Außer Android Wear selbst hat Google auf seiner Entwicklerkonferenz I/O in San Francisco auch erste Smartwatches präsentiert, die unter dem auf Wearable-Geräte ausgerichteten Betriebssystem laufen. Neben den bereits im März angekündigten Uhren Motorola Moto 360 und LG G Watch gehört dazu auch das zuvor nicht offiziell bestätigte Samsung-Modell Gear Live.
Die LG G Watch sowie Samsungs Gear Live können ab sofort im Google Play Store vorbestellt werden. Die LG-Smartwatch ist in den Farben Schwarz und Weiß erhältlich und kostet 199 Euro. Das Modell von Samsung gibt es zum gleichen Preis ausschließlich in Schwarz. Die Lieferung der G Watch erfolgt bis 4. Juli. Die Gear Live wird vier Tage später versendet. Motorolas Moto 360, die über ein ausgefalleneres rundes Display verfügt, soll noch im Lauf des Sommers verfügbar sein.
Das Design der Samsung Gear Live orientiert sich klar an den bisherigen Gear-Modellen. Das Metallgehäuse ähnelt dem der Tizen-basierten Gear 2, die Ecken beziehungsweise Rundungen sind allerdings etwas anders gestaltet. Zudem gibt es keine Kamera und das Kunststoff-Armband ist geriffelt. Das Gehäuse ist nach der IP67-Zertifizierung gegen Staub und Wasser geschützt. 30 Minuten bei einer Wassertiefe von einem Meter sollte die Uhr damit überstehen.
Die Samsung-Smartwatch auf Basis von Android Wear verfügt über ein 1,63 Zoll großes Super-AMOLED-Display mit einer Auflösung von 320 mal 320 Pixeln. Angetrieben wird sie von Qualcomms 1,2 GHz schnellen Dual-Core-CPU Snapdragon 400, der 512 MByte RAM zur Seite stehen. Der interne Speicher ist 4 GByte groß. Die Stromversorgung des Always-on-Displays sowie der übrigen Hardware übernimmt ein 300-mAh-Akku. Zur Laufzeit macht Samsung keine Angaben.
Zur weiteren Ausstattung der Gear Live gehören Bluetooth 4.0 LE, ein Kompass, ein Gyroskop sowie ein Beschleunigungssensor und ein Pulsmesser. Die Uhr wiegt 59 Gramm und misst 3,8 mal 5,6 mal 0,89 Zentimeter.
Mit 3,8 mal 4,7 mal 1 Zentimetern ist LGs G Watch etwas dicker, dafür aber nicht ganz so breit wie das Samsung-Modell. Sie wiegt 63 Gramm und ist wie alle Android-Wear-Uhren auch nach der IP67-Zertifizierung gegen Staub und Wasser geschützt. Das Gehäuse besteht aus Edelstahl mit einer Beschichtung aus PVD-Kunststoff, das Armband aus Silikon.
Bis auf das minimal größere, aber niedriger auflösende 1,65-Zoll-IPS-LCD (280 mal 280 Pixel) ist die Ausstattung der G Watch nahezu identisch zur Gear Live. Der Akku fällt mit 400 mAh etwas größer aus. Allerdings sind LCDs in der Regel auch etwas stromhungriger als OLED-Anzeigen, womit dies nicht zwingend zu in einer längeren Akkulaufzeit führen muss. Ein Pulsmesser ist nicht mit an Bord. Als OS kommt natürlich auch hier Android Wear zum Einsatz, das übrigens nur zu Smartphones mit Android 4.3 oder höher kompatibel ist.
Obwohl die Moto 360 von Motorola zu den drei ersten Android-Wear-Uhren gehört, sind hier noch viele Fragen unbeantwortet. Sie kommt im Gegensatz zu den anderen beiden Modellen mit einem runden Display und einem Leder- respektive Stahlarmband. Zudem verfügt sie über einen Button an der Seite des Gehäuses. Die Rückseite weist keine Anschlüsse oder Ports auf, was darauf hindeutet, dass sie per Induktion aufgeladen wird. Nähere Details zur Ausstattung gibt es bisher nicht.
Alle drei Smartwatches verfügen über einen Always-on-Bildschirm, der es Nutzern erlaubt, jederzeit – ohne ein Aktivieren der Uhr – die Zeit abzulesen. Die smarten Armbanduhren verbinden sich via Bluetooth mit dem Smartphone und zeigen dem Nutzer beispielsweise eingehende Benachrichtigungen über Anrufe an oder ermöglichen die Bedienung des Musikplayers vom Handgelenk aus. Google-Now-ähnliche Karten sollen den Nutzer mit relevanten und kontextbezogenen Informationen versorgen – und zwar genau dann, wenn er diese benötigt. Nachrichten können per Sprachbefehl verschickt werden. Auch die Suche funktioniert sprachgesteuert.
[mit Material von Christian Schartel, CNET.de]
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