Google hat auf seiner Entwicklermesse Google I/O eine Version seines Mobilbetriebssystems für Fernseher vorgestellt. Android TV soll aber nicht nur TV-Geräte unter anderem von Sony, Sharp und LG antreiben, sondern auch in Streaming-Boxen von Asus und Razer zum Einsatz kommen. Neben dem Fernseh- und Filmerlebnis stellt Google durch die Integration von Google Play Games auch Spiele in den Mittelpunkt von Android TV.
„Android wird über eine Settop-Box oder als Teil des Fernsehgeräts direkt mit euren Fernseherlebnissen verschmelzen“, heißt es im offiziellen Google-Produkt-Blog. „Ihr könnt über die Sprachsuche eine Live-Fernsehsendung, einen guten Film von Google Play oder ein Musikvideo von Youtube suchen. Und, weil es Android ist, werdet ihr eure Android-Lieblingsspiele für den Fernseher neu konzipiert und mit einem Gamepad spielen können. Android TV, das wie Chromecast die Google-Cast-Technologie unterstützt, wird mit Produkten einer Reihe von Unternehmen aus der Unterhaltungselektronik noch in diesem Jahr erhältlich sein.“
ART: Turbolader für Android
Android 4.4 Kitkat enthält eine neue, aber noch experimentelle Laufzeitumgebung. Die als Alternative zu Dalvik mit Android Runtime (ART) bezeichnete Lösung soll den Start und die Ausführungsgeschwindigkeit von Programmen und Diensten erheblich beschleunigen. Erste Benchmarks zeigen einen Leistungsgewinn von bis zu 100 Prozent. Es gibt aber auch Nachteile.
Nach Angaben des Internetkonzerns greifen 70 Prozent der mehr als eine Milliarde Android-Nutzer weltweit jeden Monat mindestens einmal auf ein Spiel zu. Google Play Games habe alleine in den vergangenen sechs Monaten 100 Millionen Nutzer hinzugewonnen. „Es wächst enorm schnell“, sagte Greg Hartrell, Leiter des Bereichs Produktmanagement für Google Play Games.
Ein weiterer Vorteil von Android TV sei das reichhaltige Angebot an Inhalten in Google Play, so Hartrell weiter. Entwickler müssten ihre für Smartphones und Tablets optimierten Apps nur noch auf den größeren Bildschirm eines Fernsehers übertragen. Dabei gehe es auch um die Eingabemöglichkeiten. Hartrell erwartet, dass viele OEMs Gamepads für Android TV auf den Markt bringen werden.
Darüber hinaus erweitert Google den Spiele-Hub Play Games um weitere Funktionen. Gespeicherte Spielstände können von Entwicklern so angepasst werden, dass Nutzer sie auf ihrem Fernseher, Tablet oder Smartphone abrufen können. Es soll zudem neue Möglichkeiten geben, Spieler miteinander zu verbinden und mit Freunden in einen Wettstreit zu treten, wie ein neues Punktesystem für erzielte Leistungen.
Entwicklern stellt Google mit der Developer Preview des Android L SDK auch die sogenannte Leanback-Bibliothek zur Verfügung, die speziell für Apps für Android TV gedacht ist. Im Herbst sollen weitere neue Programmierschnittstellen folgen, die eine Bedienung nativer Android-TV-Apps per Smartphone, Fernbedienung, Gamepad oder gar eine Android-Wear-Smartwatch erlauben.
Mit Android TV steht Google in direkter Konkurrenz zu Apple und dessen Settop-Box Apple TV. Sie soll dem Unternehmen aus Cupertino nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr über eine Milliarde Dollar Umsatz eingebracht haben. Ein weiterer Mitbewerber ist Amazons Fire TV, das bisher allerdings nur in den USA erhältlich ist.
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[mit Material von Nick Statt, News.com]
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