Die Marktforscher von IDC haben ihre Zahlen zum weltweiten PC-Markt im Jahr 2014 korrigiert. Sie erwarten zwar immer noch einen Rückgang der Verkäufe von Notebooks und Desktop-PCs gegenüber dem Vorjahr, er wird aber weniger drastisch ausfallen als befürchtet. Konkret ist von 303 Millionen übers Jahr verkauften Einheiten die Rede.
Im Vorjahr waren 315 Millionen PCs verkauft worden. Das bedeutet einen Rückgang um 3,7 Prozent. Zuvor war IDC von 6 Prozent Rückgang ausgegangen.
Weiterhin sind es vor allem Firmen, die PCs kaufen. IDC zufolge sind das Support-Ende für Windows XP, die große Nachfrage nach Chromebooks im Bildungsbereich und weniger Wettbewerb durch große Tablets die wichtigsten Faktoren hinter der leichten Besserung. Analyst Jay Chou kommentiert: „Programme zur Senkung der PC-Preise wie Windows 8.1 mit Bing haben ebenfalls für mehr PC-Absätze in einigen Segmenten geführt.“
Der Analyst beobachtet zudem eine allgemeine Hinwendung zu Mobil-PCs, schnellere Innovationen und eine Konzentration auf Preispunkte. „Trotzdem gibt es nur schwache Aussichten auf langfristig signifikantes PC-Wachstum, da die Anwender PCs immer mehr als nur eines von mehreren Computing-Geräten sehen.“
Im kommenden Jahr könnte der Markt immerhin von der Einführung von Windows 9 „Threshold“ im Frühjahr profitieren. So lange seine Vorteile gegenüber Windows 8 nicht klar seien, könne man seine möglichen Auswirkungen auf den Markt aber nicht abschätzen, erklärt IDC. Bekannt ist vor allem, dass Windows 9 sich leichter mit Maus und Tastatur bedienen lassen wird als das Touch-optimierte Windows 8.
Vorerst prognostiziert IDC fürs kommende Jahr 291 Millionen verkaufte PCs. Die negative Wachstumsrate des Markts wird sich seiner Auffassung nach abschwächen.
Vor drei Wochen hatte IDC schon seine Jahresprognose für den weltweiten IT-Markt erhöht. Das Gesamtjahreswachstum wird währungsbereinigt 4,5 Prozent betragen. Ohne Smartphones wären es nur plus 3,1 Prozent. Heimanwender und Firmen ersetzen in unerwartetem Umfang ältere PCs und Notebooks. Das geht vorläufig zu Lasten des Tabletmarkts.
Gartner hingegen meldete im Juli erstmals seit zwei Jahren ein leichtes Wachstum des PC-Markts: Die Verkaufszahlen legten um 0,1 Prozent auf 75,8 Millionen Einheiten zu. Regionen wie EMEA und USA erzielten mit 8,6 beziehungsweise 7,4 Prozent sogar ein deutliches Plus. Lenovo vergrößerte seinen Vorsprung vor dem ehemaligen Marktführer Hewlett-Packard. Das Analystenhaus geht zudem davon aus, dass sich die Chromebook-Verkäufe bis 2017 nahezu verdreifachen werden.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
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