John McAfee kündigt sichere Messaging-App Chadder an

John McAfee, Gründer des gleichnamigen und längst an Intel verkauften Sicherheitsunternehmens, hat die sichere Messaging-App Chadder vorgestellt. Eine Betaversion kann ist ab sofort in Googles Play Store und Microsofts Windows Phone Store erhältlich. Eine Version für Apples iOS soll folgen.

„Chadder ist eine noch nie da gewesene Messaging-Plattform“, sagte McAfee. „Wir haben dieses sehr sichere System mit einem Team von außergewöhnlichen Programmierern am angesehen Rochester Institute of Technology entwickelt. Chadder ist eine einfach zu bedienende Messaging-App, die Ihre Kommunikation geheim hält. Sie ist so geheim, dass wir sie selbst nicht sehen können.“

Hinter Chadder steckt die von John McAfee gegründete Sicherheitsfirma Future Tense Central sowie ein Unternehmen namens Etransfr. Laut der Website von Future Tense Central können nur Sender und Empfänger den Text einer Nachricht lesen – jeder andere und auch die App selbst sollen nur verschlüsselten Text sehen. „Den Schlüssel zum entsperren Ihrer Nachricht haben wir nicht, also kann niemand – wir eingeschlossen – Ihre Nachrichten lesen oder verfolgen.“

Die Reaktionen von Nutzern von Google Play sind gemischt. „Ich bin mir nicht sicher, warum ich den Entwicklern und der Verschlüsselung trauen sollte“, schreibt Pavel Lefterov. „Darüber hinaus haben sie bisher gute Arbeit geleistet.“

McAfee hatte 1987 das nach ihm benannte Unternehmen gegründet, das zu den ersten Anbietern von Antivirensoftware zählt. 1994 verlies er das Unternehmen als Multimillionär. Seitdem soll er verschiedene Start-ups unterstützt haben, die sich aber fast alle nicht etablieren konnten.

2012 sorgte seine angebliche Verwicklung in einen Mordfall in Belize für Schlagzeilen. Nach seiner Flucht aus dem zentralamerikanischen Land wurde er schließlich in Guatemala wegen Verstößen gegen die Einreisebestimmungen verhaftet und mit seiner Zustimmung an die USA ausgeliefert. Eine Beteiligung an der Ermordung seines Nachbarn in Belize hat McAfee stets bestritten.

Intel hatte Anfang 2014 angekündigt, den Markennamen McAfee Security fallen zu lassen. Die Sicherheitssparte soll künftig Intel Security heißen. Das Logo von McAfee Antivirus, den roten Schild, will Intel aber vorerst beibehalten. Die Umstellung an sich soll innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

Tipp: Wie sicher sind Sie bei der Sicherheit? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Apple meldet Rekordumsatz im vierten Fiskalquartal

Die Einnahmen klettern auf fast 95 Milliarden Dollar. Allerdings belastet der Steuerstreit mit der EU…

2 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im ersten Fiskalquartal

Das stärkste Wachstum verbucht die Cloud-Sparte. Microsoft verpasst bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal…

2 Tagen ago

Bezahlkarten: Infineon verspricht weniger Plastikmüll

Ein Coil-on-Module-Package integriert Chip und Antenne, was den Kartenkörper fast vollständig recycelbar machen soll.

3 Tagen ago

Firefox 132 schließt elf Sicherheitslücken

Mindestens eine Anfälligkeit erlaubt das Einschleusen von Schadcode. Außerdem erweitern die Entwickler den Support für…

3 Tagen ago

Telekom nennt Termin für 2G-Ende

Zum 30. Juni 2028 soll das 2G-Netz komplett abgeschaltet werden und den Weg für schnellere…

3 Tagen ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im dritten Quartal

Gewinn und Umsatz legen deutlich zu. Zum Wachstum tragen auch die Sparten Cloud und Abonnements…

3 Tagen ago