Der Bitkom hat seine jüngste Prognose für den deutschen ITK-Markt vorgelegt, die auf aktuellen Untersuchungen des European Information Technology Observatory (EITO) beruht. Der Umsatz mit Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik wird demnach 2014 um 1,6 Prozent auf 153,4 Milliarden Euro steigen. Damit bekräftigt der Hightech-Verband seine Einschätzung vom März, weist aber zugleich auf deutliche Verschiebungen im Gesamtmarkt in den vergangenen sechs Monaten hin.
So ist der Abwärtstrend auf dem PC-Markt nach Ansicht des Bitkom gestoppt, während sich gleichzeitig das Wachstum bei Smartphones und Tablets verlangsamt hat. „Wenn wir von einem Wachstum des ITK-Marktes von 1,6 Prozent im laufenden Jahr sprechen, dann ist das ein Durchschnittswert. Wir sehen, wie schon in den Vorjahren, erhebliche Unterschiede zwischen den Segmenten“, sagte Bitkom-Präsident Dieter Kempf.
Das Geschäft mit IT-Hardware und Software legt laut der Prognose um jeweils fast 6 Prozent zu, während die Umsätze bei Unterhaltungselektronik, TK-Diensten und TK-Endgeräten leicht rückläufig sind. Wichtigste Säule des Wachstums bleibt die Informationstechnologie. Hier erwartet der Bitkom in diesem Jahr ein Plus von 4,3 Prozent auf 77,8 Milliarden Euro. Die Umsätze mit Software sollen um 5,6 Prozent auf 19,1 Milliarden Euro steigen. Bei IT-Dienstleistungen fällt das Wachstum mit 2,7 Prozent auf 36,3 Milliarden Euro etwas geringer aus. „Hier macht sich vor allem im Projektgeschäft die allgemeine Konjunkturabschwächung bemerkbar. Wenn es nicht mehr ganz so gut läuft, werden IT-Projekte oft erst mal aufgeschoben“, erklärt Kempf.
Überraschend stark entwickelt sich der Bitkom-Prognose zufolge das Geschäft mit IT-Hardware. Die Umsätze steigen voraussichtlich um 5,8 Prozent auf 22,4 Milliarden Euro. Dabei sind anders als in den Vorjahren nicht Tablets die Umsatztreiber, sondern die klassischen PCs. Bei Desktop-Rechnern wird das Plus voraussichtlich 12,2 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro betragen, bei den Notebooks ist der Anstieg mit 11,2 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro ähnlich hoch. Das Geschäft mit Tablets legt auf hohem Niveau weiter zu. Der Umsatz steigt um 3,3 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro.
Erneut schwächer entwickelt sich die Unterhaltungselektronik, allerdings kann die rasante Talfahrt des Vorjahres laut Bitkom gebremst werden. In diesem Segment werden die Umsätze voraussichtlich nur noch um 1,5 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro zurückgehen – nach einem Minus von 14,8 Prozent im Vorjahr. Kempf: „Neben einer Stabilisierung des TV-Geschäfts dank technologischer Innovationen wie Ultra-HD sowie dem positiven Impuls durch die Fußballweltmeisterschaft leistet auch der kräftige Umsatzanstieg um fast 25 Prozent bei Spielkonsolen dazu einen Beitrag.“
In der Telekommunikation geht der der Branchenverband in diesem Jahr erneut von einem leichten Umsatzrückgang um 0,9 Prozent auf 65 Milliarden Euro aus. Positiv entwickelt sich das Geschäft mit TK-Infrastruktur, das um 3,8 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro zulegt. Bei den Telekommunikationsdiensten zeigt sich weiter eine sehr uneinheitliche Entwicklung: Während das Geschäft mit mobilen Datendiensten um 6,3 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro wächst, geht der Umsatz mit mobilen Gesprächen um 8 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro zurück. Das Geschäft mit Sprachdiensten im Festnetz schrumpft um 7,5 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro.
Schwächer entwickelt sich auch der Umsatz mit TK-Endgeräten, der in den vergangenen Jahren vom Smartphone-Boom getragen war. Unterm Strich steht hier ein Minus von einem Prozent auf 9,2 Milliarden Euro. Mit Smartphones werden erneut hohe Umsätze von 8,3 Milliarden Euro erzielt. Das entspricht einem Plus von 1,7 Prozent, vor zwei Jahren betrug das Wachstum allerdings noch fast 39 Prozent. „Hohe zweistellige Wachstumsraten sind auf keinem Markt dauerhaft zu halten – noch dazu, wenn dieser bereits so groß ist wie der Smartphone-Markt. Inzwischen wird in Deutschland für Smartphones fast genauso viel Geld ausgegeben wie für Desktop-PCs, Notebooks und Tablets zusammen“, so Kempf.
Bei der Beschäftigung rechnet der Bitkom mit einem Anstieg um 10.000 Arbeitsplätze und einem neuen Rekord von 953.000 Erwerbstätigen in der ITK-Branche zum Jahresende. Das Wachstum wird vor allem von den IT-Anbietern getragen. Sie werden in Deutschland zum Jahresende voraussichtlich 743.000 Menschen beschäftigen. Das entspricht in diesem Segment einem Anstieg um 16.000 Stellen in nur einem Jahr. Weiter leicht rückläufig ist hingegen die Mitarbeiterzahl bei Herstellern von Unterhaltungselektronik, die noch rund 9000 Angestellte zählen. Bei den Telekommunikationsunternehmen ist mit einem geringen Rückgang auf 202.000 Beschäftigte zu rechnen. „Insgesamt haben die ITK-Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren rund 100.000 neue Arbeitsplätze geschaffen“, betont Kempf. „Eine insgesamt stabile Konjunktur vorausgesetzt, wird sich das Jobwachstum in den kommenden Jahren fortsetzen.“
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1 Kommentar zu Bitkom: Deutscher ITK-Markt wächst 2014 voraussichtlich um 1,6 Prozent
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Falls dies jemad liest, der sich noch überlegt welche berufliche Laufbahn er/sie einschalgen soll: So toll ist die IT-Branche nicht. Das Eizelleneinfrier-„Angebot“ von Apple und Facebook zeigt, dass die IT-Bosse eigentlich keine Mitarbeiter(innen) über 35 haben wollen. Und natürlich sind diese großen Firmen für andere Manager ein Vorbild. Aus meiner Erfahrung zeigt sich das schon heute. Kaum ein IT-Unternehmen investiert noch ausreichend in Weiterbildung.