Oracle kündigt Features für Java 9 an

Ein neues API soll die Interaktion mit nicht Java Betriebssystem-Prozessen vereinfachen. Java 9 erhält offenbar auch einen neuen HTTP-Client, der HTTP 2.0 unterstützt.

Oracle hat die ersten neuen Funktionen von Java 9 vorgestellt. Wie InfoQ berichtet, sind derzeit unter anderem drei neue Programmierschnittstellen (Application Programming Interface, API) vorgesehen. Darunter ist ein Update für die Process API, die für die Interaktion mit nicht Java Betriebssystem-Prozessen zuständig ist.

Java

Java 9 erhält auch einen neuen HTTP-Client, der HTTP 2.0 unterstützen soll, sowie eine JavaScript Object Notation API (JSON). Letztere soll auf den bereits im Standard JSR 353 integrierten JSON-Support aufbauen.

Drei weitere Funktionen sollen die Leistung der Java Virtual Machine (JVM) verbessern. Improve Content Locking ermöglicht eine höhere Performance, wenn mehrere Threads gleichzeitig auf ein Objekt zugreifen wollen. Eine Segmentierung des Code-Zwischenspeichers des Just-in-Time-Compilers (JIT) sowie eine Weiterentwicklung des „Smart“ Java Compiler (Sjavac) versprechen dem Bericht zufolge – neben anderen Funktionen – auch eine parallele Kompilierung.

Außerdem will Oracle den Quellcode des Java Development Kit (JDK) künftig in Modulen organisieren. Die Struktur der JRE- und JDK-Binär-Images soll allerdings nicht geändert werden. Im Gegensatz zu dem schon für Java 8 vorgesehen Project Jigsaw soll auch noch kein Standard-Modulsystem für die Java-Plattform eingeführt werden. Den Entwicklern geht es vielmehr darum, die Grundlagen für ein Modulsystem zu schaffen, indem die Modulgrenzen definiert und durchgesetzt werden, während das JDK selbst gebaut wird. Das sei der erste Schritt in Richtung vollständiger Modularität, selbst wenn das Modulsystem selbst nicht sichtbar sei, heißt es in dem Bericht.

Alle Änderungen liegen bisher als sogenanntes Java Enhancement Proposal (JEP) vor. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, das die Entwicklung neuer Funktionen für die Java-Sprache und die Java Virtual Machine erlaubt, ohne dass ein vollständiges Spezifizierungsverfahren (JSR) benötigt wird. JEPs seien damit kleiner und zielgerichteter und könnten außerdem Probleme angehen, die nur die OpenJDK-Implementierung beträfen, so InfoQ weiter. Ein JEP könne nach Abschluss der Entwicklung zudem in einen neuen oder vorhandenen Java-Standard integriert werden.

Es wird erwartet, dass Oracle die Final von Java 9 2016 veröffentlicht. InfoQ geht davon aus, dass der Nachfolger von Java 8 bis dahin noch zahlreiche weitere Neuerungen erhält.

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