Als erster Smartphone-Hersteller bietet Amazon allen Käufern seines gestern in Seattle vorgestellten Fire Phone unbegrenzten Cloud-Speicherplatz für die Fotos an, die sie damit aufnehmen. Das Backup der Fotos erfolgt automatisch und in voller Auflösung. Dieser Service ergänzt eine augenscheinlich beeindruckende Kamera mit einer Auflösung von 13 Megapixeln, F2.0-Blende sowie optischer Bildstabilisierung.
Voraussetzung dafür ist die Verbindung des Smartphones mit dem eigenen Amazon-Konto. Wer die automatische Speicherung aktiviert, veranlasst damit auch das Hochladen von Videos in Amazons Online-Speicher Cloud Drive. Diese werden jedoch nur bis zum Erreichen einer Speichergrenze hochgeladen (die ersten 5 GByte sind kostenlos), während für Fotos keine Grenze gilt. Bei Weitergabe des Fire Phone an ein Familienmitglied erhält dieses ebenfalls unbegrenzten Speicher für damit aufgenommene Fotos, wenn es das Gerät mit seinem Amazon-Konto verbindet. Auch bei Verlust oder Verkauf des Geräts stehen die eigenen Aufnahmen weiterhin zur Ansicht und zum Download bereit.
Amazon hebt sich geschickt von allen anderen Anbietern ab, indem es die heute alltägliche Nutzung von Smartphones als Kamera konsequent vereinfacht. Es könnte viele Interessenten mehr beeindrucken als das Display mit seiner „3D-ähnlichen Technik“ oder das Feature Firefly, das mit großer Treffsicherheit Objekte und Medieninhalte erkennen soll.
Apple beispielsweise kündigte für iOS 8 eben zahlreiche Verbesserungen seiner Foto-Anwendung an, aber es soll offenbar bei einem kostenlos nutzbaren Speicher von 5 GByte bleiben. Das sieht der iPhone-Hersteller noch immer als „richtig viel für die meisten Benutzer“ an und verlangt für zusätzlichen Speicherplatz jährlich 16 Euro (10 GByte), 32 Euro (20 GByte) oder 80 Euro (50 GByte).
Apple und andere Smartphone-Hersteller werden dem Vorbild Amazons eher früher als später folgen müssen. „Ich kann angesichts der ständig sinkenden Speicherkosten nicht glauben, dass bislang noch keiner der großen Akteure kostenlose Foto-Uploads angeboten hat“, wundert sich Techcrunch-Kolumnist MG Siegler. „Es sollte absolut selbstverständlich sein angesichts all der anderen Ertragschancen, die sich ihren Unternehmen bieten. Und jetzt habe ich das Gefühl, dass es dank Amazons Fire Phone so kommen wird.“
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6 Kommentare zu Fire Phone bietet unbegrenzten Speicherplatz für Fotos
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Ich bin trotzdem für externe Speicherkarten. Kann ich jederzeit darauf zugreifen auch wenn mal kein Netz vorhanden ist.
Ich glaub nicht dass niemand hier bisher von Sony’s gratis Cloud „PlayMemories Online“ gehört hat.. Man hat ebenso unbegrenzten Speicherplatz für seine Bilder und Videos und das gibt es schon länger.
Die Beispiele passen nicht so ganz. Ich würde einem Fremden sehr wohl meine privaten Bilder zeigen. Kommt eben darauf an was auf den Bildern zu sehen ist. Zum Beispiel in Badehose am Strand, ist auch privat, aber nix wo man ein Geheimnis von machen müsste.
Wogegen ich auch meinen besten Freunden, selbst nicht mal meiner Schwester z.B. Fotos aus dem Schlafzimmer zeigen würde.
Hat jetzt nicht unbedingt etwas mit fremden Menschen zu tun, oder mit Freunden oder Verwandten, sondern einfach damit was man persönlich für angemessen findet.
Wenn Leute der Meinung sind, in der Cloud sind ihre Sachen gut aufgehoben, sollen sie dies doch machen.
Jeder so wie er es für richtig hält.
Ich persönlich bin für externe Speicherkarten.
Niemand würde einem wildfremden seine privaten Bilder zeigen, aber zu Zeiten des Internet scheint das keine Rolle zu spielen. Ob das nun an veraltete Router Hardware ins Internet freigegebene NAS Laufwerke, oder direkt der ‚freiwillige‘ Upload in die Cloud ist – es gibt keine Grenzen mehr.
Und was die NSA vormacht, machen einige Konzerne nach. Schlimm genug, dass sie jedes Bild automatisiert ’sichten‘ und analysieren können (nackte Frau, dick/dünn, blond/brünett, etc.).
Solche Unternehmen, wie z.B. Facebook, beanspruchen auch noch für alle heraufgeladenen Bilder die Rechte – das ist dann der Gipfel der Unverfrorenheit.
Und die Anwender – denken Null darüber nach: „Ich hab ja nichts zu verbergen.“
Fotos — das waren einmal kostbare Erinnerungen.
Foto’s in die Cloud… zu Zeiten wo selbst der BND nach bildlichen Informationen über jeden und alles giert.
Ohne mich.