Microsoft wird in sein nächstes großes Windows-Release, das unter dem Codenamen „Threshold“ entwickelt wird, vor allem neue Funktionen für Desktop-Nutzer integrieren. Das hat ZDNet-Bloggerin und Microsoft-Expertin Mary Jo Foley von ihren Quellen erfahren. Der Softwarekonzern will damit Anwender, die derzeit an Windows 7 festhalten, zum Umstieg auf eine neue Version bewegen.
So soll bei Nutzern, die Windows auf einem Desktop-PC oder Laptop ausführen, der Windows-Desktop mit klassischen Anwendungen im Vordergrund stehen. Bei Two-in-One-Geräten, die über Touchscreen und Keyboard verfügen, sollen Desktop und die mit Windows 8 eingeführte neue Oberfläche Modern UI zur Verfügung stehen – und zwar in Abhängigkeit davon, oder die Tastatur angeschlossen ist oder nicht.
Foleys Quellen zufolge wird jedoch die Version von Windows Threshold für Smartphones und Tablets komplett ohne Desktop-Umgebung ausgeliefert. Sie soll aber die Möglichkeit bieten, mehrere Apps nebeneinander auszuführen. Wie bisher unterstützt die mobile Variante Geräte mit Prozessoren auf Basis der ARM- und x86-Architektur.
„Eines von Microsofts wichtigsten Zielen ist, die mit Windows 8 in Bezug auf die Bedienbarkeit gemachten Fehler rückgängig zu machen“, schreibt Foley in ihrem Blog. Das gelte vor allem für Nutzer von Geräten ohne Touchscreen, oder bei denen Keyboard und Maus eine wichtige Rolle spielten.
Darüber hinaus bringt die Desktop-Version von Threshold ein Startmenü zurück. Eine Vorabversion hatte Microsoft im April auf seiner Entwicklerkonferenz Build gezeigt. Es wird auch die Ausführung von Modern-UI-Apps aus dem Windows Store auf dem Desktop ermöglichen. Einem Bericht von Neowin zufolge soll das nächste Release sogar eine Funktion zum Abschalten der neuen Kacheloberfläche beinhalten. „Ich bin mir da nicht sicher, aber es würde mich nicht überraschen“, ergänzte Foley.
Schon im Herbst könnte laut Foleys Quellen eine öffentliche Vorabversion von Windows Threshold zur Verfügung stehen. Die finale Version werde wahrscheinlich im Frühjahr 2015 erscheinen. Davor gebe es ein weiteres großes Update für Windows 8.1, das Microsoft wahrscheinlich zwei Wochen vor dem August-Patchday am 12. August bereitstellen werde. Möglicherweise werde das Update 2 für Windows 8.1 auch stillschweigend im Rahmen des August-Patchdays verteilt.
„Grundsätzlich hat sich Windows 8.x für Microsoft erledigt“, heißt es weiter in Foleys Blog. „Egal wie nutzbar oder funktional es ist oder nicht ist, es ist zu einem Microsoft Vista geworden – zu etwas, von dem sich Microsoft distanzieren muss. Zu diesem Zeitpunkt geht Microsoft mit Volldampf voraus in Richtung Threshold und wird sein Bestes tun, um das OS von Windows 8 zu differenzieren.“
[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
Tipp: Wie gut kennen Sie Windows? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Neueste Kommentare
8 Kommentare zu Nächstes Windows-Release „Threshold“ stellt Desktop in den Mittelpunkt
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.
Ich war zuerst auch von Windows 8 enttäuscht. Als ITler hatte ich durch die ganzen Medienberichte bestimmte Erwartungen an das 2012 veröffentlichte System. Als ich nach der Installation der ersten Testversion die Metrooberfläche (heute Modern-UI) sah fragte ich mich: warum wurde ich bei der Installierung nicht gefragt was für ein Gerät ich habe? Ein System für mehrere Geräte (PC, Tablet, Smartphone) funktioniert so nicht. Entweder sollte der User gefragt werden, welches Gerät er hat oder Windows soll es automatisch erkennen.
Heute nutze ich neben Windows 7 auch Windows 8.1 und freunde mich nun mit Letzterem an. Es wird durch die „Fehlerbeseitigung“ wesentlich besser nutzbar für viele User, und das ganze Hin und Her mit dem Startmenü ist auch unsinnig. Das kann kostenlos nachgerüstet werden (Classic Shell, Start Menü Reviver (–> mein Favorit!). Sicherheitstechnisch ist es besser als Windows 7 und es geht durch die Updates nun wirklich in die richtige Richtung. Windows 8.1 mit Vista zu vergleichen ist schlecht, aber wirtschaftlich korrekt, da Microsoft dem Kunden „sein Ding“ aufdrücken wollte und dabei die Interessen des Kunden schlichtweg aus geblendeten Ansichten gegenüber des neuen schönen Systems völlig überging. Dadurch wurde Windows 8 eigentlich schon von der Jury im Sinne der Anklage, dem Kunden, schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt. Ich hoffe Windows 9 wird genau das, was den Kunden bei Windows 8 verärgert hatte, besser machen und das wirkliche System für alle Geräte sein. Aber das Gerücht, Windows 10 als cloudbasiertes System zu veröffentlichen, ist meiner Meinung nach ein erneuter fataler Fehler, weil die Veröffentlichung eines solchen Systems aus meiner Sicht zu früh sein wird. Das allgemeine Umdenken in diese Richtung empfinde ich als zu langsam. Ich persönlich möchte weiterhin die „alleinige User-Macht“ über mein gekauftes Windows behalten. Somit fällt Windows 10, falls dies tatsächlich so kommt, absolut aus meinem Focus. Sei es noch so schön und innovativ. Und wenn da keine Verschlüsselung wie beispielsweise bei Wuala durchgeführt wird ist das Datenschutztechnisch und dadurch erneut wirtschaftlich der Super-Gau…
Verstehe ich nicht: „Die Wiedereinfuhr des Startmenüs ist bedauerlich und furchtbar, ist es doch tatsächlich an der Zeit gewesen Windows umzustrukturieren oder Multi-Device-fähig zu machen…“
Fall a. Microsoft geht zurück auf Startmenü und ohne Kacheln – alle Kritiker sind zufrieden, und Altanwender finden etwas Vertrautes vor, und vergessen einfach Kacheln etc.. Da letztere anpassungsfähiger sind, dürfte der Weg zurück kaum Aufwand bedeuten. Das neue Windows und neue Hardware wird gekauft.
Fall b. Microsoft bleibt beim ungeliebten Kompromiss – die Anpassungsfähigen sind zufrieden, die Masse der Kritiker bleibt kritisch – und bleibt auf Win 7. Das neue Windows und die Win Hardware Industrie leidet weiter unter Kaufzurückhaltung.
Die Kacheln wurden eh kaum genutzt (wenigste Monitore sind Touch-fähig, wozu dann behalten?) und die Trennung von Desktop und Win für mobile Devices bietet klare Strukturen. Das darunter liegende Windows wäre eh wieder identisch, mit allen Nachteilen, aber die Nutzeroberfläche könnte für mobile Devices verbessert werden, ohne an Desktop Rechner zu denken.
Das (!) war doch der Fehler – eine Oberfläche für beide Gerätetypen.
Es wird nicht ein Startmenü im alten Sinne wiederkehren und der Startscreen wegfallen. Ganz im Gegenteil: Was jetzt als Startscreen bekannt ist, wird in kleinerer Darstellung angezeigt werden können. Wer nichts besseres zu tun hatte als die letzten Jahre den Startscreen zu hassen, der wird’s weiter dürfen. Wer die Vorzüge eines Startscreen im Vollbild schätzen gelernt hat, wird aber seinen Spaß dabei behalten dürfen.
Ein Tritt für alle, die sich intensiv mit Windows 8 & 8.1 auseinander gesetzt und dessen Fähigkeiten, Möglichkeiten und vor allem den Umgang nicht zu gelernt, sondern auch lieben gelernt haben. Diese allgemeine Grundverweigerung ist ein einziges Trauerspiel, ist doch Windows 8(.1) für alle Geräte einwandfrei nutzbar … Wie weit auch immer man welche Möglichkeiten auf welchen Geräten nutzen möchte. Die Wiedereinfuhr des Startmenüs ist bedauerlich und furchtbar, ist es doch tatsächlich an der Zeit gewesen Windows umzustrukturieren oder Multi-Device-fähig zu machen, was Microsoft mit Windows 8.1 Update 1 endgültig gelungen ist (mit wenigen Ausnahmen, wie der Darstellung des Icons einer Modern-UI-App in der Taskleiste bspw.)
Wie dem Artikel zu entnehmen ist, wird auch Windows „Treshold“ weiterhin an der Mulit-Device-Fähigkeit festhalten, aber auf Basis einer angeschlossenen Tastatur und dem Vorhandensein (oder Nichtvorhandensein) eines Touch-Devices? Auf meine 3-Monitor-Desktop-PC, werde ich also als verkommener Verweigerer des Fortschritts angeklagt, was mich das neue Windows jede Nutzungsminute lang wissen lassen wird. So gerne ich mich diesem Umstand verweigern möchte, sehe ich doch aber die Parallele zu jenen, die sich bisher verweigert haben und habe somit beschlossen, mich mit der zukünftigen Version schlichtweg (irgendwie) anzufreunden, nichts desto trotz bleibe ich aufgeschlossen für neues und abstraktes!
Jedes Jahr ein neues Windows – ein Wahnsinn für Administratoren. Wird im Endergebnis dazu führen, dass auf immer weniger Rechnern eine aktuelle Version läuft.
Die wenigsten Unternehmen dürften auf Win 8 migriert haben, und dürften nun aufatmen. Die überspringen einfach Win 8, und dürften eh kaum Interesse auf ein neues Windows haben – Win 7 läuft ja Klasse. ;-)
Ohne Kacheln und mit Startmenü entfällt für die Unternehmen zudem ein zusätzlicher Schulungsbedarf. Die meisten Anwender in den Unternehmen wären ohne Schulung überfordert, auch wenn das einige nicht glauben wollen, die sich damit eingehend beschäftigt haben. ;-)
…Windows Vista und Windows 8 teilten ja Gemeinsamkeiten auf Treiberebene… Bleibt abzuwarten was da nun für ein Treibermodell bei dem neuen Windows kommt. Konsequentes Plug And Play wäre ja mal eine Sache die die User zufrieden stellen würde. Ebenso stände mehr Anwenderfreundlichkeit und weniger Microsoft-Borniertheit auf dem Plan. Diese endlosen Debatten über das Startmenue die gehen einem langsam auf den Geist. Da wird nur viel gelabert aber passieren tut da nix. HP hat es ja nun geschafft sich durch sinnfreien Starrsinn selbst vom Markt zu schießen. Bei Microsoft wird das so zwar nicht passieren, aber wenn man nicht mal langsam auf den User zugeht, versenken die weiterhin sinnfreie Milliarden in irgendwelche weltfremden EntwicklerTagTräume…
…. scheint der neue CEO auf Fehler zu reagieren. Auch wenn Windows 8 unter der Oberfläche ein verbessertes Win 7 war, zählt für die meisten Anwender eben die Oberfläche, und das fehlende Start Menü und die Kacheln waren auf Desktop Systemen und Notebooks einfach Unsinn.
Aber sie lernen dazu, ein richtiger Schritt, der unter Ballmer kaum möglich gewesen wäre.