Sonys PlayStation Network (PSN) und das Sony Entertainment Network sind nach Hackerangriffen wieder erreichbar. Laut Sony gibt es keine Anzeichen dafür, dass die Angreifer in das Netzwerk eindringen und auf persönliche Informationen der Nutzer zugreifen konnten.
Getroffen wurde das PlayStation Network durch massive DDoS-Angriffe (Distributed Denial of Service). In einem Blogeintrag meldete Sony inzwischen als Update, dass es wieder online ist. „Obwohl Sie das daran gehindert hat, auf unser Netzwerk zuzugreifen und sich an unseren Spielen zu erfreuen, erfolgten keine Zugriffe auf persönliche Informationen der Nutzer“, versicherte das Unternehmen.
Nach dem Angriff, dessen Motive noch immer unklar sind, hat Sony zunächst auf reguläre Wartungsarbeiten verzichtet, die für den 25. August angesetzt waren, will sie aber in Kürze nachholen. „Wir entschuldigen uns aufrichtig für die Unannehmlichkeiten, die dieser Zwischenfall mit sich brachte. Danke für Ihre Geduld und Ihre Unterstützung.“
Zu den Angriffen bekannte sich eine Gruppe namens Lizard Squad. Sie sorgte offenbar ebenfalls dafür, dass ein Flug von American Airlines mit Sonys Online-Chef John Smedley an Bord in Phoenix zwischenlanden musste, indem sie auf Twitter eine angebliche Bombe meldete. Nach einer gründlichen Überprüfung konnte die Maschine mit 179 Passagieren ihren Flug nach San Diego fortsetzen.
Die Fluggesellschaft bestätigte den Zwischenfall, nennt aber grundsätzlich keine Namen von Passagieren. John Smedley, Präsident von Sony Online Entertainment, gab bei Twitter etwas mehr preis: „Ja. Mein Flugzeug wurde umgeleitet. Mehr werde ich dazu nicht sagen. Die Gerechtigkeit wird diese Typen einholen.“ Das FBI ermittelt inzwischen in dieser Angelegenheit.
Die DDoS-Attacke löste Erinnerungen an Angriffe mit schwerwiegenderen Folgen im April 2011 aus, als Sony das PlayStation Network und verwandte Sites für mehrere Wochen schließen musste. Dabei wurden persönliche Daten von 77 Millionen registrierten Nutzern einschließlich Kreditkartennummern gestohlen. In diesem Jahr verhängte die britische Datenschutzbehörde ICO aufgrund des Vorfalls ein Bußgeld von 250.000 Pfund gegen Sony. Nach ihrer Einschätzung verstieß es gravierend gegen den Data Protection Act, da der Vorfall leicht zu verhindern gewesen wäre.
[mit Material von Ben Fox Rubin, News.com]
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