ICANN ruft Netzwerkbetreiber zum Umstieg auf IPv6 auf

Sie teilt die verbleibenden Blöcke von IPv4-Adressen an regionale Adressverwalter zu. "Der Einsatz von IPv6 ist eine unabdingbare Voraussetzung für jedes Netzwerk, das überleben will", mahnt sie. Laut Google griffen im Februar erstmals mehr als drei Prozent der Nutzer über IPv6 auf seine Dienste zu.

Die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) mahnt die Netzwerkbetreiber weltweit, auf das neue Internetprotokoll IPv6 umzusteigen. Die Organisation, die die Vergabe der IP-Adressen im Internet koordiniert, warnte vor dem schwindenden Vorrat an IPv4-Adressen. In dieser Woche begann sie damit, die verbleibenden Blöcke von IPv4-Adressen an die fünf regionalen Adressverwalter in Afrika, Nordamerika, dem asiatisch-pazifischen Raum, Lateinamerika und Europa zuzuteilen.

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Wie die ICANN erklärte, kann IPv4 nicht mehr genug Adressen bereitstellen für die vielen neuen Geräte im Markt. Um das weitere schnelle Wachstum des Internets zu ermöglichen, sollten die Netzwerkbetreiber daher umgehend IPv6 adaptieren: „Um weiterhin für das wirtschaftliche Wachstum und die Chancen zu sorgen, die das Internet gebracht hat, ist ein rascher Umstieg auf IPv6 unerlässlich.“

Auch die erneute Zuteilung frei gewordener Adressen bringt keine langfristige Erleichterung mehr, da der Bedarf an Adressen immer schneller zunimmt. „Die Wiederzuteilung zunehmend kleiner Blöcke von IPv4-Adressen ist kein nachhaltiger Weg, um das Wachstum des Internets zu sichern“, sagte ICANN-Manager Leo Vegoda. „Der Einsatz von IPv6 ist eine unabdingbare Voraussetzung für jedes Netzwerk, das überleben will.“

Über IPv4 als der ersten Version des Internetprotokolls, das weltweit eingesetzt wurde, läuft noch immer über 96 Prozent des Traffics. Laut Google griffen im Februar erstmals mehr als drei Prozent der Nutzer über IPv6 auf seine Dienste zu. Derzeit liegt die Adaptionsrate bei 3,5 Prozent. Deutschland liegt mit seiner IPv6-Verbreitungsquote von 8,08 Prozent im internationalen Vergleich weit vorne. Die USA haben 7,35 Prozent erreicht, während Australien noch bei 0,54 Prozent verharrt.

IPv4 ermöglicht „nur“ 4.294.967.296 Internetadressen – anders ausgedrückt rund 4,3 Milliarden. Das mag nach viel klingen, reicht aber nicht, um die immer größere Zahl onlinefähiger Geräte zu versorgen. IPv6 dagegen stellt 340 Sextillionen Adressen zur Verfügung – genauer gesagt 340.282.366.920.938.463.463.374.607.431.768.211.456 Adressen. Dies sollte auch für das „Internet der Dinge“ reichen, in dem jeder Kühlschrank und jeder Toaster eine eigene IP-Adresse besitzen könnte. Allerdings erfordert IPv6 neue Hardware, neue Software und zahlreiche Tests, was die Einführung hemmt.

[mit Material von Leon Spencer, ZDNet.com]

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