Auf dem Weg zur digitalen Wirtschaft beschäftigen Themen wie Big Data, Mobile Enterprise und Social Media die Unternehmenswelt: Datenmengen wachsen exponentiell an, Mitarbeiter arbeiten mobil von unterwegs und Kunden nehmen Einfluss auf die Produktentwicklung. Um dem gerecht zu werden, bedarf es jedoch flexibler, skalierbarer IT-Strukturen. Sie bilden die Basis für eine digitale Transformation mit intelligent vernetzten Prozessen und Produkten, die entscheidend für den Erfolg am Markt ist: Mit der richtigen IT-Technik gewinnen Unternehmen an Reaktionsfähigkeit und können schneller auf Kundenwünsche sowie Marktentwicklungen eingehen.
So ermöglichen beispielsweise Big-Data-Lösungen und entsprechende Auswertungs-Tools Online-Anbietern, ihr Warenangebot jederzeit optimal an das Kaufverhalten ihrer Kunden anzupassen. Die vorausschauende Analyse von Informationen aus Social-Media-Kanälen bietet darüber hinaus einen Blick auf künftige Anforderungen – und verschafft Unternehmen damit den entscheidenden Vorsprung in der Gunst der Kunden. Doch um IT-Lösungen dieser Art auf Knopfdruck bereitstellen zu können, müssen Unternehmen und Dienstleister zunächst die Standardisierung der IT vorantreiben.
Standards in der IT geben Spielraum
Die IT unterstützt Geschäftsprozesse heutzutage nicht nur – sie ermöglicht sie überhaupt erst: Angefangen beim Online-Banking-Portal, das Banken ihren Kunden bereitstellen, über virtualisierte Serverlandschaften für den weltweiten, teamübergreifenden Zugriff auf das Unternehmensnetzwerk bis hin zu technologiebasierten Produktionsstraßen in der industriellen Fertigung. Manche Geschäftsmodelle basieren inzwischen gänzlich auf einem digitalisierten Business wie Reise-, Foto- oder Versandhandelsdienste im Netz.
Dieser Trend wird anhalten und künftig neue Möglichkeiten schaffen. Je flexibler die IT-Strukturen dann sind, desto größer ist auch der Mehrwert, den sie für das Business bieten. Muss ein Unternehmen seine IT erst auf spezielle Nachfragen hin entwickeln, ist das nicht nur mit hohen Kosten verbunden, sondern schränkt auch die Anpassungsmöglichkeiten stark ein. Die Digitalisierung voranzutreiben wird unter solchen Bedingungen zur Sisyphusarbeit. Standardisierte Lösungen sowie automatisierte Geschäftsprozesse sorgen hingegen für mehr Agilität: etwa durch modular aufgebaute Services, die je nach Anforderung kombinierbar sind – ganz gleich ob serviceorientierte Architekturen (SOA), ein übergreifendes Datenbanksystem oder einzelne SAP-Anwendungen.
Ein solches Baukastenprinzip ermöglicht es, standardisierte Einzelteile zu individualisierten Lösungen zusammenzusetzen und gegebenenfalls einzelne Komponenten bei Bedarf auszutauschen. Die Automobilindustrie fungiert hier als Beispiel par excellence. Übertragen auf den IT-Service-Markt erhalten Unternehmen immer genau die IT-Ressourcen, die gerade benötigt werden – und das bei höchstmöglicher Qualität. Unternehmen greifen zur Bewältigung der Aufgaben oft auf IT-Dienstleister zurück, um von deren Know-how und Erfahrungen aus zahlreichen Projekten zu profitieren. Die breitgefächerte Expertise hilft bei der Definition einheitlicher Parameter für bestimmte Funktionsbereiche als Grundlage für ebendiese standardisierten Einzelkomponenten.
Flexibilität aus der Wolke
Für die effiziente und wirtschaftliche Bereitstellung einzelner Lösungsmodule ist jedoch eine Technologie entscheidend: Cloud Computing. Sie hebt die Standardisierung auf ein völlig neues Level. Unternehmen können einzelne Module beziehungsweise Produkte flexibel hinzu- und abbestellen – ganz nach Bedarf. So bezahlen sie nur das, was sie tatsächlich brauchen und nutzen.
Benötigt ein Unternehmen für ein groß angelegtes Projekt zusätzliche Ressourcen, sind diese quasi auf Knopfdruck verfügbar. Der gesamte Prozess ist für den Anwender transparent und die Leistungsabrechnung nachvollziehbar. Gleichzeitig entfallen lange Wartezeiten bei der Bestellung und Installation von Hard- und Softwarekomponenten. Unternehmen sichern sich damit kurze Bereitstellungszeiten sowie hohe Skalierbarkeit und Verfügbarkeit – ob sie nun flexibel Rechenleistung einkaufen, spezialisierte Anwendungen nutzen oder ihre gesamte IT von Dritten beziehen.
Fazit
CIOs und das Management sollten schon jetzt beginnen, die intelligente Vernetzung von Prozessen und Produkten im eigenen Unternehmen voranzutreiben. Doch dazu müssen sie ihre IT zunächst fit machen für die digitale Transformation.
Das bedeutet, die eigene IT-Landschaft zu verschlanken und starre Individuallösungen durch standardisierte sowie automatisierte Lösungen zu ersetzen. Wer eine dynamische und agile IT aufbauen möchte, sollte außerdem den Schritt in die Cloud gehen, die skalierbare IT-Ressourcen bietet. Unterstützung und das nötige Technologie-Know-how bietet hier ein IT-Provider, der bei der Transformation in die Cloud beratend zur Seite steht.
So erzielen Unternehmen mehr Flexibilität beim Einsatz ihrer IT und haben langfristig eine Chance, sich in einer digitalen Wirtschaft zu behaupten. Denn: Nur Anpassungsfähigkeit erlaubt die Digitalisierung neuer und alter Geschäftsmodelle. Und letztlich entscheidet das über den Erfolg und die Zukunft eines Unternehmens.
Dr. Ferri Abolhassan ...
... ist Geschäftsführer der T-Systems International GmbH. Der promovierte Informatiker startete seine berufliche Laufbahn 1987 in Forschung und Entwicklung bei Siemens. Nach einer Station bei IBM in den USA war er von 1992 bis 2001 in Führungsfunktionen bei SAP tätig, bevor er als CEO und Co-Chairman zur IDS Scheer AG wechselte. Ab 2005 bekleidete Abolhassan erneut Top-Management-Positionen bei SAP – zuletzt als Executive Vice President EMEA. 2008 übernahm er bei T-Systems die Leitung des Bereichs Systems Integration und ist seitdem Mitglied der Geschäftsführung von T-Systems. Seit Ende 2010 führt er den Unternehmensbereich Production. Zum 1. Januar 2013 übernahm Abolhassan die Leitung des gesamten Bereichs Delivery.
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2 Kommentare zu Standardisierte IT als Motor der Digitalisierung
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Wer die IT und noch schlimmer Firmendaten in eine „Cloud“ auslagern will sollte sofort wegen grober Inkompetenz entlassen werden.
Unternehmensdaten und -lösungen gehören ins Unternehmen und nicht in das Rechenzentrum eines Anbieters… der vielleicht sogar im Ausland sitzt. Oft sind deren Angebote mit dem deutschen Recht überhaupt nicht vereinbar.
Die Cloud ist eine Krankheit.
Standard Software ist das engere Korsett. Wie soll Digitalisierung funktionieren, wenn die Standard Software die vorhandenen Daten überhaupt nicht verarbeiten kann?
Wie soll sich Digitalisierung rechnen wenn Standard Software Prozesse ineffizient macht?
Individuallösungen können sich leicht an Standards anbinden, Standard Software wird aber nie auf individuelle Bedürfnisse eingehen können.