Einer aktuellen Studie von Juniper Research könnte die Anzahl privater Devices in Unternehmen in den nächsten fünf Jahren auf bis zu einer Milliarde ansteigen. Einer Studie von NetMediaEurope und Intel von November 2013 zufolge lehnen allerdings 94 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland die Nutzung privater Geräte ab. Ein unlösbarer Konflikt?
Trotz vieler Bedenken gegen das BYOD-Modell, bietet der Einsatz mobiler Devices für Firmen eindeutige Vorteile. Mitarbeiter können so jederzeit von jedem Ort aus arbeiten und erreichbar sein. Diese Flexibilität wird gleichermaßen gewünscht wie vorausgesetzt und sogar von vielen Mitarbeitern gefordert.
Zeitgleich steht die Unternehmens-IT aber seit Jahren vor demselben Problem: Wie können IT-Verantwortliche Transparenz wahren und gleichzeitig die Kontrolle behalten, wenn Angestellte private Tablets, Smartphones oder Notebooks mit zur Arbeit bringen und mit diesen Dateien bearbeiten, Excel-Listen freigeben oder Präsentationen erstellen? Wie beugt man in dem Fall Sicherheitsrisiken vor und verwaltet Unternehmensrichtlinien? Solche Sicherheitsbedenken zählen bei deutschen Unternehmen derzeit zu den Hauptgründen dafür, Tablets nicht einzuführen.
Vor allem müssen die Richtlinien gezielt und verständlich kommuniziert werden, damit sie richtig umgesetzt werden können. Passiert das nicht, kann BYOD ein gravierendes Problem für die IT-Sicherheit des Unternehmens werden. Nach Angaben von Ovum nutzen bereits 70 Prozent aller Mobile-Device-Besitzer ihre persönlichen Geräte, um auf Unternehmensdaten zuzugreifen. Doch nicht alle dieser Produkte erfüllen auch Enterprise-Level-Anforderungen an die Sicherheitsfunktionen. Verlieren Mitarbeiter ihr Tablet oder Smartphone oder wird es gestohlen, besteht die Gefahr, dass damit auch sensible Daten verloren gehen oder schlimmstenfalls bewusst entwendet werden.
Aber die Unternehmensdaten sind nicht nur durch den Verlust des Gerätes gefährdet. Bei der Nutzung von Apps besteht generell die Gefahr, mobile Endgeräte mit Schadware zu infizieren. Nach einem Bericht von Trend Micro existierten Mitte 2013 alleine für das Betriebssystem Google Android schon bis zu 718.000 bösartige Applikationen. Beim Download auf das private Device aus dem Büro heraus kann am Ende ein Schaden für den Anwender und das gesamte Unternehmen entstehen.
Das Schwierige daran ist vor allem, dass IT-Verantwortliche nur eine sehr begrenzte Kontrolle über diese Anwendungen und Downloads haben. Es gibt zwar eine Reihe von Möglichkeiten und Lösungen, die Unternehmen helfen den Umgang mit BOYD so sicher und effektiv wie möglich zu machen, allerdings kann das mit bis zu 33 Prozent höheren Kosten verbunden sein.
Leave Your Own Device (LYOD)
Dennoch kann kein Unternehmen trotz aller Bedenken den Mobility-Trend ignorieren. So planen derzeit rund 25 Prozent der deutschen Unternehmen den Einsatz von Tablets. Wenn dem Wunsch der Mitarbeiter, mit den neuesten Technologien und Modellen zu arbeiten, entsprochen wird, können sichere, effiziente und akzeptierte IT-Umgebungen aufgesetzt werden. Mitarbeitern eigene, attraktive Mobile Devices zur Verfügung zu stellen, ist deshalb für viele Unternehmen eine sinnvolle Alternative: Leave Your Own Device an Stelle von Bring Your Own Device.
Leave Your Own Device (LYOD) könnte sich als Trend etablieren, der sowohl den Sicherheitsrichtlinien und -ansprüchen der Unternehmen, als auch den Anforderungen der Mitarbeiter an Innovation und Attraktivität gerecht wird. Wichtig ist vor allem, dass auch die PC-Hersteller auf diesen Wunsch reagieren und Produkte bereitstellen, die den PC-Anforderungen im Arbeitsleben genügen und zugleich schick und stylisch sind. So lassen sich beide Bedürfnisse verbinden und die Einführung von LOYD in Unternehmen ermöglichen.
Mit aktuellen Business-PCs und Tablets von HP können Unternehmen ihren Mitarbeitern so eine Kombination aus leichter Verwaltbarkeit, Integrationsmöglichkeiten in die bestehende IT-Infrastruktur mit Design, Benutzerfreundlichkeit und allen wichtigen Features, beispielsweise einer guten Sound-Ausstattung liefern.
Mit dünneren und leichteren Produkten können Angestellte so noch mobiler sein und zeitgleich produktiver werden, da die Geräte zentral von der Unternehmens-IT gesteuert werden. Dies minimiert Diskussionen über Download-Regelungen und Sicherheitsupdates. Kosten, die vor allem durch die Interaktion zwischen IT-Abteilungen und Mitarbeitern entstehen, können zudem eingespart und unkompliziertere Prozesse implementiert werden. Die LOYD-Idee ist somit eine Win-Win-Situation für beide Seiten.
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14 Kommentare zu Bring Your Own Device war gestern – die Zukunft heißt LYOD
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Final kommen IT-Admins zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels zu dem nachvollziehbaren Schluss, dass eine zu große ‚Geräte-Artenvielfalt‘, in einem LAN noch viel zu unsicher ist und somit ein weitgehend unkalkulierbares Sicherheitsrisiko darstellt. Technisch Pro und arbeitsrechtlich Kontra BYOD und LYOD stehen relativ junge Instanzen wie z.B. NAP von Microsoft, welche zwar genutzt werden können den User zu zwingen die Sicherheitspolitik des Unternehmens auf seinem privaten Gerät zu installieren und zu pflegen – jedoch fällt eine solche Handhabung des Problems wohl eher unter: ‚Nicht realisierbar – jedenfalls nicht ohne Missachtung der gegenwärtigen, arbeitsrechtlichen Gesetzeslage‘. Es bleibt also bei der freiwilligen Bereitschaft der Mitarbeiter ihre Geräte in das Unternehmen mit einzubringen und evtl. entstehende Kosten auch selber zu übernehmen – die der Mehrarbeit auf jedem Fall … oder wird lokal für die Zukunft eine Erweiterung der Gehaltspläne erwartet? Letzteres dürfte von den weniger bis gar nicht bereiten Mitarbeitern schon in Richtung Zwang verstanden werden – “viele Kollegen stellen ihre Geräte bereit, ist meine Stelle noch sicher wenn ich mich weigere?“. Im Jahre 2015 ist der Trend jedoch absolut klar, ein 15 bis 40-jähriges Publikum kommt ohne mobile Geräte psychisch schwer ins Schleudern und könnte in näherer Zukunft in BYOD und LYOD ein weiteres Statussymbol erkennen, damit wäre der Weg frei für Hersteller wie HP und die im Artikel erwähnten “sicheren, schicken und stylischen Geräte, welche dem Arbeitsleben genügen“ könnten mit ebenso großer Sicherheit schick vertrieben werden. Auf der Strecke bleibt einmal mehr das oben erwähnte geistig entmündigte Publikum, das nicht einmal die erste Seite von Goethes Faust übersteht aber kulturell hochwertige Chatrooms und Social Networks vorbildlich mindestens eine Stunde pro Tag nutzt – Wochenende inklusive. Na dann passt‘s ja, eine große Umstellung die Verfügbarkeit betreffend wäre somit nicht mehr anfällig.
Wann eigentlich wurde das alles so unfassbar aufgeblasen und oberflächlich?
LYOD – Private Mitnutzung dienstlich veranlasster Geräte…das ist ja eine ganz neue Sache.
Das Ganze dünstet Verzweiflung aus…Verzweiflung auf der Suche nach einer neuen Sau, die durchs Dorf getrieben werden soll.
Wow BYOD , LYOD & LMAA.
Mit anderen Worten, „seien Sie 24 Stunden erreichbar für die Firma“
Alleine der unterschwellige Druck der dadurch aufgebaut wird bei den Mitarbeitern frei nach dem Motto: “ Ja warum haben wir wohl extra für dich das Gerät gekauft und nun bist Du nicht ereichbar“
Das wird ja immer besser.
Was lauft dann eigentlich im Support wenn da auf einmal zig verschieden Geräte , Configurationen und User wünsche entstehen ?
Sorry aber es macht schon Sinn wenn eine Firma einen, maximal drei verschieden Geräte Typen hat. Individualisierung ist hier kontraproduktiv!
Aber wie schon einer vor mir schrieb. Hauptsache wir haben ein neues Akronym ;)
Und die HP Fratze kann kostenlos Werbung für HP machen
Ich will ja nicht ketzerisch sein, aber hier scheint mir der gute Mann nicht über HP zu reden, sondern das iPad Air anzupreisen. Das auf dem Foto gezeigte Gerät sieht alles andere als leicht aus. ;)
… dann meinst Du eher das MacBook Eir, gell? ;-)
Da haben wir´s jetzt also: getroffene Hunde bellen, getroffene Äpfel auch. Mit der gerade erst eingegangene Kooperation mit IBM hat ja Apple mehr als deutlich gemacht, dass die Produkte des Konzerns für den Einsatz in Firmen aufgrund des Basiskonzepts mit Ausspähen, Bevormunden und An-Sich-Binden auf Lebenszeit denkbar ungeeignet sind – auch wenn das ganze Umfeld nicht müde wurde, ständig das Gegenteil zu behaupten. In dem Fall glaube ich aber eben lieber den Taten, als den Worten. Und wenn sich jemand von HP hier nun dagegen ausspricht – zugegebenermaßen etwas ungeschickt und nicht ganz ausgegoren – und ein Gegenkomnzept entwirft, so finde ich das doch zumindest hilfreich für die Diskussion.
Kannst Du etwas deutlicher erklären, was Du meinst? Klingt irgendwie verwirrt? Was haben Äpfel/IBM damit zu tun, dass der gute HP Mann hier in Form eines Gastkommentars Werbesätze zum Besten geben darf?
Ich weiß auch nicht, ob die Bezeichnung so gelungen ist.
LYOD soll wohl heißen, dass der Anwender sein eigenes Gerät Zuhause lässt und dafür vom Arbeitgeber ein Gerät mit entsprechender Compliance erhält.
Man könnte es auch dann GYOD nennen. (GetYourOwnDevice)
Wobei wiederum fraglich ist, ob es überhaupt noch des Anwenders eigenes Gerät ist. Also da ist ‚OwnDevice‘ eigentlich auch falsch.
Nennen wir es doch GYSD ‚GetYourSharedDevice‘ ….
Aber egal. Hauptsache die IT hat wieder eine tolle Abkürzung mehr.
irgendwie kann ich die Definition von „Leave Your Own Device“ in diesem Artikel nicht finden !
Hört sich wie HP Werbung an … was auch immer LYOD sein soll.
Hallo,
da es sich um einen Gastbeitrag des HP-Managers Jochen Erlach handelt, worauf auch gleich zu Beginn des Beitrags hingewiesen wird, steht in diesem Artikel natürlich auch die Meinung und Sichtweise von HP im Vordergrund. Als Werbung sehen wir das nicht – es gibt sicher genug Leser, die zumindest interessiert, was der größte PC-Hersteller zu der Thematik zu sagen hat (weshalb wir den Beitrag überhaupt auch nur aufgenommen haben) – völlig unabhängig davon übrigens, ob man diese Ansicht nun teilt oder nicht.
Peter Marwan
Redaktion ITespresso
… mag ja sein, dass es ein ‚Gastbeitrag‘ ist, aber ein Geschmäckle hat es dennoch – a. weiss man, dass oftmals für solche ‚Gastbeiträge‘ mitunter andere Gefälligkeiten seitens des ‚Gastredners‘ Unternehmens möglich sind, und b. wird in dem Artikel mehr oder weniger nur auf HP Geräte Bezug genommen. Es werden sogar zwei Geräte mit werbewirksamen Fotos gezeigt.
Was für einen Sinn, wenn nicht Werbung, hat dieser ‚Gastbeitrag‘ sonst?
Als nächstes bitte Samsung einladen, die was von ‚Phablets‘ erzählen?
Wie gesagt: ein Geschmäckle hat das schon.
Dieser Satz könnte direkt von der HP Werbeseite kommen:
„Mit aktuellen Business-PCs und Tablets von HP können Unternehmen ihren Mitarbeitern so eine Kombination aus leichter Verwaltbarkeit, Integrationsmöglichkeiten in die bestehende IT-Infrastruktur mit Design, Benutzerfreundlichkeit und allen wichtigen Features, beispielsweise einer guten Sound-Ausstattung liefern.“
Das können Unternehmen sicher auch mit Lenovo, Apple, etc. ‚Business-PCs und Tablets‘ ebenfalls. Zumal ich mich frage, warum in diesem Satz von PCs die Rede ist, es aber um LYOD geht, und unten von ‚mobilen Geräten‘ die Rede ist.
Sorry, aber das ist wirklich keine gute Aktion.