Mozilla hat die Desktop-Version von Firefox 29 fertiggestellt. Wie bisher liegt auch die neue Variante des Open-Source-Browsers für Windows, OS X und Linux vor. Firefox 29 bietet eine runderneuerte Oberfläche, zusätzliche Anpassungsoptionen und eine aktualisierte Synchronisation. Eine interaktive Einführung macht Anwender mit den Änderungen vertraut.
Die unter dem Codenamen Australis entwickelte Oberfläche ist die auffälligste Neuerung. Sie soll dem Browser nicht nur einen einheitlichen Look auf Computern, Tablets und Smartphones geben, sondern auch für mehr Übersicht sorgen und die Bedienung – vor allem auf Touchscreen-Geräten – erleichtern. Zu den Neuerungen gehören abgerundete Tabs, eine Hervorhebung des gerade geöffneten Reiters (während die anderen in den Hintergrund treten) und ein überarbeitetes Menü, das Befehle wie Kopieren und Einfügen, häufig genutzte Funktionen und Add-ons an einem Ort zusammenfasst.
Nutzer können Firefox 29 individuell an ihre Bedürfnisse anpassen, was dank der besseren Zugänglichkeit und einfacheren Bedienung der entsprechenden Option leichter vonstatten geht als in bisherigen Firefox-Ausgaben. So ist es etwa möglich, Symbole aus dem Menü auf die Toolbar zu ziehen, um sie dort zum schnelleren Zugriff zu platzieren. Auch das Menü selbst, das mit einem Klick auf die Schaltfläche am rechten Rand geöffnet wird, lässt sich anpassen.
Die separaten Eingabefelder für Webadressen und Suchanfragen behält Mozilla bei, während Microsofts Internet Explorer und Apples Safari inzwischen dem Vorbild von Google Chrome gefolgt sind und sie zusammengefasst haben. Die Schaltfläche zum Vorblättern blendet Firefox künftig nur ein, wenn die Funktion auch tatsächlich zur Verfügung steht. Die Tabs sitzen etwas höher, damit mehr Platz für Webinhalte zur Verfügung steht. Der Download-Button zeigt nach dem Start eines Downloads dessen Fortschritt mit einem Balken und einem Countdown an.
Neu ist auch ein prominent platzierter Lesezeichen-Button, mit dem sich Webseiten mit einem Klick der Bookmark-Liste hinzufügen lassen. Rechts daneben findet sich eine zweite Schaltfläche zum schnellen Zugriff auf angelegte Lesezeichen.
Um Tabs, Lesezeichen, Passwörter, Chronik, Add-ons und Einstellungen mit Firefox-Versionen auf anderen Geräten zu synchronisieren, müssen Nutzer ein Konto bei Mozilla anlegen. Dadurch entfällt die Eingabe eines Sicherheits-Code, die bisher nötig war, um neue Geräte hinzuzufügen. Zudem kommt eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zum Einsatz, wie es in einem Blogeintrag heißt.
Wer die neue Oberfläche nicht mag, kann mit dem Add-on Classic Theme Restorer das alte Look & Feel reaktivieren. Um die in Firefox 29 unter Windows enthaltenen Transparenzeffekte in der Menüleiste auszuschalten, bedarf es der Installation eines anderen Themes, etwa Theme Font & Size Changer.
In Sachen Performance bietet Firefox 29 leichte Verbesserungen gegenüber der Vorgängerversion. Beispielsweise steigt die Leistung im Peacekeeper-Benchmark von 2925 auf 3465 Punkte. Damit kann er zwar den Internet Explorer überflügeln, nicht aber Google Chrome, der weiterhin an der Spitze bei diesem Test liegt. Mit dem hauseigenen Kraken JavaScript Benchmark kann er die Konkurrenz wie bisher in Schach halten.
Im HTML5-Test kann sich Firefox 29 gegenüber seinem Vorgänger von 448 auf 467 Punkte steigern. Dies liegt vor allem an der erweiterten Unterstützung von Eingabe- und Formualrelementen. Hier erzielt er ein mit 75 von 110 möglichen Punkten um 12 Zähler besseres Ergebnis als sein Vorgänger. Zudem bietet Firefox 29 nun Gamepad-Support. Insgesamt unterstützt Google Chrome mit 505 von 550 möglichen Punkten HTML5 am besten von allen Browsern.
Download:
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Intro to Australis from Madhava Enros on Vimeo.
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16 Kommentare zu Firefox 29 bietet mit Australis eine runderneuerte Oberfläche
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Cyberfox ist eine gute Alternative
Gibts nur als 64er Version
Pale Moon wäre dann evtl. die Alternative für dich – den gibt es für x86 und x64.
Ein ewiges Katz&Maus Spiel zwischen den zugekifften Mozillianern und den Usern, die auf ein Addon hoffen, das ihnen wieder einen nutzbaren Brauser zurück geben…
Eben. Neu ist nicht unbedingt besser!
Man könnte dies bei den vermurksten Oberflächen aktueller OS fortführen.
Heute Morgen ging bereits das erste Add On, Mornung Coffee, nicht mehr. Wollte direkt 28 wieder installieren, ging aber auch nicht. 24 klappte dann, und anschliessend wieder auf 28 ge-updated.
Ich hoffe ich lerns jetzt endlich mal auf diese „Verbesserungen“ aus dem Hause Mozilla nicht mehr zu reagieren…
Mein Nachtgebet hab ich um eine Zeile erweitert:
Lieber Gott, bitte las jemand einen brauchbaren Browser erfinden, damit ich eindlich diesen Firefox zum Teufel jagen kann….
Wie befürchtet geht bereits am ersten Morgen nach der Installierung eines der Add Ons, Morning Coffee, nicht mehr. Und jetzt bitte nicht das Geschwafel, da sei das Add On und nicht Mozillas Schuld… Die Re-Installierung von 28 geht auch nicht, es bleibt stets bei 29, also wieder zurück zu 24.
Eine der nervigsten Sachen bei Computer „Spezialisten“ ist immer wieder, dass man Änderungen als Verbesserungen verkauft. So ist auch hier das Design im Grunde völlig oberflächlich und überflüssig. Man hat sich Firefox so eingestellt, dass es genau so funktioniert wie man möchte, und schon werden wieder ein paar Funktionen geändert, oder gar abgeschafft, weil es ein paar Leute die sonst gar keinen Job hätten, so entscheiden.
Eines Tages wir jemand einen simplen praktichen Browser auf den Markt bringen… dann wird man bei Mozille endlich mal begreifen, dass Firefox nur aus einem Grund so erfolgreich ist: Dem Mangel der Alternativen, der Rest ist noch inakzeptabler!
Eine akzeptable Konkurrenz… und schon werden zig-Millionen mit grösster Freude Firefox in den Papierkorb verschieben.
Weis jemand wie man die obere Symbolleiste wieder auf die alte Größe zurück bringt. Mein Laptop hat nur einen 15 Zoll Monitor und ich bin nicht mehr der jüngste. Das Zielen mit dem Cursor hat sich erheblich verschlechtert. Oder muss ich mir jetzt einen Seniorenbrowser zulegen? :-)
Gibt nur noch „normale“ oder „kleine“ Buttons. Der Modus „Symbole + Text“ macht die Schaltflächen etwas größer.
Danke. Das hatte ich befürchtet.
So, ich habe für mich die Lösung gefunden. Pale Moon installieren, Firefox Profil importieren, 5 Minuten basteln und siehe da: Alles wie vorher! Ob da nun Firefox oder Pale Moon draufsteht ist ja eigentlich egal. Hauptsache man kann damit problemlos arbeiten!
Pale Moon installiert, läuft. Danke für den Tipp. (Zwar schon anderswo gelesen, aber der Kommentar gab den Ausschlag.)
Habe zum gleichen Zeitpunkt das gleiche gemacht – und palemoon installiert.
Seit FF 3 geht es den Bach runter mit dem Firefox. Und alle 6 Wochen die Zitterpartie, ob und wenn ja, überhaupt noch alles oder überhaupt noch läuft, waren am Ende nur noch nervend.
Die zunehmende Bevormundung der Anwender durch eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten bzw. nicht mehr vorhandene (z.B. suchen via „auf gut Glück“) waren schon unerträglich. Dass ich nach jeder neuen Version ein neues Add-On benötigte machte die Sache auch nicht besser …
Jetzt ist PaleMoon drauf als Browser und alles ist wieder gut. Und mir war es in der Tat ein Genuss, Firefox restlos und gründlichst zu entfernen. Bye bye …
Der „Classic Theme Restorer“ ist die Rettung! Optisch gefällt Australis sogar, praktischer ist leider nicht, zumindest nicht für meinen Bedarf am klassischen PC mit Maus und großem Bildschirm. Habe zum Beispiel Tabs gerne unten (kürzere Mauswege und mit dem Auge schneller erfassbar) und Vor-Zurück-Navigation vor Suche und Adressleiste.
Der “Classic Theme Restorer” bringt nicht den gewünschten Erfolg.
Den ärgsten, sprich echten Fehler, das Überdecken der untersten Symbolleiste (über addons sind weitere Leisten wie der Webdeveloper installiert) wird nicht beseitigt – der Browser somit unbenutzbar!
Ja, das ist tragisch. Mozillas relativer Marktanteil sinkt. Auch ist generell die Browsernutzung auf Mobilgeräten rückläufig. Viele Websites kommen mit eigener App, ja sogar jede Facebook-Seite (z.B. via Tobit chayns). Neue Kunden zu werben, so heißt es, sei sieben mal so teuer, wie alte Kunden zu behalten. Was also reitet Mozilla, die besondere Flexibilität über Bord zu werfen und Bestandskunden in ein neues Design zu pressen?
Was nützten einem bei Chrome die tollen HTML5-Support-Punktezahlen, wenn ihm bis heute so einfache Qualitäten fehlen wie bspw. Subpixel-Zeichabstand (letter-spacing: 0.1px).
Auch andere Definzite und Unterschiede in Dingen Darstellungen gibt es bis heute … aber für die Google-Entwickler scheint es wichtigeres zu geben als Liebe zur Ausgabequalität.
Geschwindigkeit ist wirklich nichts alles … nach wie vor und seit je her, gibt Firefox Inhalte am optisch hochwertigsten aus!