Die US-Organisation Semiconductor Industry Association (SIA) meldet fürs erste Kalenderquartal 2014 Halbleiterverkäufe in Höhe von 78,47 Milliarden Dollar – das höchste jemals in einem ersten Quartal erzielte Ergebnis. Im März 2014 wurden für 26,16 Milliarden Dollar Halbleiter verkauft – 11,4 Prozent mehr als noch im März 2013 (23,48 Milliarden Dollar) und 0,4 Prozent mehr als im Februar (26,04 Milliarden Dollar).
Zum ersten Mal seit drei Jahren haben die Verkäufe zudem in allen Regionen gegenüber dem Vorjahr zugelegt: Die Branchenvereinigung weist Nord- und Südamerika, Asien-Pazifik, Europa und Japan aus. Für Nord- und Südamerika stand im Vergleich März 2014 zu März 2013 sogar ein Plus von 16,1 Prozent unterm Strich. Amerika war aber zugleich die einzige Region, die ein Minus gegenüber Februar 2014 zu verzeichnen hatte.
Europa verbuchte im Jahresvergleich ein Plus von 8,0 Prozent – von 2,85 auf 3,07 Milliarden Dollar Umsatz. Im Februar waren auf diesem Kontinent noch für 2,96 Milliarden Dollar Halbleiter umgesetzt worden, sodass das Monatswachstum 3,9 Prozent betrug.
SIA-Präsident Brian Toohey weist mahnend auf einen Mangel an öffentlichen Geldern in den USA hin, der künftiges Wachstum ausbremsen könnte: „Auch wenn die jüngsten Halbleiterverkaufszahlen ermutigend sind, besteht doch eine Bedrohung fortgesetzten Wachstums und Amerikas wirtschaftliche Stärke insgesamt, nämlich das Innovationsdefizit – die Lücke zwischen den benötigten und den tatsächlichen Bundesausgaben in Forschung und höhere Bildung. Die Politiker sollten schnell handeln und sie schließen, indem sie robuste, nachhaltige Investitionen für grundlegende wissenschaftliche Forschung und höhere Bildung freigeben.“
Die SIA sieht sich als Vereinigung der Halbleiterhersteller der USA, einer führenden Branche mit fast einer Viertelmillion direkter Angestellter in den Staaten. Die von ihr regelmäßig vorgelegten Zahlen stellt aber die unabhängige Organisation World Semiconductor Trade Statistics (WSTS) zusammen, die fast alle Halbleiterhersteller weltweit abdeckt. Sie wurde 1986 gegründet.
Vor einem Monat hatte Gartner Zahlen zum Halbleitermarkt 2013 vorgelegt. Die Marktforscher berichteten von 315 Milliarden Dollar weltweitem Umsatz mit Halbleitern. Das entspricht Gartner zufolge einem Plus von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die 25 größten Halbleiteranbieter erhöhten ihre Einnahmen sogar um 6,9 Prozent. Als treibende Kraft nannte Gartner eine große Nachfrage nach DRAM-Speicherchips, die aufgrund einer Verknappung zusätzlich im Preis stiegen.
Anders als die SIA weist Gartner auch einzelne Hersteller aus. Intel führte der Gartner-Statistik zufolge den Markt zum 22. Mal in Folge an. Der Anteil des Unternehmens schrumpfte jedoch auf 15,4 Prozent und sein Umsatz um 1 Prozent auf 48,6 Milliarden Dollar. Samsung, das seit zwölf Jahren den zweiten Platz belegt, erhöhte seine Einnahmen um 7 Prozent auf 30,6 Milliarden Dollar und seinen Marktanteil auf 9,7 Prozent. Seit 2002 habe es seinen Anteil nahezu verdoppelt, schrieb Gartner weiter.
Auf den nächsten Plätzen folgten Qualcomm mit einem Anteil von 5,5 Prozent und die Speicherhersteller SK Hynix und Micron Technology. Letztere lagen im Vorjahr noch auf den Plätzen sieben und zehn, wobei Micron laut Gartner vor allem von der Übernahme von Elpida Memory im vergangenen Jahr profitierte.
[mit Material von Natalie Gagliordi, ZDNet.com]
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