HTC hat seine vorläufige Bilanz für das erste Geschäftsquartal 2014 (bis 31. März) vorgelegt. Der Umsatz fiel demnach noch schlechter aus, als im Februar vorausgesagt. Statt der anvisierten 34 bis 36 Milliarden Taiwan-Dollar nahm der Smartphone-Hersteller nur 33,12 Milliarden Taiwan-Dollar (1,09 Milliarden US-Dollar) ein.
Es sind die niedrigsten Quartalseinnahmen seit 2009. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs sanken sie um 22 Prozent. Analysten hatten mit 39,3 Milliarden Taiwan-Dollar (1,29 Milliarden US-Dollar) gerechnet.
Auch der Quartalsverlust fiel höher aus als erwartet. Der Fehlbetrag beläuft sich auf 1,88 Milliarden Taiwan-Dollar (62 Millionen US-Dollar). Analysten waren von einem Minus von 52 Millionen Dollar ausgegangen. Im Vorjahresquartal hatte HTC noch einen Gewinn von 85 Millionen Dollar verzeichnet.
Der taiwanische Hersteller, der einst hinter Apple und Samsung dritte Kraft im Smartphonemarkt war, kommt aktuell nur noch auf einen weltweiten Marktanteil von 2 Prozent. Im Jahr 2011 lag sein Anteil noch bei 11 Prozent.
Nachdem HTC im dritten Quartal 2013 den ersten Verlust seit seinem Börsengang im Jahr 2002 hinnehmen musste, konnte es im vierten Quartal einen weiteren Verlust nur dadurch verhindern, indem es seinen restlichen 25-Prozent-Anteil an dem Kopfhörerhersteller Beats Electronics für 265 Millionen Dollar verkaufte. Unterm Strich blieb so ein Gewinn von 10 Millionen US-Dollar.
Schon in einer Telefonkonferenz zur Bekanntgabe der Zahlen für das vierte Quartal 2013 hatte Chief Financial Officer Chailin Chang versprochen, dass der Umsatz nach einem schwachen ersten Quartal steigen werde. Dazu trügen vor allem die kommenden Flaggschiff-Produkte bei. Dazu zählt das neue HTC One (M8), das wie der Vorgänger in Tests überzeugen konnte. Zudem will HTC mit neuen Produkten für das niedrige und mittlere Preissegment Marktanteile zurückgewinnen und wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Geplant ist auch ein Einstieg in den Markt für Wearable Tech.
Wie fast alle kleineren Smartphone-Hersteller hat HTC Schwierigkeiten, sich gegen die starke Konkurrenz von Apple und Samsung zu behaupten. War HTC anfangs noch der Liebling der Android-Community, hat inzwischen Samsung diese Rolle übernommen. Das größte Problem für die Mitbewerber ist das Marketing: Samsung gab letztes Jahr allein in den USA 363 Millionen Dollar für Werbung aus, Apple 350,9 Millionen Dollar. HTCs Marketingbudget betrug hingegen nur 75,8 Millionen Dollar.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com, und Rich Trenholm, News.com]
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1 Kommentar zu HTC meldet 62 Millionen Dollar Verlust im ersten Quartal
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Also ich kann mir nicht vorstellen, dass die schlechten Verkäufe nur mit den Ausgaben für Werbung zu tun haben?
Würde mich mal interessieren, wie denn die Ausgaben 2011, im Verhältnis Apple und Samsung waren, ob es nur daran gelegen hat, dass HTC Nummer 3 war, weil diese höher waren? Oder hatte das eher mit schönen Geräten, gute Verarbeitung, Akku wechselbar und externer Speicherkarte zu tun?
Denn wenn ich mir den Werbespot mit Robert Downey nicht mal auf YouTube angesehen hätte, wüsste ich gar nicht dass es diesen gibt! Also eine falsche Investition?
Zumal noch so Sachen wie das verpfuschte Tablet eine große Rolle gespielt haben, wo die Käufer voll mit den ganzen Mängeln sitzengelassen wurden.
Also auch noch Mängel und Fehler im Service?
So vergrämt man auch so treue Kunden wie mich! Und ich war schon jahrelanger Kunde von HTC, als die Firma noch unter fremden Namen unterwegs war.
Es wurde zwar immer wieder Besserung gelobt, aber bis jetzt hat sich noch nicht genügend getan.
Mittlerweile sind so viele gute Hersteller, gerade auch aus Asien dabei den Markt aufzumischen, vor allem mit günstigen Preisen für tolle Geräte, da wird es HTC wohl auch in Zukunft ziemlich schwer haben sich weiter Marktanteile zu ergattern.