Apples weltweite Barreserven haben sich im abgelaufenen Fiskaljahr 2014 (bis 27. September) gegenüber dem Vorjahr um rund 5 Prozent von 146,7 auf 155,24 Milliarden Dollar erhöht. Das belegt die jüngste Börsenpflichtmeldung an die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC). Um Steuern zu sparen, lagert ein Großteil des Geldes außerhalb der USA. Apple nutzt es unter anderem für Investitionen in lokale Märkte.
Aus dem sogenannten 10-K Filing, das 88 Seiten umfasst, gehen auch Apples Ausgaben für Forschung und Entwicklung hervor. Sie wuchsen im Jahresvergleich um 35 Prozent auf etwas über 6 Milliarden Dollar. Zwischen 2012 und 2013 hatte Apple seine Investitionen in Forschung und Entwicklung um 32 Prozent erhöht.
Das im Jahresvergleich stärkere Wachstum und die gestiegenen Kosten seien in erster Linie auf eine Erhöhung der Angestelltenzahl und damit zusammenhängende Ausgaben zurückzuführen, erläutert Apple. Dazu zählten auch Maschinen und Ausrüstung, die seine Aktivitäten unterstützten.
Die Geschäftseinheit iTunes Software und Services konnte ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent auf 18,06 Milliarden Dollar steigern. „Der iTunes Store hat insgesamt im Fiskaljahr 2014 einen Nettoumsatz von 10,2 Milliarden Dollar generiert, verglichen mit 9,3 Milliarden Dollar 2013“, so Apple in der Börsenmeldung. „Das Umsatzwachstum des iTunes Store wurde durch gesteigerte Einnahmen aus App-Verkäufen angetrieben, die ein anhaltendes Wachstum der Installationsbasis von iOS-Geräten widerspiegeln sowie das erweiterte Angebot an iOS-Apps und zusammenhängender In-App-Verkäufe. Dies wurde teilweise durch einen Rückgang der digitalen Musikverkäufe aufgehoben.“
Genaue Zahlen zum Rückgang der Musikdownloads nennt Apple in der SEC-Meldung nicht. Eine Quelle des Wall Street Journal sprach kürzlich jedoch von einem Minus um 13 bis 14 Prozent seit Jahresanfang. Dazu dürfte vor allem die zunehmende Konkurrenz durch günstige Musikabo-Angebote und kostenlose Musikvideos beigetragen haben.
Zum Ende des Fiskaljahres 2014 beschäftigte Apple weltweit 92.600 Vollzeitkräfte, 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Die genutzte Bürofläche hat sich leicht auf 1,83 Millionen Quadratmeter erhöht.
Die Kapitalaufwendungen wuchsen im abgelaufenen Geschäftsjahr um knapp 20 Prozent auf 11 Milliarden Dollar. 491 Millionen davon flossen in die Ausstattung neuer Retail Stores, der Rest in den Betrieb von Rechenzentren, Fertigungsanlagen und anderer Infrastrukturen. Im Fiskaljahr 2015 sollen die Investitionsaufwendungen auf 13 Milliarden Dollar steigen. Im kommenden Jahr will das Unternehmen rund 25 neue Retail Stores eröffnen, drei Viertel davon außerhalb der USA, und fünf bestehende Ladengeschäfte umgestalten.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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9 Kommentare zu Apple verfügt weltweit über 155 Milliarden Dollar Barreserven
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Wenn man keine steuern zahlt, dann bleibt ordentlich was über…
Wann wird diesem asozialen verhalten endlich ein riegel vorgeschoben?
Naja, die Steuervorschriften erlassen in erster Linie die lokalen Finanzministerien; also z.B. Irland ).
Ich bin kein Apple-Jünger, aber da kann ich Apple einfach verstehen. Volkswagen z.B. beschäftigt etwa 25 Dilplomkaufleute die nichts anderes machen als Steuerschlupflöcher kreativ zu finden.
Auch könnte man jetzt debattieren das Apple teuer verkauft; aber ich denke das die laut offiziellen Meldungen erstmal nur 200% Marge haben. Bekleidungsfirmen, Brillenfirmen und Co. haben ganz andere Margen. Aber ob ich bei Telefonhardware 200% von 200$ oder 200% von 20$ Marge habe, das ist natürlich der Unterschied.
Ich denke die Wertschöpfung wird hauptsächlich bei den Apps und sonstige Software liegen; da hat man 1x den Aufwand (und viele Apps handelt Apple ja nur und kassiert Provision) und verkauft ohne echte Kosten immer das gleiche. Ebenso Reparaturen. Eine Logicboardreperatur für etwa 400 Euro netto; da werden 220 Euro und mehr gut hängen bleiben. Ein Golf allerdings, kostet in Ersatzteile einzeln zusammengekauft auch das 5fache als wenn Du gleich die ganze Kiste zusammengebaut nimmst.
^^
VW verdient am preiswertesten Golf (17-18.000€) fast nichts – aber bei den höherpreisigen Modellen steigt die Marge dann doch sehr stark. So kriegt man dann einen GTI für bis zu 40.000€.
Und beim Einstiegs Golf verdient man an den Extras/Optionen – oder glaubt wirklich jemand, dass ein Entertainment/Navi System 2.000€ ‚Wert‘ besitzt? Da dürften locker einige Hundert Prozent Marge enthalten sein.
Aber warum postest Du das nicht bei Google oder Samsung?
Apple 26%, Microsoft 22-24%, Google 19% und Samsung gar 12-14%.
Von den ersten drei ist doch dann Google eher der Schuft? Im Vergleich zu Google zahlt Apple 7%, d.h. über 30% mehr an Steuern?
Google ist bei Steuervermeidung von den drei genannten Unternehmen eindeutig der STEUERVERMEIDER NUMMER EINS. ;-)
Erstmal geht es doch darum, sind deine aufgeführten Zahlen aus dem selben Land?
Oder hast Du mal wieder Zahlen aus verschiedenen Ländern zusammengesucht?
Selbst wenn die Zahlen zum Beispiel alle aus Irland stammen sollten, was beweist uns das?
Das bei Samsung und Google die besseren Verhandlungspartner sitzen und die Leute von Apple zu blöd waren einen besseren Satz auszuhandeln?
Oder soll uns das beweisen, dass bei Apple die besseren Menschen sitzen und deswegen freiwillig einen höheren Steuersatz bezahlen?
dem ist nichts hinzuzufügen. dass du es noch nicht aufgegeben hast, ihm die welt zu erklären :D
Du hast keine Ahnung, oder? Das sind die AGGREGIERTEN Steuersätze, das, was Google, Apple und Microsoft INSGESAMT zahlen – Und Google ist der Steuerdumping König mit 19%.
Mach Dich doch wenigstens ein wenig schlau, bevor Du solche Kommentare loslässt. Es ist wirklich lästig immer gegen Unwissenheit anzuargumentieren, die der andere durch etwas Recherche in Wissen umwandeln könnte. ;-)
Wo steht denn in deinem Kommentar dass es die weltweiten, gesamten Steuersätze sind?
Ich google doch nicht bei jedem Kommentar, den einer von euch Applern ablässt, ob das alles stimmt und worauf es sich bezieht. ;)
Und wenn die Zahlen stimmen, dann beweist es doch eindeutig, dass Google die besseren Verhandlungspartner hat und die Leute bei Apple doch zu blöd sind einen besseren Satz auszuhandeln. ;) Und das scheint dich heftig zu ärgern. ;)
Denn dass Apple freiwillig mehr Steuern bezahlen würde und auf Gewinn verzichten, weil es eine „gute“ Firma ist, glaubt doch nur ihr Appler, denn sonst könnte Apple seine Geräte preiswerter an seine Kunden verkaufen. ;)
Und was soll das mit Steuerdumping zu tun haben, wenn es doch die Gesetze der jeweiligen Länder zulassen?
Aber Du würdest selbstverständlich freiwillig mehr Steuern bezahlen.
Also waren die Appler doch zu blöd um einen besseren Steuersatz auszuhandeln. Denn dass dies möglich war, sieht man ja am Beispiel von Samsung und selbst Microsoft war cleverer als Apple. :-)))
Bei allem hin und her: Tatsache bleibt, dass großkonzerne mit allerhand tricks (legalen und illegalen) den staat – als uns alle – um ihm zustehende steuereinnahmen bringen.
Die folgen erleben wir tagtäglich im alltag. – Kein geld für infrastrukturerhaltung und -ausbau, kein geld fürs sozialsystem, kein geld für bildung etc.
Den riegel vorschieben kann man nur international – warum soll das cafe ums eck den vollen steuersatz zahlen und starbucks vis a vis nur einen bruchteil davon?
Da interessiert mich herzlich wenig ob google noch dreister ist als apple und vw das auch macht. Diese unternehmen REDEN von allesamt von „corporate responsibility“, sind aber zutiefst asozial. Nachdem sies nicht freiwillig hergeben muss man sie halt dazu zwingen.