Free und mit Film- oder Spiele-Trailern verknüpfte Anzeigen bietet. Wir experimentieren häufig mit neuen Dingen, aber wir haben keine Pläne für einen kostenlosen Streaming-Media-Service.“
[mit Material von David Carnoy und Joan E. Solsman, News.com]
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1 Kommentar zu Amazon stellt am 2. April voraussichtlich Streaming-Stick vor
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Bin jahrelanger Lovefilm-/Prime-Instant-Video-Kunde. Der Wechsel hat zwar eine positive finanzielle Seite, einige Funktionen sind jedoch leider weggefallen (z.B. bisherige Bewertungen futsch, keine Liste online gesehener Filme mehr, keine Kennzeichnung gesehener Filme im Katalog, Suchoptionen erheblich eingeschränkt). Wenn Amazon nicht wenigstens in Bälde etwas „Offenes“ (nicht auf Kindle beschränktes) für Android (im Idealfall sogar für Chromecast) aus dem Hut zaubert, bin ich endgültig weg. Günstiger Preis hin oder her.