Nach einem Bericht von Gigaom will Google mit Android TV auf der Entwicklerkonferenz Google I/O im Juni erneut eine Plattform für TV-Geräte und Settop-Boxen vorstellen. Die Publikation beruft sich auf mehrere Quellen, die mit den Plänen des Internetkonzerns vertraut sind. Es soll sich demnach nicht um ein weiteres Gerät handeln, vielmehr um eine anderen Herstellern angebotene Plattform, die Streamingdienste auf Fernseher bringt.
Anders als beim 2010 vorgestellten und inzwischen eingestellten Google TV will sich Google offenbar nicht auf die Verbindung vorhandener TV-Angebote mit Apps konzentrieren. Zumindest zu Beginn soll es ganz um Online-Medienangebote sowie Android-basierte Videospiele gehen. Zu erwarten sei, dass bekannte Anbieter wie Netflix und Hulu Plus schon zum Start verfügbar sind – und auch Hardwarepartner könnten angekündigt werden.
Vor allem die unter dem Codenamen „Pano“ entwickelte Bedienoberfläche soll radikal vereinfacht sein. „Android TV ist ein Unterhaltungs-Interface und keine Computing-Plattform“, zitierte The Verge im letzten Monat aus internen Dokumenten des Internetkonzerns. „“Es geht darum, Inhalte zu finden und genießen, und zwar mit einem möglichst geringen Aufwand.“ Die Oberfläche wurde als aus einer Reihe scrollbarer Karten bestehend beschrieben, die für Filme, Serien, Apps und Spiele in einem Regal stehen. Eine Fernbedienung mit Vier-Wege-Pad ist vorgesehen, um durch Vorschläge zu blättern und in andere Kategorien von Inhalten zu wechseln. Dargestellt werden die einzelnen Inhalte etwa durch das Bild eines Filmposters oder eines Bucheinbands. Jede Karte für einen Film oder eine TV-Show verfügt über einen Deep Link zur App des Anbieters und erlaubt auch die sofortige Wiedergabe – dafür ist sonst meist der vorhergehende Wechsel in eine App sowie das Durchsuchen des jeweiligen Anbieterkatalogs erforderlich.
Weniger übersichtlich erscheint Googles Strategie hinsichtlich seiner TV-Angebote. Seine nicht unähnliche Heransgehensweise mit Google TV scheiterte klar, andererseits erwies sich sein HDMI-Streaming-Stick Chromecast dank seines Preises von nur 35 Euro mit millionenfachen Verkäufen als Überraschungserfolg. Laut Gigaom sieht Google Chromecast als kostengünstiges Gerät für Verbraucher, die ihre Mobilgeräte nutzen wollen, um Inhalte auf den Fernseher zu bringen. Der niedrige Preis erlaube aber nur eine eingeschränkte Hardware, die nicht für alles geeignet sei – insbesondere Videospiele seien nicht seine Stärke.
Auf leistungsfähigeren Geräten mit Android TV hingegen sollen vollwertige Android-Apps lauffähig sein, und ähnlich wie Amazons Fire TV sollen sie sich auch gut für Casual Gaming eignen. In einer durchgesickerten Änderungshistorie für die kommende Android-Version 4.4.3 fanden sich außerdem Hinweise darauf, dass Android TV und Chromecast miteinander harmonieren. Auch Android TV dürfte demnach Google Cast unterstützen. Die Nutzer könnten also wie über Chromecast Inhalte an ein Android-TV-Gerät senden – oder sich für die Fernbedienung und Android TV als vielseitigere Plattform entscheiden.
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3 Kommentare zu Android TV wird angeblich zur Google I/O vorgestellt
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Gibt ja schon längst gute Android TV Boxen auf dem Markt wie den Orbsmart S82: http://www.amazon.de/gp/product/B00JUP12G2
Wie immer: soll können, soll sein, könnte werden – die typische heisse Google’sche Marketing Blase.
Viel Gerüchte und Marketing Trara, was es an Funktionen können sollen haben wollen würde, und am Ende kommt nur was dabei heraus, das nahezu verschenkt wird, weil es zusätzliche Nutzerdaten abgreift.
Typisch Google. Auch nach zwei Jahren ist z.B. Google Glass kein fertiges Produkt, und seit zwei Jahren wird immer nur geschrieben, was es können wollen werden haben müsste – wenn die Brille mal fertig würde. ;-)
Ich wette: sie wird ein Flop. Genauso, wie das erste Google TV Projekt, das gescheitert ist. Google kann Daten abgreifen, Hardware können sie einfach nicht verkaufen – nur verschenken. Aber das ist dann zumindest marktwirtschaftlich kein Erfolg. ;-]
Hoffentlich wird das nicht so ein Misserfolg wie Google TV, wenn es aber so wird wie beschrieben, dann sieht die Sache doch sehr interessant aus.
Das bringt Apple noch mehr unter Zugzwang.