Joint Venture von HP und Foxconn baut Server für Cloud-Provider

Sie sollen die "Bedürfnisse der größten Service-Anbieter weltweit abdecken". Diese kaufen zunehmend direkt bei Auftragsfertigern in Asien ein. Foxconn wird wohl wettbewerbsfähige Preise garantieren, HP bringt seinen Namen und Service mit ein. Die Partnerschaft startet zum 1. Mai. Sie soll HPs Moonshot ergänzen.

Hewlett-Packard und Foxconn haben ein Joint Venture gegründet, das Server für Cloud-Anwendungen herstellen soll. Damit will HP die ProLiant-Familie ergänzen, zu der auch die ebenfalls für dieses Segment konzipierten Moonshot-Mikroserver zählen.

Logo von Hewlett-Packard

Die neuen Server sollen die „Bedürfnisse der größten Service-Anbieter weltweit abdecken“, nämlich Skalierbarkeit ebenso wie kostengünstigen Service und Support, schreibt HP. Das Joint Venture in Form einer strategischen Vereinbarung wird zum 1. Mai wirksam. Preise und Verfügbarkeit der Server wollen die Partner zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.

Firmen wie Amazon, Google oder Facebook setzen auf selbst konzipierte oder standardbasierte Server ohne Extras. Ihrem Vorbild folgen andere Unternehmen, die Infrastruktur fürs Cloud-Zeitalter benötigen – laut IDC ein signifikanter Wachstumsmarkt. Die Marktforscher gehen von 15 bis 20 Prozent Wachstum bis zum Jahr 2018 aus. Auch der Trend zu Infrastructure-as-a-Service treibt ihnen zufolge den Markt der Hosting-Server an.

Logo von Foxconn

Von diesem Wachstum profitieren aber vor allem asiatische Auftragsfertiger wie Quanta oder Wistron, bei denen zumindest die großen Cloud-Konzerne direkt einkaufen. Foxconn als Partner ermöglicht HP nun ebenfalls niedrige Preise. HP zufolge erfüllt es aber auch zwei weitere Anforderungen: OEMs müssen ihm zufolge schnell auf Kundenwünsche reagieren und gleichzeitig die Möglichkeit für große Volumen vorhalten.

Foxconn stellt schon seit einigen Jahren ProLiant-Server für Hewlett-Packard her. HP bringt seinen Namen und guten Ruf bei Produkten, Dienstleistungen und Support in die Partnerschaft ein. Konkrete Angaben etwa zur Hardware-Plattform vermieden die beiden Partner.

PCWorld zitiert den Gartner-Analysten Andrew Butler, HP vermeide mit dieser Partnerschaft das Problem, als etablierter Hersteller zu teuer zu werden. Ein anderer Analyst soll dem Konzern unterstellt haben, er wolle sich Foxconn als Partner sichern, um ihm nicht als Konkurrenten zu begegnen. Schließlich bemühte sich der Konzern zuletzt, seine Geschäftsfelder in zahlreiche Richtungen zu erweitern.

Offiziell ist von solchen strategischen Erwägungen natürlich nicht die Rede: „Diese Partnerschaft spiegelt Innovationen des Server-Geschäftsmodells wider“, kommentiert Meg Whitman, President und CEO von HP. „Die Expertise von Foxconn für Entwicklung und Fertigung großer Stückzahlen zusammen mit der führenden Rolle von HP bei Computern und Dienstleistungen ermöglicht es, ein einzigartiges Infrastruktur-Angebot zu machen.“

„Cloud Computing verändert die ganze Lieferkette im Servermarkt, weil Kunden neue Anforderungen an die Entwicklung haben und nach wertorientierten Lösungen suchen, die hoch skalierbar sind und global produziert werden“, sagt Terry Gou, Gründer und Vorsitzender von Foxconn. „In Partnerschaft mit dem Server-Marktführer HP nutzen wir diese neue Möglichkeit, die Branche zu verändern, Wachstum in diesem sich entwickelnden Markt voranzutreiben und einen durchgängigen Mehrwert zu bieten, während wir gleichzeitig unsere weltweite Führung in Entwicklung und Fertigung ausbauen.“

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]

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Themenseiten: Foxconn, Hewlett-Packard, Server, Strategien

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