Das Hamburger Start-up li-x hat eine an Unternehmen gerichtete Plattform für den Handel mit Software-Lizenzen gestartet. Sie soll Verkäufer und Käufer auf einfache Weise zusammenbringen. Zudem versprechen die Betreiber mehr Tranparenz als bei bekannten Geschäftsmodellen im Gebrauchtsoftwaremarkt, bei denen die Händler für ihre Vemittlungstätigkeit bezahlt werden.
li-x finanziert sich durch eine Provision für verkaufende und einkaufende Unternehmen auf die Transaktionssumme. Sie liegt in der Anfangsphase bei zwölf Prozent. Im Laufe des Jahres will der Betreiber noch in andere europäische Länder expandieren: Den Anfang sollen Österreich, die Schweiz, Großbritannien und Frankreich machen.
Das Start-up hofft, mit seinem Angebot von der anziehenden Nachfrage zu profitieren, die zu spüren sei, seitdem der Handel mit Gebrauchtsoftware auf Anfrage des BGH vom EuGH geregelt ist. „Wir wollen den Software-Ein- und -Verkauf revolutionieren. Dort, wo gestern noch die Hersteller ihre Monopolstellungen nutzten, um neueste und teuerste Produkte zu vertreiben, finden die Unternehmen heute eine kostengünstigere Alternative. Gleichzeitig ist li-x die erste Onlinebörse, auf der Gebrauchtsoftware gewinnbringend und rechtssicher gehandelt werden kann“, erklärt Boris Vöge, Gründer und Geschäftsführer von li-x.
Vöge ist im Markt für Gebrauchtsoftware schon seit Jahren aktiv: Zusammen mit Christoph Vöge ist er Vorstand der Preo Software AG, neben Usedsoft, 2ndsoft und Susensoftware einer der schon länger etablierten Anbieter in diesem Segment. Außerdem ist Vöge Vorstandsvorsitzender des 2012 gegründeten europäischen IT-Recommerce-Verbandes Eureas. Ihm gehören Händler von Gebrauchtsoftware, Hardware-Remarketing-Unternehmen, Leasinggesellschaften und IT-Verwerter sowie Anbieter und Nutzer gebrauchter Soft- und Hardware, Rechtsanwälte und Anwaltssozietäten an. Ziel des Verbands ist es, sich in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission um die Vereinfachung und Anpassung des Urheberrechts an die Anforderungen der Informationsgesellschaft zu bemühen.
Bei li-x geben interessierte Unternehmen einen Maximalpreis und die benötigte Menge an. Verkäufer nennen für ihr Angebot einen Minimalpreis und stellen die Lizenzen zum Verkauf ein. Vor dem Verkauf überprüft das Clearing, ob die Voraussetzungen für einen rechtssicheren Handel erfüllt sind.
Kommt ein Verkauf zustande, erhält das kaufende Unternehmen alle relevanten Daten und die Versicherung darüber, dass das verkaufende Unternehmen die Lizenzen nicht weiter verwendet. Laut li-x wird so gängigen Compliance-Richtlinien Rechnung getragen, und das Unternehmen kann beim Audit die Rechtekette bis zum Erstbesitzer lückenlos nachweisen.
Laut Betreiber sind zum Start vor allem Microsoft-Produkte im Angebot: Von Windows-Betriebssystemen über Office-, Project- und Visio-Anwendungsprogramme bis hin zu unterschiedlicher Server-Software, von Lizenzen für Windows XP über Office 2010 und 2013 bis zum SQL-Server 2014.
[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]
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