Sony erwartet 2,1 Milliarden Dollar Verlust im laufenden Geschäftsjahr

Die Situation ist so ernst, dass das Unternehmen erstmals seit seinem Börsengang 1958 keine Dividende auszahlt. Die Verluste resultieren hauptsächlich aus einer Abschreibung von 1,67 Milliarden Dollar auf das Mobilgeschäft. Hier spürt Sony den harten Wettbewerb besonders stark.

Sony hat eine Gewinnwarnung (PDF) für das laufende Geschäftsjahr herausgegeben. Der japanische Elektronikkonzern geht davon aus, dass er in dem Einjahreszeitraum bis 31. März 2015 einen Verlust von 230 Milliarden Yen (2,1 Milliarden Dollar) verbuchen wird. Erstmals seit seinem Gang an die Tokioer Börse im Jahr 1958 wird er keine Dividende auszahlen (PDF).

Trotz gelobter Modelle wie dem Xperia Z3 hat Sony Probleme, sich im Mobilmarkt zu behaupten (Bild: Sony).

Als Grund für die Entwicklung nennt Sony „das Wettbewerbsumfeld im Mobilgeschäft“. Der harte Wettbewerb und die Unfähigkeit, Distributionspartner in Schlüsselmärkten wie den USA zu finden, macht dem Unternehmen zu schaffen. Zwar erhielt es Lob für das Design und die wasserfesten Gehäuse der High-End-Smartphones seiner Xperia-Reihe, doch diese stehen weiterhin im Schatten von Samsungs Galaxy-Geräten und Apples iPhones. Sonys Probleme unterstreichen, welch rauem Wettbewerbsumfeld Smartphone-Hersteller ausgesetzt sind – HTC und andere haben mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen.

Laut Sony resultieren die erwarteten Verluste zum Großteil aus einer Abschreibung von 180 Milliarden Yen (1,67 Milliarden Dollar) auf das Mobilgeschäft. Damit wird der Konzern zum fünften Mal in den letzten sechs Jahren rote Zahlen schreiben. Dies zeugt auch von einem harten Jahr für CEO Kazuo Hirai, der 2012 die Führung des Unternehmens mit dem Versprechen übernommen hatte, den Umschwung zu schaffen.

Sony will seine Mobilstrategie nun anpassen, indem es seine Bemühungen auf „bestimmte geografische Gebiete, Premium-Produktlinien und die Reduzierung der Modellanzahl im Mittelklassesegment“ konzentriert. Allerdings ist fraglich, ob die Japaner im Premium-Bereich tatsächlich konkurrenzfähig sind. Am kommenden Freitag starten Apples iPhone 6 und iPhone 6 Plus, die bereits neue Rekordmarken für Vorbestellungen aufgestellt haben. Und im Oktober kommt Samsungs Galaxy Note 4 in den Handel.

Neben den Branchenführern Apple und Samsung kämpfen außerdem auch andere Rivalen wie HTC und LG mit ihren Flaggschiff-Smartphones HTC One respektive LG G3 um Marktanteile im High-End-Segment. Zugleich verstärken Google und Microsoft mit neuen, günstigen Geräten ihre Bemühungen in aufstrebenden Märkten – dem am schnellsten wachsenden Segment im Mobilbereich. So hat Google Anfang der Woche in Indien die ersten Modelle auf Basis seiner Android-One-Plattform vorgestellt.

[mit Material von Roger Cheng und Aloysius Low, News.com]

Themenseiten: Mobile, Quartalszahlen, Smartphone, Sony

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