Matchstick: Chromecast-Alternative mit Firefox OS vorgestellt

Das Kickstarter-Projekt hat binnen eines Tages sein Finanzierungsziel von 100.000 Dollar erreicht. Der Streaming-Stick soll die Übertragung von Filmen, Musik, Apps und Webseiten via WLAN an einen Fernseher ermöglichen. Er wird ab nächstem Jahr für 25 Dollar erhältlich sein, also 10 Dollar günstiger als Googles Chromecast.

Das Kickstarter-Projekt Matchstick will einen Streaming-Stick nach Vorbild von Googles Chromecast entwickeln. Als Betriebssystem nutzt er Mozillas Firefox OS. Innerhalb eines Tages wurde das Crowdfunding-Ziel von 100.000 Dollar erreicht.

Wie Chromecast wird der Matchstick sich via HDMI an einen Fernseher anschließen lassen, um darauf Filme, Musik, Apps und Spiele von einem Mobilgerät mit Android, iOS oder Firefox OS zu streamen. Ebenso können in Chrome oder Firefox geöffnete Websites auf dem großen Bildschirm angezeigt werden. Die Datenübertragung erfolgt per WLAN, das 5-GHz-Band wird aber noch nicht unterstützt. Anders als das Google-Pendant soll der Matchstick aber vollständig auf freier Hard- und Software basieren.

Sowohl Hardware als auch Software des Matchstick sind Open Source (Bild: Matchstick).

Als Prozessor verwendet der Stick den Cortex-A9-Chip RK3066 mit zwei Kernen. Ihm stehen 1 GByte DDR3-RAM und 4 GByte interner Speicher zur Seite. Videoübertragung ist mit bis zu 1080p über HDMI möglich.

Bisher kommt Firefox OS ausschließlich auf Smartphones zum Einsatz. Mit dem Matchstick öffnet sich Mozilla somit einer vollig neuen Gerätekategorie. Offenbar sieht es dies als weiteren Weg an, die Verbreitung offener Webstandards zu fördern. „Das ist genau das, wofür Firefox entwickelt wurde“, sagte Chris Lee, Produktdirektor für Firefox OS bei Mozilla. Man habe keinerlei Änderungen an dem Betriebssystem vornehmen müssen, damit es zusammen mit der Matchstick-Hardware läuft.

Ein wichtiger Punkt für den Erfolg wird auch sein, welche Dienste der Matchstick unterstützen wird. Zum Start sollen dazu Netflix, HBO Go, Pandora und andere zählen. Außerdem verweist das Projekt auf das Angebot von Mozillas App Store.

Programmierer können zudem eigene Anwendungen für den freien Streaming-Stick erstellen. Dazu werden 250 Prototypen kostenlos an qualifizierte App-Entwickler verteilt, die sich über das Developer Portal bewerben können. Darüber hinaus sollen sich für Chromecast erstellte Apps leicht auf den Matchstick portieren lassen, falls sie nicht sowieso schon binärkompatibel sind.

Die ersten 500 Backer auf Kickstarter erhalten den Matchstick für 12 Dollar. Alle übrigen müssen das Projekt mit mindestens 18 Dollar finanziert haben. Die Auslieferung soll im Januar erfolgen. Wer das Projekt nicht auf Kickstarter unterstützt hat, wird den Streaming-Stick für regulär 25 Dollar bestellen können, nachdem die ersten Vorbestellungen ausgeliefert wurden. Damit ist der Matchstick 10 Dollar günstiger als Googles Chromecast.

GigaOm hatte schon im Juni berichtet, dass Mozilla eng mit einem ungenannten Partner zusammenarbeite, um einen Streaming-Stick auf Basis von Firefox OS zu entwickeln. Es griff mit dem Bericht einen Twitter-Eintrag von Mozillas Developer Evangelist Christian Heilmann auf, der ein Bild des Sticks und den Hinweis enthielt: „Ein vollständig offenes TV-Casting-Prototyp-Gerät mit Firefox OS. Offener Boot Loader und alles.“

Kurz darauf dementierte Mozilla jedoch, dass es an einem solchen Firefox-OS-basiertem Stick arbeite. Gegenüber Recode stellte es klar, dass es nicht selbst solch ein Gerät entwickle: „Das ist kein Mozilla-Projekt, und wir stellen keine Geräte her. Firefox OS ist eine offene Plattform, die jeder Firma offensteht, um darauf ohne Beschränkungen aufzubauen. Das bedeutet, dass Unternehmen mit verschiedenen Formfaktoren experimentieren können, die Firefox OS nutzen.“

Auch Microsoft entwickelt derzeit offenbar einen WLAN-Stick, der Inhalte von einem Windows-Phone per Funk empfangen und auf einem großen Bildschirm darstellen kann. Darauf deutet eine Zulassung zum US-Markt durch die Federal Communications Commission (FCC) hin. Das kleine Gerät mit dem provisorischen Namen HD-10 unterstützt demnach WLAN nach IEEE 802.11b/g/n und Wi-Fi Direct. Für die Übertragung setzt es auf den Miracast-Standard, den bisher nur wenige Fernseher und Monitore ab Werk beherrschen.

[mit Material von Seth Rosenblatt, News.com]

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