Desire Eye: HTC stellt Smartphone mit 13-Megapixel-Frontkamera vor

Damit eignet sich das wassergeschützte Desire Eye vor allem für Selbstporträts. Es bietet zudem einige neue Fotofunktionen und soll ab November für 529 Euro erhältlich sein. Dann kommt auch eine ergonomisch geformte Action-Kamera von HTC namens RE Camera für 199 Euro in den Handel.

HTC hat auf seiner gestrigen Presseveranstaltung in New York, die unter dem Motto „double exposure“ (zu deutsch: Doppelbelichtung) stand, ein Android-Smartphone mit einer front- und einer rückseitigen 13-Megapixel-Kamera enthüllt. Das Desire Eye soll sich somit vor allem für Selbstporträts eignen. Es wird hierzulande ab Anfang November in den Farben Rot und Blau im Einzelhandel sowie bei den Mobilfunkanbietern Deutsche Telekom und O2 erhältlich sein. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 529 Euro.

Das Highlight des Desire Eye ist die hochauflösende Frontkamera samt Autofokus, BSI-Sensor, f/2.2-Blende und einer 22-Millimeter-Weitwinkellinse. Bisher waren auf der Gerätevorderseite zumeist Kameras mit geringerer Bildqualität verbaut. Nachdem „Selfies“ aber immer beliebter werden, passen die Hersteller ihre Smartphones langsam diesem Trend an. Das One (M8) hatte HTC beispielsweise schon mit einer 5-Megapixel-Frontkamera ausgestattet. Das HTC Desire 820 bekam dann eine 8-Megapixel-Auflösung. Mit seinen 13 Megapixeln ist das Desire Eye nun das Smartphone mit der am höchsten auflösenden Frontkamera am Markt.

Das Desire Eye ist mit zwei 13-Megapixel-Kameras ausgestattet (Bild: Andrew Hoyle/CNET).

Dies ermöglicht ebenso qualitativ hochwertige Selfies wie Fotos mit der Hauptkamera. Dank der Weitwinkellinse passen zudem mehr Personen auf ein Selbstportrait. Ein Dual-LED-Blitz erlaubt auch Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen. Zusätzlich dient die Frontkamera natürlich auch wie üblich für Videochats in Full-HD-Auflösung.

Mit dem Desire Eye führt HTC auch einige neue Software-Funktionen ein, die es unter dem Namen HTC Eye Experience zusammenfasst. Dazu zählen ein Split-Capture-Modus, der Fotos oder Videos mit beiden 13-Megapixel-Kameras aufnimmt und zu Bild zusammenstellt, und eine Crop-Me-In-Funktion, die den Smartphone-Nutzer aus dem Bild der Frontkamera ausschneidet und in die Aufnahme der Hauptkamera einfügt. So lässt sich beispielsweise auch die Person hinter der Kamera auf einem Foto mit Freunden verewigen. Das Feature „Selfie auf Zuruf“ ermöglicht es, Selbstporträts mit einem Lächeln oder einem Sprachbefehl auszulösen. Schließlich gibt es auch noch die vom Desire 820 bekannten Modi wie „Hautverbesserung“ oder „Gesichts-Morphing“, bei dem die Gesichter von zwei Personen miteinander verschmolzen werden.

Bei der Videotelefonie soll eine digitale Bildstabilisierung Verwackler ausgleichen und eine Facetracking-Funktion bis zu vier Nutzer stets mittig im Bild halten. Jedes Gesicht wird dabei ausgeschnitten und auf dem Display angezeigt. Darüber hinaus gibt es noch eine optionale Screensharing-Funktion zum Teilen des Bildschirminhaltes.

Überarbeitet hat HTC auch die bekannte Zoe-Funktion, die aus Fotos und Videos Kompilationen mit Musikuntermalung erstellt. Version 1.0 ermöglicht kurze, mittlere und lange „Zoes“, die aus wenigen Standbildern bis hin zu ganzen Serien von Videoclips bestehen können. Mit der neuen Content Engine lassen sich auch wenige Clips oder nur einzelne Bilder im neuen Gewand präsentieren.

Die Eye-Experience-Funktionen will HTC in den kommenden Monaten auch für seine anderen Smartphone-Modelle verfügbar machen. Sie werden per Update für das HTC One (M7), One (M8), One E8, One Mini, One Mini 2, One Max, Butterfly 2 sowie die Desire-Modelle 816 und 820 nachgereicht.

HTCs „Selfie“-Phone bietet einige neue Software-Funktionen wie den Split-Capture-Modus (Bild: Andrew Hoyle/CNET).

Die übrige Hardware-Ausstattung des Desire Eye entspricht zum Teil der des Flaggschiffs One (M8). Es kommt ebenfalls mit der 2,3 GHz schnellen Quad-Core-CPU Snapdragon 801 von Qualcomm, 2 GByte RAM, 16 GByte Speicher und einem MicroSD-Kartenslot, der Speicherkarten mit bis zu 128 GByte unterstützt. Mit an Bord sind zudem HTCs BoomSound-Front-Stereo-Lautsprecher sowie LTE (Kategorie 4), UMTS samt Datenturbo HSPA+, WLAN nach IEEE 802.11ac, WiFi-Direct, NFC, USB 2.0, Bluetooth 4.0, DLNA, A-GPS und Glonass. Das SIM-Karten-Format ist auch hier NanoSIM. Als Betriebssystem dient Android 4.4.4 KitKat, das HTC um seine Oberfläche Sense 6.0 samt Blinkfeed ergänzt.

Unterschiede zum One (M8) gibt es bei Display und Akku. Das Desire Eye kommt mit einem größeren 5,2-Zoll-Bildschirm, der ebenfalls 1920 mal 1080 Pixeln (Full-HD) auflöst. Der wie üblich nicht wechselbare Akku ist mit einer Kapazität von 2400 mAh etwas schwächer. Er soll das Gerät aber dennoch für eine identische Gesprächszeit von bis zu 20 Stunden (im 3G-Netz) mit Strom versorgen. Die Standby-Dauer gibt HTC sogar mit längeren 538 Stunden an.

Ein weiterer nennenswerter Unterschied findet sich beim Gehäuse. Statt aus Aluminium besteht es wie von der Desire-Reihe gewohnt aus Kunststoff. Das neue Modell ist aber das erste HTC-Smartphone, das nach der IPX7-Zertifizierung gegen das Eindringen von Wasser geschützt ist. Es soll bis zu 30 Minuten bei einer maximalen Wassertiefe einem Meter unbeschadet überstehen. Das Desire Eye misst 15,2 mal 7,4 mal 0,85 Millimeter und wiegt 154 Gramm.

Außer dem „Selfie“-Smartphone HTC in New York auch die ergonomisch geformte Action-Kamera „RE Camera“ vorgestellt, die Modellen von GoPro oder Rollei Konkurrenz machen sollen. Sie verfügt über einen 1/2.3-CMOS-Sensor mit einer Auflösung von 16 Megapixeln, eine f2.8-Blende und ein 146-Grad-Weitwinkelobjektiv. Eine Ladung des 820-mAh-Akkus soll für 1200 Fotos oder 100 Minuten Full-HD-Videoaufnahme reichen.

HTCs RE Camera kommt Anfang November für 199 Euro in den Handel (Bild: Andrew Hoyle/CNET).

Das wie ein Inhalator geformte Gehäuse ist mit einem kapazitiven Berührungssensor ausgestattet, sodass sich die RE Camera einschaltet, sobald sie der Nutzer in die Hand nimmt. Ausgelöst wird mit dem Daumen. Bilder speichert die Kamera auf einer MicroSD-Karte. Per passender App lässt sie sich via WLAN oder Bluetooth mit einem Smartphone verbinden, dass dann als Sucher oder Bildschirm dient. Kompatibel sind Geräte ab Android 4.3 und iOS 7. Die Action-Kamera speichert bei bestehender Verbindung alle Inhalte automatisch auf dem Smartphone oder auf Wunsch auch in der Cloud. Mit HTC Zoe können die Bilder und Videos dann wie üblich zu Kompilationen zusammengefügt werden. Mit der RE-App können Nutzer auch einen Zeitraffermodus starten. In Zukunft soll auch Live-Streaming via Youtube möglich sein.

Die 9,7 mal 2,7 Zentimeter große und rund 65 Gramm schwere RE Camera steht wie das Desire Eye hierzulande ab Anfang November zum Verkauf. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 199 Euro. Käufer haben die Wahl zwischen den Farben Rot, Weiß, Blau und Grün.

[mit Material von Christian Schartel, CNET.de]

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