Wie im April angekündigt, bietet Facebook über seine Mobil-App keine Messaging-Funktionen mehr an. Wer weiterhin mit Freunden chatten will, muss jetzt zusätzlich den eigenständigen Messenger installieren, der für Android, Windows Phone, iPhone und seit Anfang des Monats auch für iPad verfügbar ist. Auf dem Desktop bleibt hingegen alles beim Alten.
Mit dem erzwungenen Umstieg auf die Messenger-App hatte Facebook im April in Europa begonnen. Nun setzt es ihn im Rest der Welt um. Der Schritt ist Teil von Facebooks Strategie, mehr eigenständige Apps zu entwickeln, um Nutzer stärker an seine Angebote zu binden. Ein Beispiel dafür ist etwa der Snapchat-Konkurrent Slingshot, der den Versand von Bildern und Videos an Einzelpersonen und Benutzergruppen erlaubt. Allerdings muss man dabei selbst einmal etwas verschickt haben, bevor man Nachrichten empfangen kann.
„In den nächsten fünf Tagen, informieren wir mehr Leute darüber, dass sie die Messenger-App herunterladen müssen, wenn sie Facebook-Nachrichten senden oder empfangen wollen“, sagte ein Sprecher des Social Network gegenüber News.com. „Wie wir schon zuvor gesagt haben, wollen wir unsere Entwicklungsbemühungen darauf konzentrieren, Messenger zur bestmöglichen mobilen Messaging-Erfahrung zu machen, und Verwirrungen aufgrund separater mobiler Facebook-Messaging-Erfahrungen vermeiden.“
Wenn Nutzer versuchen, eine Nachricht über den weiterhin vorhandenen Chat-Button der Haupt-App zu versenden, erhalten sie einen Hinweis, dass sie die Messenger-Anwendung herunterladen müssen – falls noch nicht geschehen. Ist der Messenger bereits installiert, werden sie automatisch dorthin umgeleitet. Das Antippen der Querleiste am oberen Rand innerhalb der Messenger-App führt zur Haupt-Facebook-Anwendung zurück. Diese informiert aber weiterhin über noch nicht gelesene Nachrichten.
Facebook zufolge arbeitet die Messenger-App 20 Prozent schneller und deutlich zuverlässiger, als wenn man über die Haupt-App chattet. In den letzten Monaten wurden einige neue Funktionen hinzugefügt, wie das Versenden von Fotos und Videos, Gruppengespräche, kostenlose Sprachanrufe, Sprachnachrichten und animierte Sticker.
Laut Facebook zählt die Messenger-App inzwischen über 200 Millionen monatliche Nutzer und 1,1 Milliarden Mitglieder greifen mindestens einmal im Monat via Mobilgerät auf das soziale Netz zu. Zur Vorstellung der Bilanz für das zweite Quartal merkte CEO Mark Zuckerberg an, dass US-Kunden täglich 40 Minuten mit der Nutzung von Facebook auf ihren Mobiltelefonen verbringen.
[mit Material von Dara Kerr, News.com]
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1 Kommentar zu Facebook streicht Messaging-Funktionen aus seiner Haupt-App
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Na ob sie sich damit nicht ins eigene Knie schießen … aber angesichts der WhatsApp-Übernahme führt wohl kein Weg daran vorbei. Demnächst wird dann die WhatsApp-App eingestampft und die WhatsApp-User in facebook eingegliedert. Das dürfte einige User kosten, aber im Großen und Ganzen ist’s ein User-Gewinn.