Im ersten Quartal 2014 hat es 49 Prozent weniger Angriffe auf Firmen per Distributed Denial of Service als im Vorquartal gegeben. Das lag vor allem an einem Rückgang der Angriffe auf Business-Dienstleister und Finanzdienstleister, meldet Akamai.
Im neuen State of the Internet Report ist aber auch zu lesen, dass die Zahl der Angriffe im Jahresvergleich um 11 Prozent angezogen hat. Und durch massive Angriffe auf Behörden in Singapur ist das Volumen von Attacken auf Behörden insgesamt gestiegen. Außerdem nimmt die Zahl der Wiederholungsfälle zu: Eine von vier angegriffenen Firmen war mehrfach Opfer eines DDoS-Angriffs.
In absoluten Zahlen waren es 164 Organisationen, auf die Akamai im ersten Quartal DDoS-Angriffe beobachtet hat. 43 von ihnen wurden mehrfach attackiert, 5 sogar mehr als fünfmal innerhalb des Dreimonatszeitraums. Das Maximum lag bei 17 eindeutig verschiedenen Angriffen auf ein einziges Ziel.
Akamai schlüsselt in seinem Report auch die am häufigsten angegriffenen Ports auf. An erster Stelle liegt Port 445 – Microsoft Download Services – mit einem Anteil von 14 Prozent. Vor einem Jahr waren es aber noch 30 Prozent gewesen. Port 5000 – Universal Plug & Play – ist hingegen von unter 0,1 Promille auf 12 Prozent und damit die zweite Position aufgestiegen. Auch Port 23 – Telnet – hat innerhalb von Jahresfrist bedeutend zugelegt, nämlich von 3,2 auf 8,0 Prozent, was Position 3 im ranking noch vor Port 80 – HTTP – und 443 – HTTPS – bringt.
Der Bericht von Akamai wird in voller Länge und auch als Executive Summary kostenlos zum Download angeboten. Für iOS gibt es auch eine App, die die Daten veranschaulicht.
Akamai hatte im Dezember 2013 eine Übernahme von Prolexic angekündigt und inzwischen abgeschlossen. Für das Unternehmen, das cloudbasierte Sicherheitslösungen herstellt, zahlt es rund 370 Millionen Dollar. Prolexic, dessen Motto „DDoS-Angriffe enden hier“ lautet, ist in seiner Marktnische einer der größten Anbieter.
Etwa 15 bis 30 Prozent allen Webtraffics durchlaufen derzeit die Server des 1998 gegründeten Unternehmens Akamai. Sein Kerngeschäft besteht darin, Inhalte dynamisch zu routen, um Netzwerkverstopfungen zu vermeiden und die Zuverlässigkeit von Online-Angeboten zu erhöhen. Dazu spiegelt es Kundensites auf eigenen Servern. Wer darauf zugreifen möchte, bekommt sie vom nächstgelegenen Server beziehungsweise dem mit der aktuell besten Verbindung geliefert. Dadurch laden sie schneller und Ausfälle sind seltener.
Prolexic hingegen, das 2003 gegründet wurde, kann einige Tausend Kunden aus den Branchen E-Commerce, Software-as-a-Service, Hotel- und Gastgewerbe sowie Spiele vorweisen. Akamai will seine Lösung den eigenen hinzufügen, um Kunden besser gegen Angriffe auf Applikationsschicht, Netzwerkschicht und gegen Rechenzentren gerichtete Attacken schützen zu können.
[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]
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