AMD wird nicht auf Kosten des Umsatzes versuchen, sich Anteile am Markt für Billigtablets zu erobern. Das hat CEO Rory Read gestern im Anschluss an die Bekanntgabe der jüngsten Quartalszahlen in einer Telefonkonferenz gesagt. Subventionen, wie sie Intel austeilt, kommen für ihn nicht in Frage.
Wie Intel-CEO Brian Krzanich letzte Woche verwendete Read die Bezeichnung „Kontra-Umsätze“ für Ermäßigungen, die Hersteller von Endgeräten erhalten, wenn sie nur bestimmte Prozessoren einsetzen. AMD habe daran kein Interesse, sagte Reid, und deutete an, man gehe eher in die andere Richtung, also auf den High-End-Bereich zu.
Noch deutlicher wurde im Anschluss Senior Vice President Lisa Su. AMD werde mit seinen APUs vor allem hochleistungsfähige Tablets bedienen und nicht um den Niedigpreisbereich kämpfen, erklärte sie. „Wenn wir im Low-End einige Einheiten weniger verkaufen, macht das nichts.“
AMD setzt aktuell auf die Halbleiter mit den Codenamen Beema und Mullins, die voraussichtlich im zweiten Quartal starten. Beide basieren auf Puma-Prozessorkernen, von denen sie je zwei oder vier einsetzen, und Radeon-Grafik. Mullins wird mit 2 Watt Leistungsaufnahme allerdings wesentlich stromsparender sein als Beema mit 10 bis 25 Watt, der in Windows-8-Tablets dafür die bedeutendere Rolle spielen könnte.
Im Low-End-Tablet-Markt müsste sich AMD mit geringen Margen begnügen. Vermutlich fehlt ihm – anders als Intel – auch der lange Atem für einen Preiskampf. Allerdings steht es im High-End-Segment vor dem Problem, dass es bisher schlicht kein über Nischen hinaus verbreitetes Business-Tablet-Konzept gibt.
Während AMD gestern im Grafikbereich Wachstum melden konnte, ging der Umsatz der Prozessorsparte im ersten Quartal 2014 um 12 Prozent zurück. Als Grund nennt AMD sinkende Verkaufszahlen als Folge des schwachen PC-Markts. Seinen Umsatz steigerte das Unternehmen um 28 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar. Mit 20 Millionen Dollar fiel der Nettoverlust deutlich geringer aus als im Vorjahreszeitraum. Der operative Verlust schrumpfte – auch dank eines leicht gestiegenen Durchschnittspreises – um 92 Prozent auf 3 Millionen Dollar.
[mit Material von Sean Portnoy, ZDNet.com]
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