Analyst: Apples eigenes Content Delivery Network ist fertig

In den USA und Europa liefert es bereits einen Teil seiner Inhalte von eigenen Servern. ISPs zufolge soll es das Zehnfache der aktuell benötigten Ressourcen abrufbar haben. Damit könnte das Unternehmen die Nutzererfahrung bei Cloud-Computing selbst kontrollieren.

Der Analyst Dan Rayburn von Frost & Sullivan berichtet, Apple habe Arbeiten an einem eigenen Content Delivery Network (CDN) abgeschlossen. Damit könnte es Software-Updates, aber auch Audio- und Video-Inhalte selbst an die Kunden ausliefern.

Apples Content Delivery Network

Rayburn, der zugleich Executive Vice President bei StreamingMedia ist, stützt sich dabei auf Traceroute-Analysen. ZDNet.com konnte seine Angaben nachverfolgen. Offenbar kommen einige Apple-Inhalte in den USA und auch Europa heute schon aus einem eigenen CDN direkt zu den Verbrauchern. „Zusätzlich hat Apple Verbindungsabkommen mit zahlreichen Internet-Service-Providern, darunter Comcast, denen es für direkten Zugriff auf ihre Netzwerke zahlt“, schreibt Rayburn.

Von ISPs will der Analyst überdies erfahren haben, dass Apple über das Zehnfache der Kapazität verfüge, die es heute wirklich benötige. Er gibt auch an, welche Motive Apple nach seiner Meinung verfolgt: „Apple kontrolliert schon die Hardware, das Betriebssystem (iOS und OS X) sowie die Plattformen iTunes und App Store. Sie kontrollieren also die komplette Nutzererfahrung, mit Ausnahme der Wege, wie diese Inhalte zum Kunden kommen, und das wollen sie ändern.“

Wenn Apple seine Inhalte von eigenen Servern zum Kunden übertrage, habe es bessere Kontrolle über die Kundenerfahrung. Das sei insbesondere für Clouddienste wichtig. Apples Cloud-Infrastruktur gilt bisher als vergleichsweise anfällig und langsam.

Rayburn hatte im Februar dieses Jahres erstmals berichtet, Apple arbeite an einem eigenen CDN und werde daher den auslaufenden Vertrag mit Akamai nicht in gleicher Form erneuern. Widersprüchliche Meinungen vertraten Analysten damals im Hinblick auf die Frage, welche Auswirkungen das auf Akamai haben könnte, über dessen Server derzeit etwa 15 bis 30 Prozent allen Webtraffics laufen.

[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]

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