Microsoft hat eine neue Kommunikationsanwendung vorgestellt, die den Backbone von Skype nutzt. Skype Qik läuft aber parallel zu Skype und ermöglicht laut Microsoft einen fortlaufenden Videochat ohne vorherige Terminabsprache. Es liegt kostenlos und werbefrei in 21 Sprachen für Android-Smartphones, iPhone und Windows Phone vor.
Die App wurde in den vergangenen sechs Monaten von einer kleinen Gruppe von Skype-Entwicklern erstellt. „Ziel war es, etwas Mobiles und Leichtes zu entwickeln, das so spontan wie Kurznachrichten und gleichzeitig so intim wie Anrufe sein kann. Außerdem sollte die neue App Spaß machen und einfach zu bedienen sein“, heißt es im Skype-Blog.
Microsoft hofft, dass Anwender Skype Qik nutzen werden, um zwischen längeren Skype-Anrufen in Verbindung zu bleiben. Zum Betrieb der neuen App wird der Skype-Client aber nicht vorausgesetzt. Zahlreiche Funktionen erinnern an andere erfolgreiche Apps: Ähnlich wie bei WhatsApp müssen sich Nutzer nur mit ihrer Telefonnummer anmelden, Benutzername oder Passwort werden nicht benötigt. Jedes Video wird nach dem Vorbild von Snapchat nach zwei Wochen automatisch gelöscht. Die Länge ist wie bei Vine begrenzt, statt 6 Sekunden sind es hier aber 42 Sekunden. Und schließlich verwendet Skype Qik ein quadratisches Videoformat, ähnlich dem Bildformat von Instagram.
Die App eignet sich sowohl für Videochats zwischen zwei Personen als auch für Gruppengespräche. Die Oberfläche zeigt standardmäßig eine Liste der jüngsten Kontakte an. Tippt man einen davon an, erscheint der Konversationsverlauf und eine große Schaltfläche, um eine weitere Videonachricht hinzuzufügen. Die Aufzeichnung lässt sich mit einem einzigen Knopf starten und wieder stoppen. Während der Aufnahme ist ein nahtloser Wechsel zwischen Front- und Hauptkamera des Smartphones möglich.
Anwender können auch zwischen einem Dutzend zuvor aufgenommener 5-sekündiger Standardnachrichten – sogenannten Qik Fliks – wählen, falls sie gerade keine Zeit haben, ein neues Video anzufertigen (bisher nur unter Android und iPhone). Bei Bedarf lässt sich ein bereits verschicktes Video nachträglich löschen – unabhängig davon, ob der Empfänger es bereits angesehen hat oder nicht. Auf Android-Geräten oder Windows Phones besteht zudem die Möglichkeit, einen Kontakt zu blockieren, von dem man keine Videos erhalten möchte. In den kommenden Monaten soll diese Funktion auch für iPhone verfügbar werden.
Per Benachrichtigung werden Skype-Qik-Nutzer über neu eingegangene Videomitteilungen informiert. Hat der Empfänger einer Videonachricht die App nicht installiert, erhält er eine SMS mit dem Download-Link. Herunterladen lässt sich die App aus Google Play, Apples App Store und Microsofts Windows Phone Store.
Einige Monate bevor Microsoft Skype gekauft hatte, hatte Skype 2011 wiederum den Video-Messaging-Anbieter Qik für 100 Millionen Dollar übernommen. Wie ein Microsoft-Sprecher aber betonte, hat die neue Skype- Qik-App nichts mit Qik gemein, außer den Namen.
[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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