Intel, Microsoft und Google buhlen um Fuelband-Entwickler von Nike

Microsoft, Intel und der inzwischen zu Facebook gehörende Virtual-Reality-Spezialist Oculus VR buhlen derzeit angeblich um die Entwickler von Nikes Fitness-Armband Fuelband. Das berichtet eine nicht näher genannte Quelle von CNET. Auch die Google-Tochter Nest soll sich für Mitarbeiter von Nikes Digital Sport Division interessieren.

In der vergangenen Woche hatte der US-Sportartikelhersteller bis zu 55 von 70 Mitarbeitern der Abteilung entlassen. Sie werden das Unternehmen Ende Mai verlassen. Am Freitag bestätigte Nike-CEO Mark Parker, dass sich Nike künftig auf die Entwicklung von Software konzentrieren wird.

Nest soll bereits letzten Donnerstag in einem Hotel in Beaverton im US-Bundesstaat Oregon – wo sich das Nike-Hauptquartier befindet – erste improvisierte Einstellungsgespräche mit Fuelband-Entwicklern geführt haben, meldet TechCrunch. Ziel sei es gewesen, ihr Interesse für einen Wechsel nach Palo Alto (Kalifornien) zu wecken.

Der Quelle von CNET zufolge haben Personalvermittler von Apple schon seit Beginn der Fuelband-Entwicklung im Jahr 2011 Gespräche mit Nike-Mitarbeitern geführt. Unklar ist allerdings, welche Rolle Nike bei der Entwicklung einer Smartwatch oder anderer Geräte aus dem Bereich Wearable Computing spielt, an denen Apple arbeiten soll.

Nike-CEO Parker wies am Freitag in einem Interview mit dem US-Fernsehsender CNBC lediglich auf die bestehende Partnerschaft mit dem iPhone-Hersteller hin. „Ich persönlich bin, wie wir alle bei Nike, sehr gespannt auf das, was kommt.“

Oculus könnte von der jahrelangen Erfahrung der Nike-Mitarbeiter im Bereich Wearable-Hardware profitieren, um seine Virtual-Reality-Brille Oculus Rift schneller zur Marktreife zu führen. Das Start-up Nest wiederum gehört seit Kurzem zu Googles Hardware-Sparte und könnte schon jetzt an kommenden Tablets, Smartphones oder sogar Wearables arbeiten. Das im März vorgestellte auf Smartwatches und andere tragbare Geräte ausgerichtete Android Wear stützt diese Vermutung.

Auch Intel investiert schon länger in den Markt für Wearable Computing. Ein Beispiel dafür ist die Übernahme des Smartwatch-Anbieters Basis Science im März. Zudem führte Intel im vergangenen Jahr Finanzierungsrunden für den Google-Glass-Konkurrenten Recon Instruments und den Armband-Hersteller Thalmic Labs an. Unter der Bezeichnung Quark entwirft Intel außerdem Chips für Wearables.

Lediglich Microsoft hat sich bisher noch nicht zum Markt für Wearable Computing bekannt. Allerdings soll Redmonds Abteilung für „neue Geräte“ an einer Datenbrille namens Kinect Glasses arbeiten. Einem Bericht von The Verge zufolge optimiert Alex Kipman, der maßgeblich an der Entwicklung der Gestensteuerung Kinect beteiligt war, Windows für den Einsatz auf kleineren Displays.

Ein weiterer Puzzlestein ist Microsofts Kauf von geistigem Eigentum der Osterhout Design Group für 150 Millionen Dollar im März. Das Unternehmen entwickelt in erster Linie im Auftrag der US-Regierung Wearables für das Militär. Microsoft könnte Nikes Fuelband-Entwickler also auch für dieses Projekt benötigen.

[mit Material von Nick Statt, News.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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