Cisco will in Berlin ein als „Internet of Everything Innovation Center“ bezeichnetes Forschungslabor einrichten. Dort sollen jedoch nicht nur Technologien und Konzepte weiterentwickelt, sondern gleichermaßen auch präsentiert werden. Darüber hinaus will Cisco mit Kunden, Partnern, Start-ups, Experten sowie Vertretern von Behörden und Universitäten kooperieren und mit ihnen in Dialog treten. Bei der Einrichtung in Berlin handelt es sich um einen von sechs Standorten, an denen Cisco ein Forschungszentrum für den Bereich „Internet der Dinge“ betreibt. Die übrigen befinden sich in Barcelona, London, Rio de Janeiro, Toronto und Songdo in Südkorea.
Cisco arbeitet für das als openBerlin bezeichnete Internet-der-Dinge-Projekt mit dem Bundesland Berlin zusammen (Bild Cisco).Das IoE Innovation Center in Berlin soll 2015 die offizielle Eröffnung feiern. Bis dahin wird Cisco voraussichtlich etwa 23,3 Millionen Euro in den neuen Standort im Berliner Stadtteil Schöneberg investieren. Der Netzwerkausrüster wird bei dem als openBerlin bezeichneten Projekt durch das Land Berlin unterstützt. Dessen Senatorin für Wirtschaft, Technologie und Forschung, Cornelia Yzer, wertet das Engagement „auch als Bestätigung für unsere strategische Weichenstellung in der Wirtschaftspolitik. Berlin hat nicht nur das Image von Kreativität und Erfindungsreichtum, sondern auch die Kraft, das technologisch Mögliche in die Anwendung zu bringen und damit Referenzstadt für die Lösungen von morgen zu sein“.
Dass es bei den Aktivitäten in Berlin weniger um den vielzitierten vernetzten Kühlschrank als vielmehr um Anwendungsszenarien in der Industrie gehen wird, verdeutlicht Michael Ganser, Senior Vice President Central Europe bei Cisco: „Deutschland ist eine Hochburg für Innovationen, insbesondere wenn es um Produktion und Logistik geht. Dies spiegelt sich auch in der Industrie-4.0-Strategie der Bundesregierung wider. Daher haben wir uns entschlossen, unser weltweites IoE Innovation Center für Produktion, Transport und Logistik in Berlin zu eröffnen. Dadurch nutzen wir die Stärken und das Potenzial des Standortes Deutschland.“
Eine von Cisco durchgeführte Studie zum Nutzen des Internet der Dinge für die zwölf weltweit größten Volkswirtschaften bestätigt, dass dessen Wert in Deutschland besonders hoch ist. Der Untersuchung zufolge liegt der potenzielle Mehrwert für die deutsche Wirtschaft bei knapp 700 Milliarden Euro.
Bei seiner Arbeit muss das openBerlin-Team jedoch nicht komplett bei Null anfangen. Die Cisco-Experten kooperieren schon jetzt mit über 40 deutschen und internationalen Unternehmen sowie Organisationen. Hierzu zählt die erst vor rund einem halben Jahr gegründete Bosch-Tochter Connected Devices and Solutions ebenso wie Bosch Software Innovations, aber auch Intel. Letzteres betreibt bei München selbst ein Forschungslabor namens IoT Ignition Lab. Außerdem steht Cisco mit dem Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS mit Sitz in Sankt Augustin und Berlin in Kontakt. Auch das dürfte bei der Entscheidung für Deutschland und Berlin als Standort ausschlaggebend gewesen sein.
[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]
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