Bericht: Edward Snowden will an Datenschutztechnik arbeiten

Er sucht dazu Unterstützung von Programmierern. Per Videoschaltung verteidigt Snowden auf einer Hackerkonferenz auch die Veröffentlichung geheimer NSA-Akten. Ohne solche Informationen über die Aktionen der Regierung gebe es weder Demokratie noch aufgeklärte Bürger.

Der Whistleblower Edward Snowden will einem Bericht von Recode zufolge eine Technologie zum Schutz persönlicher Daten entwickeln. Per Google Hangout rief er auf der Konferenz „Hackers on Planet Earth“ Programmierer auf, ihn bei seinen Bemühungen zu unterstützen. Zudem wiederholte er seine an die IT-Branche gerichtete Forderung, den Datenschutz und die Sicherheit ihrer Produkte zu verbessern.

Edward Snowden im Guardian-Interview (Screenshot: ZDNet.de)

„Wir, das Volk, haben die Mittel und die Fähigkeit, eine bessere Zukunft zu schaffen, indem wir unsere Rechte in die Programme und Protokolle, auf die wir uns jeden Tag verlassen, einprogrammieren“, sagte Snowden. „Darum wird sich ein großer Teil meiner künftigen Arbeit drehen, und ich hoffe, Sie schließen sich mir an, um das zu verwirklichen.“

Zuvor hatte er den ehemaligen Mitarbeiter des US-Innenministeriums John Napier Tye gelobt, der in einem Artikel für die Washington Post Ende vergangener Woche beschrieben hatte, wie die US-Regierung ein unter Präsident Reagan 1981 erlassenes Dekret noch heute als Rechtfertigung für das Abhören von US-Bürgern nutzt. Es erlaubt unter anderem, dass versehentlich von US-Amerikanern im Rahmen einer legalen Abhöraktion im Ausland abgefangene Daten unbeschränkt gespeichert werden dürfen.

Zudem verteidigte Snowden die Veröffentlichung der von ihm während seiner Zeit bei der NSA gesammelten Dokumente über den US-Auslandsgeheimdienst. „Wenn wir eine Demokratie und aufgeklärte Bürger haben wollen, dann müssen wir wissen, was passiert. Wir müssen die groben Umrisse einer Politik kennen, und wir können nicht zulassen, dass die Regierung uns von ihren Aktionen ausschließt“, sagte Snowden. Die Amerikaner hätten zuvor nicht gewusst, wie groß das Netz sei, das die US-Regierung nach ihren Daten ausgeworfen habe.

An der Konferenz nahm auch Daniel Ellsberg teil, der 1971 Geheimunterlagen über den Vietnamkrieg an US-Zeitungen weitergegeben hatte. Sie belegten unter anderem, dass die Regierung nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch den US-Kongress über die Beteiligung der USA an dem Krieg getäuscht hatte. Seine Enthüllungen führten zu einem Wendepunkt in der Rechtsprechung und zu einer Stärkung des Presserechts.

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1 Kommentar zu Bericht: Edward Snowden will an Datenschutztechnik arbeiten

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  • Am 21. Juli 2014 um 11:07 von Cagliostro

    > “Wir, das Volk, haben die Mittel und die Fähigkeit, eine bessere Zukunft zu schaffen, …“ (Zitat Edward Snowden)

    Ich habe so meine Zweifel, dass die Verbesserung der Datenschutztechnik ein zielführender Lösungsansatz sein kann, wenn es darum geht, bessere Zukunft zu schaffen. Wenn man den Lösungsansatz „Verbesserung der Datenschutztechnik“ verfolgt:
    1) wird die Kryptographie-Industrie Profite machen,
    2) die für die Ver- und Entschlüsselung eingesetzten Ressourcen – Manpower und schlicht und einfach die Stromenergie – werden immer teuerer.

    Ich nehme an, dass der Staat sich immer ausreichend von den o.g. Ressourcen sichern wird, um noch so ausgeklügelte Verschlüsselungsbarrieren – für die Staatsgeheimnisse schaffen und für die Überwachung der Bürger zu überwinden.

    Technische Konzepte und Lösungsansätze – hier „Verbesserung der Datenschutztechnik“ – sind kein geeignetes Mittel, um gerellschaftliche systembedingte Probleme zu lösen und „eine bessere Zukunft zu schaffen“ – meine Meinung. Ich bin für einen tragfähigeren ressourcen- und somit umweltschonenden Lösungsansatz – für einen transparenteren Staat statt gläsernen Bürger.

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