Wegen Kinderarbeit: Samsung reduziert Bestellungen bei Zulieferer

Dongguan Shinyang beschäftigt Minderjährige ohne Vertrag - sieben Tage die Woche je elf Stunden. Einen Überstundenausgleich gibt es nicht. Samsung verspricht eine "Null-Toleranz-Politik" und fährt seine Bestellungen um 30 Prozent zurück.

Samsung hat angekündigt, seine Bestellungen bei dem Zulieferer Dongguan Shinyang Electronics um 30 Prozent zu reduzieren. Chinesische Behörden hätten festgestellt, dass in seiner Fabrik Minderjährige beschäftigt würden, teilte das Unternehmen der Agentur Reuters mit.

Samsung-Smartphone (Bild: CNET)

Die Untersuchung ging auf einen Bericht von China Labor Watch zurück, dem zufolge Dongguan Shinyang nicht nur Minderjährige ohne Vertrag beschäftigt, sondern sie sieben Tage die Woche je elf Stunden einsetzt – ohne Überstundenausgleich. Die fragliche Fabrik stellt Abdeckungen und Komponenten für Samsung her.

Zu einer offiziellen Untersuchung der Arbeitsbedingungen kam es im Juli. Während sie lief, setzte Samsung die Zusammenarbeit vorübergehend aus. Das Unternehmen behauptet, es verfolge eine „Null-Toleranz-Politik zu Kinderarbeit“. Es plane weitere Maßnahmen, um „den Zulieferer für die mangelnde Überwachung seiner Vertragspartner in die Verantwortung zu nehmen.“

Samsung hat nach eigenen Angaben die fragliche Fabrik in diesem und letztem Jahr dreimal kontrolliert – zuletzt am 25. Juni. Nie seien Hinweise auf Beschäftigung Minderjähriger gefunden worden. Ein Sprecher von Shinyang Engineering (dem Mutterunternehmen von Dongguan Shinyang) erklärte Reuters, ein Personaldienstleister habe sie nach der Kontrolle durch Samsung zur zeitweisen Verstärkung in die Fabrik gebracht. Alle seien inzwischen aus der Fabrik entfernt worden.

Trotz des Vorfalls plant Samsung offenbar, weiter Komponenten von Dongguan Shinyang zu beziehen. Möglicherweise hat es bisher keinen geeigneten Ersatz gefunden, eine Begründung findet sich aber weder bei Reuters, noch hat News.com auf Anfrage eine Stellungnahme erhalten. Wer von der Reduktion der Bestellung profitiert, ist ebenfalls nicht bekannt.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

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