Wie angekündigt hat Google heute in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi seine ersten Android-One-Smartphones offiziell vorgestellt. Dabei handelt es sich um die Modelle Android One Dream UNO Mi-498 von Spice, Canvas A1 von Micromax und Sparkle V von Karbonn. Sie kosten laut Economic Times zwischen 6000 und 7000 Rupien (zwischen 76 und 89 Euro) und damit etwas mehr als die ursprünglich anvisierten 100 Dollar.
Die Spezifikationen der drei vorgestellten Telefone ähneln sich in vielen Bereichen: Die Android-One-Geräte kommen alle mit einem 4,5 Zoll großen Display, das 854 mal 480 Bildpunkte auflöst. Als Prozessor dient das Quad-Core-SoC MT6582 von MediaTek mit einer Taktrate von 1,3 GHz. Ihm stehen 1 GByte RAM und 4 GByte interner Speicher zur Seite. Letzterer lässt sich mittels MicroSD-Karte um bis zu 32 GByte erweitern.
Für Fotos und Videos ist eine rückseitige 5-Megapixel-Kamera sowie eine 2-Megapixel-Front-Webcam integriert. Der 1700-mAh-Akku lässt sich wechseln. Gemeinsam haben alle Neuvorstellungen zudem die Dual-SIM-Funktionalität. Sie bieten auch Unterstützung für Hindi, das von 40 Prozent der indischen Bevölkerung gesprochen wird, inklusive Sprachbefehle.
Wie Googles Produktreihe Nexus verwenden die Android-One-Smartphones Stock Android, das auf Modifikationen durch Provider verzichtet. Entsprechend sollen OS-Updates für die Geräte nach Veröffentlichung zeitnah direkt von Google ausgeliefert werden – und das zwei Jahre lang. So werden die nun vorgestellten Geräte mit Android 4.4 KitKat auch zu den ersten gehören, die die kommende Android-L-Version erhalten.
Zwar können die indischen Herstellungspartner auch eigene Apps vorinstallieren, diese lassen sich durch den Nutzer aber wieder löschen. Käufer der Android-One-Smartphones haben vollständigen Zugriff auf den Google Play Store.
Der indische Carrier Bharti Airtel bietet einen speziellen Datentarif für Android-One-Nutzer an. In diesem werden via 3G heruntergeladene OS- und App-Updates sechs Monate lang nicht auf das monatliche Datenvolumen von 200 MByte angerechnet. Ähnliches soll demnächst auch für den Zugriff auf Youtube gelten.
Die Android-One-Smartphones sind ab sofort bei den Online-Händlern Flipkart, Amazon India und Snapdeal erhältlich. Ab Oktober sollen sie auch im lokalen Einzelhandel verfügbar sein.
Laut Android-Chef Sundar Pichai will Google mit Android One eine Milliarde Menschen erreichen. Subventionieren will der Internetkonzern die Hardware jedoch nicht, wie Pichai bei der Ankündigung im Juni sagte. Er hoffe vielmehr auf eine gemeinsame Nutzung der Ressourcen, damit die Gesamtkosten der OEM-Hersteller im Rahmen bleiben.
Auf der heutigen Presseveranstalung in Neu-Delhi gab Pichai auch weitere Herstellungspartner für Android One bekannt. Dazu zählen Acer, Alcatel, Asus, HTC, Intex, Lava, Lenovo, Panasonic und Xolo. Außerdem wird Qualcomm als neuer Hardware-Partner Prozessoren für künftige Modelle liefern, die alternativ zu den MediaTek-CPUs zum Einsatz kommen sollen.
Ende 2014 will Google sein Android-One-Programm auf andere Länder ausdehnen. Dann werden die kostengünstigen Smartphones beispielsweise auch in Indonesien, Bangladesch und auf den Philippinen erhältlich sein. Weitere Märkte sollen 2015 folgen.
[mit Material von Aloysius Low, News.com]
Tipp: Sind Sie ein Android-Kenner? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de
Neueste Kommentare
5 Kommentare zu Google bringt erste Android-One-Smartphones auf den Markt
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.
@Namenloser,
Du Spezi hast meinen Kommentar nicht verstanden. Dieser zielte dahin, dass Apple viel zu lange gewartet hat um mit einem „großen“ Gerät anzutreten.
Ich würde mir so ein Gerät mit den erwähnten Specs eben von Google wünschen. Dabei wären erweiterbarer Speicher und wechselbarer Akku. Alles Dinge die sonst nicht üblich für Google sind.
Dazu Dualsim und die lange Unterstützung durch Google.
Aber da ist eben meine Befürchtung, dass es bei Google genauso lange dauert wie bei Apple, bzw. dass dies nie passieren wird, obwohl so ein Gerät bestimmt viele Leute kaufen würden. Kann ruhig mehr kosten.
Dass das subventionieren von Google kein Problem ist, haben sie mittlerweile schon mehrfach gezeigt.
Und soviel Blödheit, dass ich nicht weiß, dass ein stärkerer Akku und eine höhere Auflösung beim Display mehr Geld als den im Artikel genannten Preis erfordern, kannst selbst Du mir nicht unterstellen. ;)
Hast Du es jetzt verstanden?
… ist die Hardware ausreichend gut, man konkurriert direkt mit Microsoft Lumia (530/630), wobei letztere m.E. bessere Hardware haben.
Wenn Microsoft schlau wäre, würden sie 3+ Jahre Service / Updates garantieren, dann müsste Google mitziehen, und die Geräte wären nicht nach zwei Jahren potentieller Schrott.
Mit wäre auch so ein Lumia 530 lieber, ich vermisse da nur die Front Cam, sonst wäre es mein Backup Smartphone neben meinem iPhone 4S / bald iPhone 6.
Warum so etwas nicht mal für den westlichen Markt?
Eine höhere Auflösung wäre nötig, Minimum 5″ und ein stärkerer Akku, dann wäre ich dabei.
Hoffentlich dauert es nicht so lange wie bei Apple, bis Google merkt dass man auch damit eine gute Zahl an Leuten für sich gewinnen kann. ;)
… Du verstehst noch immer nicht den Unterschied zwischen Google und Apple, oder? Du liest zwar Kommentare, aber Du verstehst sie nicht?
Apple wird nie im Niedrigpreissegment ein Smartphone anbieten, weil sie das nicht zu den sich selbst gestellten Qualitätsanforderungen realisieren können – billige Geräte sind immer ein Kompromiss.
Dann für diesen Preis 5″ etc. zu erwarten, ist dann etwas, wie soll ich sagen, ‚arg hoffnungsvoll‘? ;-)
Google könnte sich im Prinzip erlauben, das sogar zu subventionieren – durch jedes verkaufte Smartphone wird der Anwender ja explizit zum Produkt degradiert, und ist für Werbung verwertbar. Damit wären sie ja nicht mal allein.
Amazon subventioniert die Geräte, weil sie sich dadurch vereinfachte Käufe des Nutzers erhoffen.
Apple verdient sein Geschäft mit dem Hardware Geschäft – sie verkaufen Hardware, hochpreisige Hardware mit sehr guter Qualität, einem guten Service, und einem in sich stimmigen Ökosystem. Und das kostet eben.
Aber ist doch OK: wem seine Daten und Privatsphäre nicht wichtig sind, der hat mit Android eine ‚billige‘ Alternative – auch mit Win Phone ist das möglich, da ist man dann weniger Produkt.
So sind alle zufrieden. ;-)
der einzige, der nicht dazulernt bist du noname. denn apple sammelt deine daten sehr intensiv, nicht anonymisiert und damit eindeutig zuweisbar. durch das abgeschlosene und immer umfangreichere ökosystem entsteht ein detaillierteres user-profil als bei google.
lies apples datenschutzbedingungen und du weißt, dass apple sogar die daten deiner kontakte verwerten darf. frag doch mal timi, was er mit deinen kontaktdaten will.