SAP hat erstmals konkrete Zahlen zu den vergangene Woche angekündigten Entlassungen genannt. Im Zuge der Umstellung seines Vertriebsmodells von On-Premise-Lösungen auf die Cloud will sich der Walldorfer Softwarekonzern laut Agenturmeldungen von rund 2000 Mitarbeitern trennen. Das entspräche rund drei Prozent der insgesamt 67.000 Stellen. Bis Jahresende sollen aber gleichzeitig 3000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
Kurz vor dem Wechsel von Jim Hagemann Snabe in den Aufsichtsrat richtet Bill McDermott das Unternehmen auf die Cloud aus. Da der Vertrieb künftig nicht mehr zwischen Cloud und On Premise unterscheidet, werden diese Abteilungen zusammengelegt. Aus diesem Grund musste bereits Cloud-Vertriebschef Shawn Price seinen Posten räumen. Ihm folgen nun Mitarbeiter aus den Bereichen Dienstleistungen und Trainings.
Weitere Restrukturierungen sollen SAP schlanker machen. Dafür hat McDermott die Abteilung Global Partner Operations (GPO) gegründet, die strategische Partnerunterschaften zum Ziel hat.
Das Abo-Modell der Cloud sorgt unter anderem dafür, dass Umsätze aus Lizenzverkäufen sinken. Diesen Ausfall muss SAP nun kompensieren. Neben einer neuen Vertriebsstruktur werden dann auch bei den Wartungsverträgen neue Strukturen nötig. Begleitet wird das auch mit einem neuen Support-Programm.
Nachdem SAP mit neuen Angeboten derzeit solide wächst, will es bis Jahresende auch 3000 neue Stellen schaffen. Unterm Strich soll das Unternehmen 2015 also mehr Mitarbeiter haben als aktuell.
Firmensprecher Christoph Liedtke erklärte schon vergangene Woche, die aktuelle Maßnahme sei nicht mit dem Stellenabbau aus dem Jahr 2008 und 2009 vergleichbar, bei dem etwa 3000 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen mussten. Man verhandle zwar mit den Sozialpartnern, jedoch sei kein Abfindungsprogramm geplant.
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
Tipp: Sind Sie ein Fachmann in Sachen Cloud Computing? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.
Neueste Kommentare
1 Kommentar zu SAP streicht im Zuge der Umstellung auf die Cloud 2000 Stellen
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.
Für Leute über 45 Jahren ist das ein hartes Schicksal.
Denn trotz des angeblichen Fachkräftemangels in der IT ist es für so jemand schwer noch etwas zu finden. Da hilft auch nicht wenn man immer in die eigne Weiterbildung investiert hat.
Ich kann da leider aus eigener Erfahrung sprechen.
Es werden junge und billige gesucht, die auch dann keine Muks sagen, wenn offensichtlich Geld für wenig erfolgversprechende Projekte verpulvert wird.