Mozilla hat die Version 1.3 seines Mobilbetriebssystems Firefox OS veröffentlicht. Wichtigste Neuerung ist die Unterstützung der Web-Grafik-Bibliothek WebGL und der JavaScript-Code-Optimierung ASM.js. Beide Werkzeuge richten sich an Spiele-Entwickler und sollen ein besseres Gaming-Erlebnis schaffen.
WebGL erlaubt die Verwendung von aufwendigen 2D- und 3D-Grafiken in webbasierten Spielen, während ASM.js die Übertragung von vorhandenen Programmierwerkzeugen wie Physik-Engines auf Internetspiele vereinfacht. Darüber hinaus unterstützt Firefox OS 1.3 auch WebAudio für eine bessere Verarbeitung von Soundeffekten.
Die beiden neuen Tools bilden laut Sandip Kamat, leitender Produktentwickler für Firefox OS, die Grundlage für die Portierung des beliebten Spiels „Where’s my Water“ für Mozillas Mobil-OS. Bisher ist es nur für Apples iOS und Googles Android erhältlich.
Neu ist auch die Unterstützung für Dual-SIM-Smartphones, E-Mail-Benachrichtigungen und POP3-Konten sowie das Real-Time-Streaming-Protocol (RTSP), einem Standard für die Übertragung von Audio- und Video-Streams. Außerdem können Nutzer nun vom Sperrbildschirm aus die Musikwiedergabe steuern und die Kamera-App bietet einen kontinuierlichen Autofokus – allerdings nur, wenn dies von der Hardware unterstützt wird.
Die sogenannten „Smart Collections“ gruppieren Apps automatisch in Kategorien wie Spiele und Soziale Netzwerke. Ein Klick auf eine Sammlung liefert eine Übersicht aller installierten Apps in dieser Kategorie. Sie enthält aber auch eine Liste mit Empfehlungen. Damit hat Mozilla eine neue Möglichkeit geschaffen, Umsätze zu generieren, denn Entwickler müssen dafür bezahlen, dass ihre Anwendungen in einer Kategorie beworben werden.
Weiter enthält Firefox OS 1.3 eine adaptive Suche, die nicht nur Ergebnisse aus dem Web liefert, sondern auch aus dem Firefox Marketplace. Schließlich wurde auch der Bildlauf verbessert und die Startzeit von verschiedenen Systemanwendungen wie Kalender, Adressbuch und Kamera verkürzt.
Firefox OS ist Mozillas Versuch, ein neues mobiles Ökosystem zu schaffen, dass offener ist als iOS oder Android. Beide Plattformen verbinden das Betriebssystem sehr eng mit den eigenen Apps, Marktplätzen und Inhalten. Um mehr Offenheit zu erreichen, hat Mozilla Firefox OS als browserbasiertes Betriebssystem konzipiert – mit webbasierten Anwendungen statt nativen Apps wie unter Android und iOS. Damit die Webanwendungen jedoch konkurrenzfähig sein können, benötigen Webentwickler neue Programmierschnittstellen, um alle Hardwarefunktionen eines Smartphones nutzen zu können.
Mozilla arbeitet auch schon an Firefox OS 2.0. Ersten Screenshots zufolge bringt es die Funktionen Copy and paste, einen überarbeiteten Startbildschirm, eine Funktion zum Wiederfinden des Telefons und eine neue Möglichkeit, um zwischen Apps zu wechseln.
[mit Material von Stephen Shankland, News.com]
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