Microsoft stellt Android-Smartphone Nokia X2 vor

Es soll in der zweiten Jahreshälfte als Dual-SIM-Ausführung auf den Markt kommen. Der Preis wird 129 Euro betragen. Zur Ausstattung zählen eine 1,2 GHz schnelle Dual-Core-CPU, 1 GByte RAM, 4 GByte erweiterbarer Speicher, eine 5-Megapixel-Kamera und ein 4,3-Zoll-Display mit WVGA-Auflösung.

Microsoft Mobile, wie die von Nokia übernommene Handysparte nun heißt, hat mit dem X2 einen Nachfolger des Android-Smartphones Nokia X angekündigt. Er wird hierzulande in der zweiten Jahreshälfte in einer Dual-SIM-Ausführung auf den Markt kommen. Die unverbindliche Preisempfehlung für das 4,3-Zoll-Gerät beträgt 129 Euro.

Das Nokia X2 misst 12,2 mal 6,8 mal 1,11 Zentimeter und wiegt 150 Gramm. Sein ClearBlack-LC-Display bietet eine WVGA-Auflösung von 800 mal 480 Bildpunkten, was bei der Diagonale von 4,3 Zoll 217 ppi entspricht. Die Basiskomponenten stellen ein Upgrade gegenüber denen des bisher leistungsfähigsten Nokia-X-Modells Nokia XL dar, das mit einer 1-GHz-Dual-Core-CPU, 768 MByte RAM und 4 GByte Speicher ausgestattet ist. Angetrieben wird das Nokia X2 von Qualcomms 1,2 GHz schnellen Dual-Core-CPU Snapdragon 200. Ihr stehen 1 GByte RAM und 4 GByte interner Speicher zur Seite. Ein MicroSD-Kartenslot ermöglicht eine Erweiterung der Kapazität um zusätzliche 32 GByte. Zudem erhalten Käufer 15 GByte kostenlosen Cloudspeicher bei Microsoft OneDrive.

Das Nokia X2 soll im zweiten Halbjahr für 129 Euro in den Handel kommen (Bild: Microsoft).Das Nokia X2 soll im zweiten Halbjahr für 129 Euro in den Handel kommen (Bild: Microsoft).

Ein 1800-mAh-Akku soll das Nokia X2 im Standby-Modus für maximal 23 Tage mit Strom versorgen. Bei einem Gespräch im 3G-Netz beträgt die Laufzeit laut Hersteller maximal 13 Stunden. Musik lässt sich 86 Stunden am Stück abspielen.

Für Fotos und Videos besitzt das Nokia X2 auf der Rückseite eine 5-Megapixel-Kamera samt f/2.4-Blende, Blitz, Autofokus und vierfachem digitalen Zoom. Die Sensorgröße ist mit 1/4 Zoll spezifiziert. Die Kamera nimmt Videos mit einer maximalen Auflösung von 1280 mal 720 Pixeln bei 30 Bildern pro Sekunde auf. Auf der Vorderseite sitzt eine VGA-Webcam mit einer VGA-Auflösung von 640 mal 480 Bildpunkten für Videochats oder Selbstportraits.

An Kommunikationsmöglichkeiten stehen UMTS samt Datenturbo HSPA (21,1 MBit/s Downstream, 5,76 MBit/s Upstream), WLAN nach IEEE 802.11b/g/n und Bluetooth 4.0 zur Verfügung. Auch USB 2.0, GPS, AGPS sowie Glonass sind an Bord.

Das X2 bietet zwei MicroSIM-Karteneinschübe und basiert auf Nokias an Windows Phone angelehnter Android-Oberfläche. Der Homescreen kommt wie bei Windows Phone mit anpassbaren Kacheln. Die Funktion Fastlane bietet schnellen Zugriff auf zuletzt genutzte Apps und Kalendereinträge sowie eine den Lumia-Smartphones ähnliche App-Liste, über die Anwender wichtige Apps auf den Startbildschirm heften können. Per Fingerwisch vom oberen Bildschirmrand nach unten öffnet sich wie bei Android üblich eine Benachrichtigungsleiste.

Bereits vorinstalliert sind Outlook.com, Skype und OneDrive. Clients für weitere Microsoft-Dienste wie die Bing-Suche, OneNote oder Yammer lassen sich über den Nokia Store herunterladen. Zudem sind Apps wie LINE, Instagram, WhatsApp, Twitter, Viber, Facebook und Facebook Messenger erhältlich. Natürlich haben Nutzer des Nokia X2 auch Zugriff auf Nokias Kartendienst Here Maps sowie Mix Radio.

Zum Marktstart in Deutschland wird das Nokia X2 zunächst in den Farben Orange, Grün und Schwarz erhältlich sein. Später sollen Versionen in Gelb und Weiß folgen. Neben diesen Varianten mit glänzendem Gehäuse will Microsoft auch ein Modell in mattem Grau herausbringen. Als Zubehör bietet es leicht durchscheinende Cover an. In Kombination mit den farbigen Gehäusen soll das Smartphone wirken, als ob es von innen leuchtete.

Viele Beobachter hatten nach dem Kauf von Nokias Mobilgerätesparte erwartet, dass Microsoft dessen auf Android basierende Geräte einstampfen und sich auf seine eigene Windows-Phone-Plattform konzentrieren wird. Doch Stephen Elop, ehemaliger Nokia-CEO und neuer Chef von Microsofts Gerätesparte, verfolgt offenbar andere Pläne. Ende April verteidigte er die Entscheidung, ein Android-Smartphone auf den Markt zu bringen. Die Nokia-X-Reihe unterstütze die Bemühungen, die nächste Milliarde Nutzer mit Microsofts Diensten zu verbinden. Denn statt der Google-Dienste bindet Microsoft seine eigenen Services in die für Nokia X genutzte Open-Source-Version von Android ein.

Elop erinnerte in diesem Zusammenhang auch an ähnliche Aussagen von Terry Myerson, Chef der Betriebssystemsparte von Microsoft. Dieser hatte im April in einem Interview erklärt: „Ich glaube, man muss sich darauf konzentrieren, dass Nokia-X-Nutzer Kunden von Microsofts Apps und Services sind. Und wir werden sie für Windows zurückgewinnen.“ Die Nokia-X-Reihe ermöglicht Microsoft außerdem Zugang zu Android-Entwicklern, den es ohne sie nicht hätte.

[mit Material von Christian Schartel, CNET.de]

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