Mozilla hat Chris Beard zum neuen Chief Executive Officer ernannt. Im April hatte er den Posten eigentlich nur vorübergehend übernommen, um dem Aufsichtsrat nach dem überraschenden Rücktritt von Brendan Eich Zeit zu geben, einen Nachfolger zu finden.
„Chris hat eine genaue Vorstellung davon, wo Mozilla war und wo es hin will“, sagte Mitchell Baker, Executive Chairwoman von Mozilla. „Chris weiß genau, wie er Mozillas Mission in branchenverändernde Produkte und Ideen umsetzen kann.“
Beards Vorgänger Brendan Eich hatte den Chefsessel im März übernommen und nach zwei Wochen wieder aufgegeben. Auslöser war eine Spende Eichs im Jahr 2008 an eine Initiative gegen gleichgeschlechtliche Ehen in Kalifornien. Eich gilt aber auch als eine wichtige Figur im Bereich der Webtechnologien. Er hat die Programmiersprache JavaScript erfunden. Intern war er für viele technische und Produktentscheidungen verantwortlich.
Beard wiederum war schon 2004 am Launch von Firefox 1.0 beteiligt. Danach betreute er unter anderem als Chief Marketing Officer den Start von Firefox für Android und des Mobilbetriebssystems Firefox OS. Vor seiner Berufung zum Interims-CEO war er für die Investmentfirma Greylock Partners tätig.
Mit der Ernennung von Beard zum permanenten CEO will Mozilla ein schwieriges Kapitel abschließen. Im Zusammenhang mit den Protesten gegen Eich hatte Baker auch eine Mitverantwortung des Aufsichtsrats eingeräumt. „Wir haben uns nicht so verhalten, wie Sie es von Mozilla erwarten würden“, schrieb sie im April in einem Blogeintrag.
Beard steht nun vor der Herausforderung, den Rückgang der Marktanteile des Desktop-Browsers Firefox zu bremsen. Laut Zahlen von StatCounter und Net Applications verlor Firefox zuletzt auch Anteile an Googles Chrome. Zudem ist es Mozilla bisher nicht gelungen, im wichtigen Mobilbereich eine tragende Rolle zu spielen. Dieser wird von Apples Safari sowie Googles Android-Browser und Chrome dominiert.
Im Mobilsegment setzt Mozilla voll auf sein Betriebssystem Firefox OS. Dieses führt Anwendungen aus, die auf denselben Technologien basieren wie Websites. Ein webbasiertes Mobil-OS ist einfacher zu etablieren, weil es kein vollständig neues Software-Ökosystem benötigt, wie es Apple für iOS und Google für Android etablieren mussten.
[mit Material von Stephen Shankland, News.com]
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