Samsung startet mit Galaxy Tab S Angriff auf Apples iPad

Das nur 6,6 Millimeter dünne Android-Tablet ist ab Anfang Juli in Diagonalen von 8,4 Zoll und 10,5 Zoll erhältlich. Eine Besonderheit ist das Super-AMOLED-Display mit 2560 mal 1600 Pixeln Auflösung. Die Einstiegspreise entsprechen mit 399 respektive 499 Dollar denen des iPad Mini Retina beziehungsweise iPad Air.

Samsung hat auf seiner gestrigen Presseveranstaltung im New Yorker Madison Square Garden wie erwartet das Android-Tablet Galaxy Tab S vorgestellt, mit dem es offensichtlich Apples iPad Konkurrenz machen will. Es wird ab Anfang Juli in je zwei Farben (Bronze und Weiß) wie auch Diagonalen erhältlich sein: Die 8,4-Zoll-Variante mit WLAN soll ab 399 Dollar kosten, das 10,5-Zoll-Modell ab 499 Dollar. Damit entsprechen die Preise exakt denen des iPad Mini Retina beziehungsweise iPad Air.

Für die LTE-Versionen der neuen Tablets verlangt Samsung jeweils 100 Dollar Aufpreis. Euro-Preise hat der koreanische Hersteller noch nicht bekannt gegeben, wahrscheinlich wird er sich aber auch hierzulande an den iPad-Preisen orientieren, die bei 389 respektive 479 Euro beginnen.

Das Galaxy Tab S ist Apples iPad in vielen Bereichen überlegen (Bild: CNET.com)Das Galaxy Tab S ist Apples iPad in vielen Bereichen überlegen (Bild: CNET.com)

Die Galaxy-Tab-S-Modelle sind jeweils dünner und leichter als die Konkurrenten von Apple, obwohl sie über größere Bildschirmdiagonalen verfügen. Die Bauhöhe der Samsung-Geräte beträgt nur 6,6 Millimeter (iPads: 7,5 Millimeter). Das Galaxy Tab 10.5 wiegt 465 Gramm, das Galaxy Tab 8.4 294 Gramm. Das iPad Air mit 9,7-Zoll-Screen kommt auf 469 Gramm, das iPad Mini Retina mit 7,9-Zoll-Display auf 331 Gramm.

Eine Besonderheit des Galaxy Tab S ist das Display. Samsung hat das erste Mal seit dem Galaxy Tab 7.7 wieder auf die AMOLED-Technik bei einem Tablet gesetzt. Die Auflösung der 10,5 und 8,4 Zoll großen Super-AMOLED-Touchscreens beträgt 2560 mal 1600 Pixel (WQXGA). Auch hier zieht das iPad Air mit 2048 mal 1538 Bildpunkten knapp den Kürzeren. Laut Samsung kommen die Anzeigen mit einem Kontrastverhältnis von 100.000:1, was hundertmal höher ist als bei LCDs. Außerdem verspricht der Hersteller auch eine gute Ablesbarkeit bei der Nutzung im Freien.

Angetrieben werden die Android-Tablets von Samsungs hauseigener Achtkern-CPU Exynos 5 (5420) mit ARMs Big.LITTLE-Technologie samt vier 1,9 GHz schnellen Cortex-A15-Kernen für leistungshungrige Anwendungen wie Spiele und vier 1,3 GHz schnellen Cortex-A7-Kernen für weniger anspruchsvolle Aufgaben. In einigen Märkten wird das Galaxy Tab S auch mit Qualcomms Snapdragon-800-Prozessor mit 2,3 GHz Takt ausgestattet sein. An RAM sind 3 GByte integriert. Der interne Speicher ist wahlweise 16 oder 32 GByte groß und kann per MicroSD-Karte um bis zu 128 GByte erweitert werden. Mit einem 7,900- beziehungsweise 4,900-mAh-Akku sollen die Tablets auf eine Akkulaufzeit von rund 11 Stunden bei Videowiedergabe kommen. Das iPad Air schafft rund 10 Stunden.

 

Zur Aufnahmen von Fotos und Videos hat Samsung in seinen neuen Tablets eine 8-Megapixel-Kamera sowie eine 2,1-Megapixel-Webcam eingebaut. Wie bereits im Vorfeld spekuliert wurde, ist das Galaxy Tab S Samsungs erstes Tablet, das es auch mit einem Fingerabdruckscanner ausstattet. Dabei handelt es sich um die Technologie, die die Koreaner in ihrem Flaggschiff-Smartphone Galaxy S5 einsetzen.

In Sachen Kommunikation bietet das Galaxy Tab S wahlweise LTE (Kategorie 4, bis 150 MBit/s im Downstream und 50 MBit/s im Upstream) und UMTS samt Datenturbo HSPA+ oder nur WLAN nach IEEE 802.11a/b/g/n/ac samt MIMO und WiFi Direct. Mit an Bord sind auch Bluetooth 4.0, GPS und Glonass sowie eine Infrarot-LED. Natürlich lässt sich das Tablet auch mit Samsungs Smartwatch Gear 2 verbinden.

Als Betriebssystem kommt Android 4.4.2 samt Samsungs Benutzeroberfläche Magazine UX zum Einsatz. Das Galaxy Tab S unterstützt wie üblich Multiwindow-Multitasking und bietet die typischen Samsung-Apps wie Group Play, S-Note oder S Translator. Mit SideSync 3.0 können Nutzer das Tablet via Wi-Fi Direct auch mit einem Galaxy S5 verbinden, um beispielsweise Dateien zu übertragen und Anrufe vom Tablet aus zu tätigen. Wie schon bei seinem Smartphone legt Samsung noch eine Reihe kostenloser Software bei.

Neben den Tablets selbst hat Samsung in New York auch eine Reihe Zubehör präsentiert. Mit dem „Simple Cover“, dem „Book Cover“ und dem „Keyboard Cover“ bietet es drei verschiedene Schutzhüllen für das Galaxy Tab S an. Das Book Cover erlaubt es, das Tablet in drei verschiedenen Positionen aufzustellen. Das Keyboard Cover ergänzt das Tablet um eine Bluetooth-Tastatur.

Marktausblick

Obwohl Tablets hierzulande seit Mitte 2013 häufiger als Notebooks verkauft werden, hat sich die Nachfrage zuletzt abgeschwächt. So korrigierte beispielsweise die Investmentbank Morgan Stanley ihre Wachstumsprognose für den weltweiten Tabletmarkt kürzlich deutlich nach unten. Demnach sollen die Verkaufszahlen in diesem Jahr lediglich um 12 Prozent zulegen. Zuvor war die Analystin Katy Huberty noch von einem Plus von 26 Prozent ausgegangen. Das geringere Wachstum begründet sie mit dem „Fehlen von neuen, unterscheidbaren Produkten“. Bereits im März hatte IDC seine Prognose für den weltweiten Absatz von Tablets nach unten korrigiert. Danach sollen die Verkaufszahlen 2014 nur um 19,4 Prozent auf 260,9 Millionen Einheiten ansteigen. Zuvor gingen die Analysten von einem Plus von 23 Prozent aus. Im vergangenen Jahr hatte der Markt sogar noch um 51,6 Prozent zugelegt.

Ein erstes deutliches Zeichen für eine Abschwächung des Tabletmarkts war Apples Bilanz für das zweite Fiskalquartal (bis Ende März). Statt der von Analysten vorausgesagten 19,2 Millionen iPads setzte das Unternehmen aus Cupertino lediglich 16,35 Millionen Einheiten ab. Allerdings konnte die iPhone-Sparte mit einem Plus von 17 Prozent das schlechte Ergebnis im Tablet-Segment ausgleichen.

Ob Samsung mit seinen jetzt vorgestellten hochpreisigen Tablets Marktanteile hinzugewinnen kann, bleibt abzuwarten. Immerhin bauten die Koreaner ihren Anteil im ersten Quartal 2014 um 4,8 Punkte auf 22,3 Prozent aus. Apples Anteil hingegen schrumpfte im gleichen Zeitraum um 7,7 Punkte auf 32,5 Prozent.

[mit Material von Christian Schartel, CNET.de]

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12 Kommentare zu Samsung startet mit Galaxy Tab S Angriff auf Apples iPad

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  • Am 14. Juni 2014 um 0:33 von Judas Ischias

    @Peter, deine Aussage dass es heute ohne Apple kein Android oder Windows-Phone in ihrer jetzigen Form gebe, ist durch nichts zu beweisen. Ich habe auch keine Ahnung wie Du zu solch einer vermessenen Annahme kommst.
    Vielleicht wäre es nicht so schnell gegangen, oder sogar schneller? Kein Mensch weiß dies.
    Auf jeden Fall hat es diese Art von Geräten schon vor dem iPhone oder iPad gegeben!
    Apple hat die Geräte nur massentauglich gemacht. Das war es dann aber auch schon.-;)
    @GGF, gibt ja „in baldiger Zeit“ die richtig großen iPhones, in Verbindung mit der iWatch, die ja auch „sehr bald“ erscheint, ist doch bestimmt auch etwas für dich dabei. -)

  • Am 13. Juni 2014 um 22:02 von WhoCares

    Ihr redet alle so ein Müll – egal was man mag – iOS, Android, WinPhone etc. hauptsache es erfüllt sein Zweck und erfüllt je nach Bedarf die entsprechenden Bedrüfnisse – es erinnert mich an die 90er meiner Jugendzeit – damals ging der selbe Blödsinn rum zwischen Sony Playstation und Nintendo Freaks – ob man Apple mag oder nicht, gleiche für Samsung – ändert nichts an der Sache das jeder die Wahl hat und nicht bloß knallhart auf sein Eco-System steht. Ich nutze ein Mac als Arbeitsgerät – ein Windowsphone als Businessgerät (weil es am besten für meine Ansprüche funktioniert) – mein Android von Huawei liegt eigentlich nur rum und ich kann mich nach einem Jahr mit der UI nicht anfreunden – auch wenn ich es modifiziere mit neuen Launcher – Google ist halt nicht mein Fall! Damit sage ich aber nicht gleich, dass damit automatisch das OS Schrott ist. Wer Geld hat kauft sich halt ein iPhone – dafür bekomme ich 3x Windowsphone oder je nach Klasse 2x Highend Androids – oder 6x Billigdroids – jeder soll danach gehen wofür er bereit ist sein Geld auszugeben. Die Updatepolitik von Google ist absoluter Mist – nach Markteinführung max. 18 Monate (außer die Nexus-Reihe) dann ist Schluß – bei Windows oder iOS kann ich mir sicher sein, dass das über die zwei Jahre Nutzung hinaus geht!

  • Am 13. Juni 2014 um 16:55 von punisher

    Harry postet mal wieder unter eigenem Name und dann gleich sowas witziges… ist es nicht ios das immer mehr nach Android und WP aussieht?
    @hihi also eigentlich auch never apple oder bei dem ganzen „Samsung inside“ ;)

    • Am 13. Juni 2014 um 17:45 von Peter

      Immer diese Trollbeiträge^^

      Fakt ist doch: Ohne Apple gebe es heute weder Android noch WindowsPhone in ihrer jetzigen Form und wären immer noch unbenutzbar für die große Masse! Wahrscheinlich wäre Nokia immer noch Marktführer mit Symbian^^

      • Am 13. Juni 2014 um 19:46 von GGF

        Das ist ja auch vollkommen unbestitten. Deswegen ist Apple trotzdem weit ins hintertreffen geraten und macht inzwischen allen anderen alles nach. Die kopieren ohne jede Scham von Android und Microsoft. Und weil die mal erster bei irgendetwas waren muss ich sie nicht für ewig vergöttern. Der Zug ist für Apple abgefahren. Seht es endlcih ein. Ich persöhnlich werde langsam aber sicher wieder zum Win-Fan. Ein WinPhone hat nicht jeder. Ich hasse diese uniforme Massenware. Und da ist Apple eben spitze. Bei Android gibt es zumindest noch eine riesige Auswahl an verscheidenen Geräten und ich kann mit nach meinem eigenen Geschmack und Vorstellungen was raussuchen. Bei Apple gibt es nur das alte 4s, ein Plastk-5 und 5s.

      • Am 14. Juni 2014 um 0:11 von punisher

        Wenn mein Kommentar ein Trollbeitrag ist, was sind eure dann? Ihr schreibt über eure Religion und glaubt sachen und du scheinst sogar hellsehen zu können mit deinen Vermutungen. Wenn apple nicht gekommen wäre, hätte es ein anderer gemacht. So war das immer und so wird es auch immer bleiben.
        Aber wo du schon so hellsehen kannst, setz doch alles auf den Weltmeister ;)

    • Am 16. Juni 2014 um 8:24 von Hi, hi...

      …ein Endprodukt ist mehr als die Summe der Einzelteile. In manchen Fällen – bei Samsung-Kommunikationsgeräten – eben auch viel weniger.

  • Am 13. Juni 2014 um 12:44 von Mac-Harry

    So lange in Samsungs Geräten das Google Betriebssystem Android steckt, ist und bleibt es ein Android. Chancenlos gegen iOS.

    • Am 13. Juni 2014 um 12:55 von Judas Ischias

      Es ist fast egal was drinsteckt, Hauptsache kein Apple -))

      • Am 13. Juni 2014 um 14:05 von Hi, hi...

        …es komplett egal wie gut und was drin steckt – never Samsung! ;-)

    • Am 13. Juni 2014 um 13:29 von GGF

      Hi Mac-Harry, der Witz ist gut. iOS, OSX, iPag, iPhome Mac`s einfach alles wird doch derzeit super schenll überholt. Das ganze Apple-Obst geht langsam unter. Die können bei nichts mehr mithalten. Außer bei den Sprüchen und natürlich bei ihren bedingungslos hörigen Anhänger.

      • Am 13. Juni 2014 um 15:47 von Peter

        Das trifft doch eher auf Samsung Kunden zu^^ Nettes Datenblatt, aber darüber hinaus sind die Geräte nicht zu gebrauchen. Und oftmals schon vor dem Kauf obsolet…

        Wenn man schon Android kauft, dann lieber was von Sony. Die Supporten wenigstens alle ihre Geräte und nicht nur die Flaggschiffe. Auch wenn der Support bei Android generell für den Allerwertesten ist…

        Eigentlich kann man nur was von Microsoft oder Apple kaufen. Darüber hinaus gibt es eigentlich keine sinnvolle Alternative!

        Und die ewigen „Apple is doomed“ Sprüche sind an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Die steigern jährlich ihre Verkaufszahlen & den Gewinn aber natürlich gehen sie morgen unter… warum auch immer, aber der Hater-Experte hat es gesagt^^ Und das schon seit vielen vielen Jahren xD

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